Das Herz Von Elowia
stattdessen nach ihrer Lederrüstung.
Jolan deutete währenddessen auf Lilith. »Du auch. Du bist eine Rev. Du gehörst jetzt zu uns.«
Lilith war überrascht, damit hatte sie nicht gerechnet. Antara warf ihre Stirn in Falten. »Sie hat keinen Kampf- oder Heilstein. Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«
»Sie ist eine Rev«, beharrte Jolan. »Sie wird mit uns kämpfen.«
Lilith fühlte einen Kloß im Hals, sie hatte gehofft, in nächster Zeit nicht mehr kämpfen zu müssen. Sie hatte vor dem Augenblick Angst, wenn ihr Diamant den anderen Stein zerstörte und sie hinab in einen dunklen Strudel riss.
Antara schüttelte immer noch ungläubig den Kopf, reichte aber Lilith eine Rüstung, die sie unter ihrem Bett hervorgeholt hatte. »Zieh die an, bis wir für dich eine anfertigen können.«
Jolan wartete ungeduldig, bis sich die beiden Mädchen umgezogen hatten, dann rannte er mit ihnen den steinernen Flur entlang.
Die Tochter der Dämonin
Hereket saß ihrem Mann gegenüber. Ihr Kleid war hochgerutscht und ihre Haut glänzte verführerisch im Feuerschein. Er konnte nur schwer seinen Blick von ihrem festen Körper reißen, als sie sich geschmeidig erhob und auf ihn zukam. Ihre Haut presste sich an seine Wange und er ließ es zu, dass sie seinen Kopf gegen ihre Brust drückte. »Dorn, mein Liebling.«
Er seufzte auf, als er ihre warme Stimme vernahm, die ihn schon immer betört hatte.
Sie erinnerte ihn an Alrruna. Sie ging in die Knie und sah ihm in seine Augen. »Lass uns tanzen.«
Er runzelte amüsiert seine Stirn und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Tanzen? Sind wir dafür nicht schon zu alt?«
Sie umschloss seine Hand und führte sie zu ihrem Mund. Spielerisch biss sie hinein. »Wir sind erst ein paar Jahrhunderte alt. Komm schon. So wie früher.«
Er zuckte zusammen und er fragte sich unweigerlich, ob es je wieder ein Früher geben würde. »Na gut«, brummte er und erhob sich schwerfällig aus seinem Sessel.
Sie folgte ihm und legte ihren Kopf, wie ein kleines Kind an seine Brust. Er umschloss sanft ihren Körper und wiegte sie im Takt.
»Ich höre dein Herz schlagen«, wisperte sie und schaute zu ihm auf.
»Und was sagt es dir?«
Sie presste ihr Ohr fester an ihn. »Dass es traurig ist.«
»Dann lügt es«, flüsterte er zärtlich und strich ihr über das samtige Haar.
»Hmm«, murmelte sie nur und sie tanzten wortlos im Schein des Feuers.
Ein Schritt, eine Drehung nach der anderen folgten und Dorn fühlte sich miserabel. Mit jeder seiner Faser seines Körpers begehrte er sie. Doch sie war weit weg. Er konnte sie schon lange nicht mehr erreichen. Sie wirkte wie eine schöne, kalte Statue. Ihr pulsierender Körper eingefroren für die Ewigkeit.
Er hörte auf zu tanzen.
»Was ist?«, wollte sie wissen und forschte in seinem Gesicht nach einer Regung, die ihn verriet. Dorn erschauderte, immer sah sie ihn mit diesen fragenden Augen an. Er ertrug das nicht mehr.
»Nichts«, log er.
Sie nahm seine Hände und führte sie nach unten zu ihrem Gesäß. »Du berührst mich nicht mehr sehr oft, seit damals ...«
Er versuchte, sich mit einem unbeholfenen Lächeln zu retten. »Das siehst du falsch, mein Liebling.«
Sie presste seine Hände unerbittlich auf ihren Hintern. »Ich muss gar nichts sehen. Ich merke es doch, du hast Angst, mich anzufassen.«
Er entriss ihr seine Hände und sie standen sich beide schweigend gegenüber. Sie sah ihn verletzt an.
»Ist es wegen Senna?«, wollte sie nach einer Ewigkeit wissen.
Er schüttelte den Kopf. »Senna? Nein, aber sie ist ...«
Er biss sich auf die Lippen, doch es war zu spät, denn seine Frau beendete mit ausdrucksloser Stimme seinen Satz: » ... nicht normal geworden? Ist es das, was du sagen wolltest?«
Dorn holte tief Luft. »Nein«, brummte er missmutig.
Hereket lachte. Dorn stand verwirrt neben ihr und musterte sie ungläubig. »Schatz, was ist los?«
Die Dämonin wischte sich immer noch lachend über ihre Augen. Sie schob ihr Kleid ein Stück hoch. »Ich kann alles machen, nicht wahr? Es würde dich nicht interessieren, oder?« Sie schob die Träger über ihre weißen Schultern und entblößte ihre Brust. »Ich könnte nackt vor dir stehen und du würdest mich trotzdem verschmähen. Bin ich dir etwa nicht mehr rein genug?«
Dorn wollte nach ihrem Kleid greifen und es seiner Frau über die Schultern streifen, doch sie wich zurück und schrie: »Schau mich an. Sieh nicht weg. Sieh dir die Narben an, die ich davon getragen habe.«
Dorn drehte den Kopf
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