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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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verlassen, als hätte man es kurzfristig räumen lassen, denn Lilith konnte nirgends andere Gäste sehen, aber dafür jede Menge halb voller Gläser.
Skat scheuchte Lilith und Fayn die alte Holztreppe rauf und brachte sie zu einem Zimmer, wo er sie, mit einer einladenden Handbewegung, hineinbugsierte. Unschlüssig stand Lilith in der Mitte des Raums, während sich die Fee sofort auf das Bett fallen ließ.
»Fayn«, sagte Lilith, die froh war, endlich mal mit der Fee alleine zu sein. »Ich will endlich wissen, wer oder was Barrn ist. Bin ich in Gefahr?«
Fayn setzte sich auf den Bettrand, faltete ihre Hände ineinander und hob ruhig ihren Kopf. »Willst du das wirklich wissen?«
»Ja.«
»Barrn ist ein Sucher.«
Lilith hatte gedacht, dass sie die Wahrheit über Barrn in Panik versetzten würde, aber sie blieb erstaunlich ruhig. Irgendwie hatte sie es schon geahnt. »Warum hat er mich noch nicht getötet, wenn er ein Sucher ist?«
Fayns Augen funkelten amüsiert auf. »Wieso sollte er? Bis jetzt ist es nicht bewiesen, dass du eine Rev bist, oder?«
Lilith runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«
Fayns Lippen umspielte ein träges Lächeln. »So wie ich es gemeint habe: Solange es nicht bewiesen ist, wird er dich nicht töten.«
Lilith war sich nicht sicher, ob Fayns Worte bedeuteten, dass Barrn es noch nicht herausgefunden hatte oder ob er es nicht herausfinden wollte. Sie konnte sich jedenfalls keinen Reim daraus machen und ging zum Fenster hin, wo sie die Fensterläden prüfte. Wie sie vermutet hatte, konnte man sie öffnen. Heiße Wüstenluft strömte herein und brachte allerlei Gerüche mit sich. Es roch nach gebratenem Fleisch, Gewürzen, nach Blumennektar und nach Kenja Dung. Aber noch größer als die Geruchsvielfalt war die Geräuschkulisse. Fayn war neben sie getreten und ihre blauen Augen musterten sie. Lilith ignorierte ihren fragenden Blick und beugte sich aus dem Fenster. Es war nicht sehr hoch. Der Sprung in die Tiefe würde zwar schmerzhaft werden, aber sie sollte keine ernsthaften Verletzungen davon tragen. Fayns Hand legte sich auf ihre Schulter. »Hier hättest du keine Chance. Die Tore und Durchgänge der Festung werden ständig bewacht und ohne Durchreise-Dokumente kommst du hier nicht wieder raus.«
Lilith drehte sich unwirsch um und streifte Fayns Hand ab. »Wir sind hier doch auch rein gekommen.«
»Ja natürlich, durch Barrn, er hat solche Papiere. Wenn du aus der Festung wieder raus kommen willst, dann geht das nur mit einem beglaubigten Ausreisedokument oder mit Barrn selbst. Hier in der Stadt gibt es so viel Sklaven, stell dir mal vor, jeder könnte gehen und kommen, wann er wollte, ohne kontrolliert zu werden. Damit kein Unbefugter rein, aber auch kein Sklave oder Dienstbote heimlich raus kann, wurden diese Papiere eingeführt.«
Lilith trat wütend gegen die weiße Wand. »Verflucht. Und ich hab diesem Mistkerl auch noch das Leben gerettet.«
Die Fee setzte sich auf die Bettkante und band ihr lockiges Haar nach hinten, dann erst antwortete sie Lilith. »Vielleicht sollte es so ein? Wer weiß, wozu es gut war. Manchmal ergibt erst später alles einen Sinn«
»Was?«, brummte Lilith.
Fayns Gesicht wirkte verschlossen und ihr Blick schien in weite Ferne zu schweifen. Sie wirkte abwesend und auf eine seltsame Art und Weise einsam. »Ich wünschte ich wäre frei, dass zu tun, was ich für richtig halte ...«
»Wir könnten zusammen fliehen. Du musst nicht bei Barrn bleiben. Dann kannst du wieder frei sein und das tun, was du möchtest«, ereiferte sich Lilith und deutete mit dem Finger auf das Fenster.
Fayn lächelte melancholisch. »Es ist nicht Barrn ...«
»Wie? Ich verstehe nicht?« Lilith blinzelte Fayn fragend an, aber die Fee winkte ab und richtete ihren Blick zum Himmel hinaus. »Schon gut, du musst es nicht verstehen.«
Das Knarren von Holzdielen ließen Lilith und Fayn herumfahren. Barrn stand im Türrahmen und sein Blick blieb an dem offenen Fenster hängen. Er schüttelte enttäuscht seinen Kopf. »Du bist und bleibst eine Idiotin. Aus der Burg gibt es kein Entkommen. Es ist das Hauptquartier der Sucher, du wärst hier verloren.«
»Bist du nicht auch ein Sucher, Barrn?«, erwiderte sie ihm verächtlich und verzog ihr Gesicht.
Barrn drehte seinen Kopf überrascht zu Fayn, doch dann schlich sich ein warmes Leuchten auf sein kühles Antlitz. »Ich bin kein Sucher mehr. Das war einmal. Jetzt bin ich nur noch ein einfacher Reisender.«
Lilith wusste nicht, wie er das meinte, denn

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