Das Herz Von Elowia
die Hüfte. »Was treibt dich hier her, Junge?«
»Ich bin nur auf der Durchreise und ich brauche ein paar neue Kleider für mich, meine Freunde und für das Mädchen hier.« Barrn schob Lilith nach vorne und setzte sie den Blicken des Mannes aus.
Der betrachtete sie, doch plötzlich riss er erstaunt den Mund auf. »Sie«, keuchte er. Barrn war schnell nach vorne getreten und verbarg Lilith hinter seinem Rücken. »Nein, sie ist es nicht. Du irrst dich. Könntest du jetzt bitte so freundlich sein und ein paar Kleider für sie heraussuchen und vielleicht hast du ja noch etwas Schönes für Fayn, hm?«
Der Mann sah Barrn für einen Wimpernschlag lang zweifelnd an, doch dann wandte er sich ab und murmelte nur: »Ach Barrn, ach Barrn«, bevor er im Hinterzimmer verschwand.
Lilith spürte die starke Aura eines Steines, den sie nicht kannte. Sie hatte das Gefühl als würde diese Aura den ganzen Raum ausfüllen. Fayn stupste sie an und wisperte ihr zu:
»Er trägt das braune Auge. Es ist die Aura, die du fühlst. Er ist ein sehender Mann, der die Gabe hat in die Zukunft zu blicken.«
Lilith besah sich denn Mann neugierig. »Sind wir deswegen hier, soll er Barrn die Zukunft prophezeien?«
»Nein«, sagte Fayn. »Barrn kennt seine Zukunft bereits.«
Barrn wandte sich seiner Dienerin betont langsam zu, Groll schwang in seiner Stimme mit, als er befahl: »Fayn, sei jetzt still.«
Lilith sog überrascht die Luft ein, als sie die unbedacht ausgesprochenen Worte der Fee, begriff. Seine Zukunft zu kennen, war die Auslöschung der Gegenwart.
Litt Barrn deswegen so? Und sie spürte das Barrn litt, auch wenn er es hinter einer Mauer aus Schweigen und Zorn verbarg. Aber ihr sollte es nur recht sein, denn sie hatte kein Mitleid mit dem Sucher. Sollte seine Seele doch in der Dunkelheit schmoren, von Zweifeln heimgesucht und zerrissen werden.
Der alte Mann kam wieder herein, in der einen Hand hielt er ein Päckchen sauberer Kleidung, in der anderen Hand ein langärmliges Hemd und eine Hose. »Da, probiere es an.«
»Hier?«, fragte Lilith ungläubig. Sie hatte nun wirklich keine Lust, sich vor allen Anwesenden zu entblößen.
»Nein. Wenn du willst, auch draußen vor der Türe, wenn du es vorziehst, begafft zu werden.«
Für einen Moment war Lilith gewillt dem alten Mann die Sachen einfach gegen seinen vertrockneten Schädel zu werfen, doch dann streifte sie widerwillig erst ihr Hemd und dann ihre zerrissene Hose ab. Der alte Mann und Barrn sahen sie ungeniert an, während Skat stur geradeaus schaute. Wütend griff sie nach den neuen Kleidern, aber der alte Mann hielt sie weiterhin fest umklammert und betrachtete interessiert ihren Körper.
»Woher hat sie die Narben, Barrn?«, fragte er nach einer Weile, nachdem er sie ausgiebig inspiziert hatte.
»Was weiß ich, wahrscheinlich von Ian«, kam die unerwartet schroff von Barrn.
Die Fee ebenfalls überrascht über die scharfe Antwort ihres Herren, sah entschuldigend zu dem alten Mann hin, der Barrns Respektlosigkeit einfach ignorierte und weiter bohrte: »Von Ian?«
Barrn ließ seinen Blick über Liliths Körper streifen, was ihr sofort wieder die Schamesröte ins Gesicht trieb. »Ich denke es war Ian, aber ich habe sie nie danach gefragt.«
Skat, der anscheinend das Haus des Mannes möglichst bald wieder verlassen wollte, entschied sich das Gespräch abzukürzen, indem er maulte: »Jetzt fragt sie schon, damit wir hier endlich vorankommen.«
Alle, einschließlich Lilith, drehten sich verdattert zu Skat um, der nur eine versteinerte Mine auflegte und geflissentlich über den strengen Blick des Waris hinweg sah.
»Also Lilith, woher hast du die Narben?«, wollte Barrn wissen.
»Ein Mischblut wird nicht sehr gerne gemocht. Aber den größten Teil habe ich Ian zu verdanken.«
Ludewik runzelte seine faltige Stirn. Die Falten verliehen seinem Gesicht die Form einer vertrockneten Dattel.
Er schien nachzudenken und war völlig in seinen Gedanken versunken und erst durch das Hüsteln von Barrn, fand sein Geist in die Gegenwart zurück.
Er schüttelte resigniert den Kopf. »Mischblut«, wiederholte er seufzend. Er sah Barrn eindringlich an. »Du weißt, was ich dir damals gesagt habe? Sie ist eine Dämonin und damit ...«
»Ja«, unterbrach ihn Barrn schnell. »Ich weiß.«
Der alte Mann lächelte gequält. »Da ich dich wohl nicht davon abbringen kann, kann ich dir nur noch raten, die Burg so schnell wie möglich zu verlassen. Man sucht bereits nach dir.«
Der Mann reichte, während sich Lilith
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