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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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ankleidete, Barrn das verschnürte Bündel. »Hier, das ist für dich, deine Männer und Fayn.«
»Danke.«
Der steinlose Krieger holte ein paar Goldmünzen heraus, doch der Alte winkte beleidigt ab. Barrn zögerte, steckte jedoch die Goldmünzen wieder ein. »Was kann ich dann für dich tun?«
Der Alte schüttelte sein greises Haupt. »Nichts. Geh und pass auf dich auf. Es bricht mir mein Herz dich mit ihr zu sehen, aber du hast dich entschieden, mein Junge. Und wer bin ich, deine Entscheidung anzweifeln zu können?«
Lilith versuchte den Sinn hinter den rätselhaften Worten des Alten zu verstehen, aber Barrn ließ ihr keine Zeit zum Nachdenken und schob sie wieder auf die Straße hinaus.
Sofort umspülte sie die gewaltige Geräuschkulisse des Marktplatzes. Barrn folgte ihr, aber sein Blick ging an ihr vorbei und blieb an einem Punkt hinter ihr hängen. Lilith musste sich regelrecht verbiegen, um an Azra, der immer noch unbeweglich hinter ihr stand, vorbeischauen zu können. Sie konnte zu ihrer Enttäuschung nur eine klobige, aus alten Brettern zusammen gezimmerte Bühne erhaschen, auf der mehrere Sklaven zum Verkauf angeboten wurden. Sie konnte sich nicht erklären, was Barrns Interesse geweckt hatte, aber er steuerte zielstrebig auf das Podest zu und drängte sich zwischen die zahlreichen Schaulustigen hindurch. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf eine schlanke und sehnige Frau gerichtet. Ihre hellen Locken standen ungezähmt von ihrem Kopf ab. Um den Hals trug sie einen funkelnden Nachthimmel, der mit ihren Augen um die Wette sprühte. Ihr Blick war stolz und hochmütig, trotz der eisernen Fesseln, die ihre Arme und Beine banden. Skat und die Wachen scheuchten Fayn und sie ebenfalls zu der Bühne und zu Barrn hin.
Barrn starrte die junge Sklavin fasziniert an und dieser Umstand schien auch einem Verkäufer nicht verborgen geblieben zu sein, denn er kam auf die kleine Gruppe zu und verneigte sich vor Barrn. »Das ist eine wunderschöne, junge Frau, oder? Wollt ihr sie nicht besitzen, von ihrem köstlichen, festen Körper kosten?«
Barrn riss sich von dem Anblick der Frau los, die sowohl sanft, als auch blutrünstig wirkte, wozu ihrem Nachthimmel-Diamant maßgeblich beitrug. Barrn stieß den Händler ein Stück von sich weg und hielt ihn angewidert mit einer Hand auf Abstand.
»Wie viel?«, fragte er ihn kurz angebunden.
Der Mann, der sich wankend von dem Stoß erholt hatte, knurrte ungehalten: »10 Goldmünzen. Sie ist jung und sehr schön. Sie ist ihr Geld wert.«
Auch Skat konnte seinen Blick nicht von der jungen Frau wenden, doch im Gegensatz zu seinem Herren, war sein Gesichtsausdruck weniger fasziniert als wütend. Selten hatte Lilith ihn so erzürnt gesehen, wie in diesem Moment. Jede Faser seines Körpers war angespannt und ein dunkler Schatten hatte sich über sein verkniffenes Gesicht gelegt.
Und als sich Lilith fragend zu Fayn umdrehen wollte, sah sie diese, zu ihrem Erstaunen, fröhlich kichern. Bevor sie jedoch fragen konnte, was Fayn so lustig und Skat so ärgerlich fand, hörte sie schon, wie Barrn sagte: »Azra, bezahl diesen Mann.«
Lilith sah, wie die Wachen des Händlers die Sklavin losbanden und sie sich schreiend auf die Männer stürzte, die sie von ihren Fesseln befreit hatten. Fayn beugte sich zu Lilith vor und flüsterte: »Das ist Skats Schwester, wie du an ihrem Temperament unschwer erkennen kannst.« Lilith betrachtete die Frau nun doch genauer.
Die Männer hatten alle Mühe sie zu fassen, denn sie wand sich wie eine Schlange und es sah kurz so aus, als würde sie die Oberhand gewinnen und dem festen Griff der Männer entfliehen können, doch schließlich wurde sie überwältigt und nach unten geführt.
Sie schrie und kreischte, als sie durch die Menge geschleppt wurde und biss wie ein Raubtier um sich. Doch alle Gegenwehr half ihr nicht, sie wurde unerbittlich vorwärts gezogen und zu ihrem neuen Herren hin.
Ein amüsierter Ausdruck legte sich auf Barrns Gesicht, und als man sie endlich zu ihm gebracht hatte, sagte er mit einem spöttischen, aber dennoch liebevollen Ton: »Baia, schön dich wiederzusehen.«
Sie stoppte abrupt und hob den Kopf, alle Gegenwehr erstarb, als sie Barrn erblickte. »Barrn«, hauchte sie völlig verblüfft. »Du?«
Der Wari fuhr ihr durch das lange Haar und verbannte eine störrische Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Ich denke deine Situation erfordert eine gute Erklärung, nicht wahr?«
Baia schürzte ihre Lippen und ein herzzerreißender Augenaufschlag folgte

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