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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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wollte. Er ertrug ihren erbärmlichen Anblick nicht.
Er drückte die Klinke hinunter und trat ein.
»Hereket«, grollte er erzürnt und wiederholte es noch einmal in einer Lautstärke, dass die Mauern erzitterten. »Hereket!«
Das Bett vor ihm war leer.
Er rannte in blinder Wut die Gänge entlang und schlug die Tür zu Mijakas Zimmer auf.
Hereket saß aufrecht im Bett. »Ja?«, fragte sie scharf.
»Wo ist Senna?«, keuchte er außer Atem.
Mijaka kuschelte sich ängstlich an ihre Mutter und sah ihren Vater aus großen Augen an.
»Wo?«, schrie Dorn, als sie nicht gleich antwortete.
Hereket verzog ihren hübschen Mund zu einem schmalen Schlitz. »Interessiert dich das denn?«
Dorn verlor die Beherrschung und rannte auf Hereket zu, die kein Stück zurückwich und ihn wie ein bockiges Kind herausfordern anblitzte. Er schüttelte sie und brüllte: »Sag mir jetzt sofort, wo sie ist, oder ...«
»Oder was?«, hakte die Dämonin gefährlich ruhig nach.
Dorn sah den Feuerball, den sie ihm entgegen schleuderte, gerade noch rechtzeitig. Er duckte sich. Der Geruch von verbrannten Haaren stieg ihm in die Nase. Sie grinste ihn breit an.
»Wie du willst«, dröhnte er und wirbelte mit der Hand so lange in der Luft, bis sich ein gigantischer bläulich-roter Feuerwirbel bildete. Mit einem harten Ruck entfesselte er den Feuerball und ließ ihn auf Hereket niedersausen.
Hereket sah ihn ungläubig an und errichtete eine schützende Feuerwand um sich herum. »Wie kannst du es wagen?«, fauchte sie aufgebracht und ihre Gelassenheit bröckelte.
Dorn verschränkte seine Arme vor seiner Brust und schaute auf seine Frau hinab. »Wo ist Senna?«, wiederholte er.
»Nicht da«, murmelte seine Frau.
Dorn ließ seine Arme sinken. Seine Wut war verraucht. »Damit hast du ihr Schicksal besiegelt.«
»Wie meinst du das?«, wollte Hereket alarmiert wissen und sie stand vom Bett auf, um Dorn besser in die Augen sehen zu können.
Dem Dämon war das stumme Flehen in ihren Augen nicht entgangen. Sie hoffte immer noch, dass alles irgendwann wieder gut werden würde.
»Die Prophezeiung«, sagte er leise. »Wird sich durch den Tod von Senna erfüllen.«
»Das kann nicht sein«, wisperte Hereket und Tränen füllten ihre Augen.
Sie ließ sich kraftlos auf das Bett niedersinken. »Wieso hast du mir nichts davon erzählt?«, fragte sie mit erstickter Stimme.
»Ich dachte ich könnte Senna beschützen, wenn ich sie hier in der Burg verberge. Ich wollte dir nichts davon erzählen, um dich nicht zu beunruhigen.«
Tränen kullerten aus ihren Augen. »Ich hab sie mit Harukan und der Libelle ins Reich der Diamantaner geschickt. Ich wollte doch nur, dass es ihr besser geht.«
Dorn wollte seine Frau trösten, doch stattdessen kamen nur harsche Worte über seine Lippen: »Du hättest mir vertrauen sollen, anstatt mich betrunken zu machen und mich zu hintergehen. Du hast sie ins Verderben gestützt.«
Er bereute seine Worte sofort. Denn nun musste er in das ängstliche Gesicht seiner Tochter und in das gramerfüllte Antlitz seiner Frau sehen. Er spannte seine Muskeln an und mit rauer Stimme sagte er: »Ich werde sie zurückholen. Habt keine Angst. Und wenn ich dafür Krieg führen muss.«
Hereket hob ihren Kopf und seufzte dankbar.
Was sollte er schon anderes tun? Der Traum musste weiterleben. Der Traum einer intakten Familie, damit Hereket leben konnte. Schuld verlangte nach Buße.

Die Truhe der Grausamkeit

Barrn konnte die Abscheu in seinem Gesicht nicht verbergen, als er den Inhalt der Truhe betrachtete. Dort lag zusammengekauert ein kleines Dämonenmädchen. Es wirkte sehr schwach und ausgemergelt.
Er beugte sich zu dem zitternden Wesen hinunter. Es schreckte ängstlich zusammen und fletsche seine spitzen Zähne.
»Alles gut, meine Kleine«, versuchte er das Dämonenmädchen zu beruhigen. Ihre goldenen, mit Tränen gefüllten, Augen sahen ihn voller Furcht an. Je mehr er sich ihr näherte, umso bedrohlicher wurde ihr Knurren und ihre spitzen Zähne verfehlten nur knapp seine Hand.
Behutsam wollte er sie aus ihrem perfiden Gefängnis befreien, in das man sie, wie ein seelenloses Spielzeug, gestopft hatte, doch ein mystisches Funkeln lenkte ihn ab. Erstaunt blickte er auf den zarten Rosendiamanten, der an ihrem Hals funkelte, und wie ein exotisches Schmuckstück wirkte.
Bei genauerer Betrachtung war der Stein des Mädchens, jedoch nur noch ein Schatten seiner selbst und Barrn musste kein Heiler sein, um zu wissen, dass ihr Diamant im Sterben lag.
Seine Hand glitt zu

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