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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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der Stirn des Mädchens, welches vor Hitze glühte. Ihr sterbender Stein hatte also schon begonnen, ihren Körper zu vergiften. Eine tiefe Melancholie ergriff ihn, als ihm die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen und Lilith auffiel. Grübelnd betastete er den Rosendiamanten, dessen Kanten rau und spröde waren. Warum existierte ein weiteres Dämonenmädchen mit einem Stein? Und was machte sie in dem Dorf, eingesperrt in eine Kiste?
Er kniete einige Zeit versunken vor dem sterbenden Kind, was unnatürlich still vor ihm lag. Nur noch ihr dumpfes Schnaufen war zu hören.
Nach einiger Zeit ließ er ihr Juwel los und hob sie aus der Kiste. Als er seine Arme um sie schlang, konnte er fühlen, wie dünn und zerbrechlich sie war. Ihre Finger krallten sich in sein Hemd und sie drückte schutzsuchend ihr kleines Lockenköpfchen gegen seine Brust. Barrn fühlte einen unbändigen Zorn, als er das Mädchen dichter an seinen Körper presste. Mit ausgreifenden Schritten rannte er zur Tür, riss sie auf und trat ins Freie.
Seine Krieger schauten verwirrt zu ihm hoch. Die meisten hatten sich um das Lagerfeuer gesetzt und aßen.
Hanak war der Erste, der ihm entgegen kam und verwundert auf die kleine Kreatur schaute, die sich in Barrns Armen zusammengerollt hatte.
»Ein Dämonenkind?«, rief er verwundert aus. Ein weiterer Krieger, Barrn erkannte ihn, als Bezirksleiter Gerv, kam zu ihnen, und gaffte das Mädchen an.
Barrn drückte ihm das Mädchen in die Hände. »Hier pass auf sie auf«, befahl er barsch, dann drehte er sich zu Hanak um. »Wo sind die Frauen?«
Hanak antwortete nicht gleich, sondern trat interessiert zu Gerv und musterte das Mädchen eingehend. »Sie trägt einen Diamanten.«
»Ja und?«, grollte Barrn aufgebracht. Es machte ihn wütend, dass Hanak seine Frage nicht beantwortet hatte.
»Denk doch an die Prophezeiung. Vielleicht ist sie das Mädchen?«
Barrn winkte ab. »Sie liegt im Sterben«, sagte er traurig.
Hanak zeigte keine Spur von Mitleid, als er dem Kind über die Stirn fuhr und ihren Stein berührte. »Dämonen sind auch nicht für Steine gemacht. Es liegt nicht in ihrer Natur, Steine zu besitzen.«
»Hanak«, unterbrach ihn Barrn. »Wo sind die Frauen?«
Der Krieger zeigte mit dem Daumen auf einen kleinen Schuppen. »Dort sind sie, wieso?«
Barrn stapfte wortlos an Hanak vorbei, direkt auf den Schuppen zu. Der Krieger folgte ihm neugierig.
Barrn schloss die Tür des Schuppens auf und seine Adern am Hals traten vor, als er schrie: »Was hat es mit dem Mädchen auf sich? Warum steckt ihr ein kleines Dämonenmädchen in eine Truhe und lasst es dort sterben?«
Die Frauen schwiegen und drängten sich dicht aneinander in eine Ecke zusammen.
Hanak lehnte sich gelassen zurück und beobachtete genussvoll das Schauspiel, das sich ihm bot.
Barrn ging zu einer Frau und riss sie brutal am Arm hoch. »Los rede, Weib.«
Die Frau drehte schweigend ihren Kopf weg. Barrn ließ sie los und warf einen zornigen Blick in die Runde. »Ich werde eine nach der anderen töten lassen, bis mir jemand erzählt hat, warum ihr so etwas Abscheuliches tut.«
Ein Raunen und ein Wimmern gingen durch die Reihen.
»Keiner?«, fragte er lauernd und sein Gesicht verdüsterte sich.
»Hanak«, brummte er. »Gib mir dein Schwert.«
Hanak lächelte grimmig. »Gerne, Barrn.« Er zog behände sein Schwert aus der Scheide und reichte es mit eine auffordernden Geste Barrn.
»Nun?«, wollte Barrn wissen, während er das Schwert durch die Luft sausen ließ. Die Frauen duckten sich, einige jammerten, anderen sahen ihn nur stumm an, doch dann trat eine alte, gebeugte Frau hervor. Sie kam zögerlich ein paar Schritte auf Barrn zu. Obwohl sie den Kopf gerade hielt und Barrn direkt, fast trotzig in die Augen blickte, konnte sie das Zittern ihres Körpers nicht verbergen.
Barrn winkte sie näher zu sich heran, bis sie nur noch einen halben Schritt von ihm entfernt stand. Unter ihrer schlichten Kleidung hob und senkte sich ihr Brustkorb.
»Sie bringen uns diese Kinder, damit wir sie verschwinden lassen«, keuchte sie und schnappte nach Luft.
Barrns Gesichtszüge entgleisten. »Kinder?«, flüsterte er entsetzt. »Es sind noch mehr Kinder?«
Die Frau schüttelte zuerst ihren Kopf, besann sich dann aber eines besseren und nickte. »Ja, mein Herr. Sie bringen uns immer wieder solche Kinder.«
»Und sie haben alle einen Diamanten?«, mischte sich Hanak ein und warf Barrn einen flüchtigen Blick zu.
Die Frau nickte wieder. »Ja aber sie sind alle schwach. Keine

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