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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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des Raumes irrte, stieß sie auf ihre Kleidung. Sie ging in die Knie und hob das Kleiderbündel hoch. Als sie es vor ihre Nase hielt, roch es frisch gewaschen. Gerade als sie die Bluse achtlos sinken lassen wollte, erregte etwas ihre Neugierde. Etwas Silbernes blitze im schwachen Mondlicht hell aus der Seitentasche des feinen Stoffes auf.
Es sah aus wie ein Dolch.
Die Türe knarrte und sie fuhr herum. Da stand er im Mondlicht. Barrn. Sie erinnerte sich wieder. Mit Tränen in den Augen rannte sie auf den Mann zu, aber umso näher sie ihm kam, desto mehr verblasste die Gestalt und stattdessen stand Persuar vor ihr.
Sie schrie auf, als die Erinnerungen wieder auf sie einströmten: »Persuar.«
Er stand ruhig neben ihr.
»Du erinnerst dich also wieder an alles? Wie schade, ich hatte gehofft, ich könnte dich ohne Gewalt dazu bringen, mir zu dienen.«
Er reichte ihr ein Glas Wein, welches er zusammen mit einer Flasche in seiner Hand hielt.
Geistesabwesend griff sie sogar danach.
Er machte eine einladende Handbewegung und zog ihr einen Stuhl heran, während er im einzigen Sessel des Raumes Platz nahm.
»Es ist ein ausgesprochen guter Jahrgang«, durchbrach der die Stille. Lilith starrte wie hypnotisiert auf das Glas in ihren Händen und nippte schlussendlich an der roten Flüssigkeit.
»Du und Barrn, ihr seht euch ähnlicher, als ein Sohn seinem Vater.«
Persuar goss sich ebenfalls Wein ein und schwenkte das Glas vor seinen Augen. »Ja, weil ich und Barrn ein und dieselbe Person sind. Aber das hast du gewusst, nicht wahr?«
Lilith lehnte sich an das raue Holz. »Nein.«
»Nein?« Persuar sah überrascht von seinem Glas auf. »Du enttäuscht mich, Dämonenkind, wo wir beide doch die gleiche Aura haben.«
Plötzlich erinnerte sich Lilith wieder an die ganzen Momente, wo sie die Dunkelheit gefühlt hatte, die Barrn umgegeben hatte.
»Wie kannst du Barrn sein? Auch wenn ihr die gleiche Aura habt, seid ihr doch grundverschieden.«
Er lächelte versonnen und nahm einen kräftigen Schluck. »Wie schmeckt er dir?«, fragte er sie unvermittelt und deutete auf die Weinflasche.
Irritiert blickte sie ihn an.
Seine Zähne blitzen auf, als er lachte. »Entschuldigung, es ist wohl nicht der Zeitpunkt über Wein zu reden. Wie unangebracht von mir.«
Geräuschvoll stellte er sein Glas auf dem Boden ab und schlug seine Beine übereinander. »Du möchtest wissen, wie ich Barrn sein kann?«
Sie nickte und ihre Finger hielten krampfhaft das Glas fest.
Er legte seine Arme auf die Lehnen. »Warum sollte ich dir mein Geheimnis verraten, hm? Was habe ich davon?«
Lilith biss sich auf ihre Lippen und er machte eine warnende Kopfbewegung zu ihrem Glas hin. »Wenn du es weiter so fest hältst, wird es noch zerspringen.«
Er stand auf, verschränkte seine Arme hinter seinen Rücken und ging zum Fenster. Versonnen sah er hinaus. »Ich werde dir sagen, was ich davon habe: Du wirst eine schwere Entscheidung treffen müssen.«
Sie drehte ihren Kopf und sah auf seinen Rücken. Er stand beinahe unbeweglich da.
»Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass wenn ich sterbe, auch Barrn sterben muss? Würdest du mich trotzdem töten? Oder ist deine Liebe zu ihm stärker als dein Hass auf ganz Elowia?«
Lilith ließ ihr Weinglas fallen. Er zerschellte auf dem Boden und die rote Flüssigkeit breitete sich wie eine Blutlache auf dem Boden aus.
Er wandte sich zu ihr um und sah missbilligend auf die Scherben.
Lilith krächzte heiser: »Warum stirbt Barrn, wenn du stirbst? Was hast du getan?«
Persuar setzte sich auf den Fenstersims und seine Mundwinkel zogen sich herablassend nach oben. »Was ich getan habe? Ich habe Barrn zum Leben erweckt. Ich habe ihn aus dem Splitter meines Juwels und aus dem Blut meines Körpers geformt.
»Das kann nicht sein. Du lügst.«
Persuar warf ihr einen amüsierten, wenn auch mitleidigen Blick zu. »Du musst dich damit abfinden, dass Barrn ein Golem ist. Und du weißt, was das bedeutet, oder? Tötest du meinen Diamanten, erlischt Barrns Splitter und er hört auf zu existieren. Es wäre als hätte es ihn nie geben.«
Lilith, die ihm kein Glauben schenken wollte, trat nach einer der Scherben. »Wie kommt es dann, dass niemand den Splitter in Barrns Brust gespürt hat?«
Persuar lehnte sich zurück und sagte gedehnt: »Was denkst du, wozu mein Stein fähig ist? Es ist das dunkelste Juwel Elowias. Ich kann Splitter erschaffen und ich kann sie versiegeln. Barrns Splitter trägt eines der mächtigsten Siegelzauber, die es gibt.«
Lilith

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