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Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bleibahnen zu bewegen. Ein paarmal faßte ich mir an den Kopf und hatte das Gefühl, diese Müdigkeit war irgendwie nicht normal. Ich schaute auf die anderen Passagiere und zog mich dabei hoch. Auch sie machten einen lethargischen Eindruck. Es redete kaum jemand. Die meisten Menschen hingen wie erschossen auf ihren Plätzen und hatten die Beine ausgestreckt.
    Suko und Bill erging es ebenso.
    Das war nicht normal.
    Mißtrauen keimte in mir hoch. Ich warf einen Blick auf die Schwertverpackung. Die Waffe lag wohlverstaut in Reichweite. Trotzdem…
    Ich atmete tief durch. Die Luft war normal, und ich schaute aus dem Fenster. Es war Nacht. Pechschwarze Nacht.
    Wir flogen durch die Dunkelheit.
    Das sah mir alles sehr unnatürlich aus, und mein Mißtrauen wurde keinesfalls kleiner.
    Ich beugte mich so weit vor, daß ich auch in die Tiefe schauen konnte. Mein Blick verlor sich in der Finsternis.
    Kein Licht, kein Widerschein, und dabei flogen wir nicht einmal über dem Meer, wo so etwas vielleicht noch hätte zutreffen können. Hatte man die Maschine entführt? Ich dachte an kein normales Kidnapping, sondern an eine Entführung in eine andere Welt, eine andere Dimension.
    Bei diesen Überlegungen wurde mein Mund trocken. Im Gaumen bekam ich ein kratziges Gefühl, und ich mußte mich erst einmal freiräuspern. Auf meinen Handflächen sammelte sich der Schweiß. Ich machte mir bereits Vorwürfe. Wenn mein Verdacht tatsächlich stimmte, hatten wir durch die Buchung dieses Fluges auch andere Menschen in Gefahr gebracht. Das bereitete mir Sorge.
    Ich wurde innerlich ziemlich nervös, schluckte ein paarmal und schreckte hoch, als ich links am freien Ende der Sitzreihe eine Bewegung ahnte. Da kam jemand.
    Ich drehte den Kopf.
    In diesem Augenblick setzte sich die Frau auf den freien Platz, und mein Herz übersprang einen Schlag. Nicht Wikka hockte neben mir, sondern Jane Collins!
    ***
    Das war ein Hammer!
    In den ersten Sekunden reagierte ich überhaupt nicht, sondern blieb steif wie ein Stockfisch hocken. Ich mußte meine Überraschung verdauen, bevor ich den Kopf nach links drehte und mir die ehemalige Detektivin anschaute.
    Das blonde Haar trug sie lang. Die Spitzen fielen bis auf die Schultern der schwarzen Kostümjacke. Diese war sehr weit ausgeschnitten. Wenn Jane sich bewegte, klafften die beiden Teile des Ausschnitts auseinander und ließen tief blicken.
    Jane saß neben mir, sie war leicht geschminkt. Die Lippen schillerten hellrot, die Wangen besaßen einen Hauch von Rouge.
    »Weshalb sagst du nichts?« fragte sie mich.
    »Ich hatte dich nicht erwartet.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Jane hockte entspannt auf ihrem Sitz. Die Hände hatte sie locker auf die Oberschenkel gelegt. Es schien niemand ihren Eintritt bemerkt zu haben, wahrscheinlich hatte sie sich materialisiert. Als Hexe konnte sie das, denn ihre Lehrerin Wikka hatte ihr genügend beigebracht.
    Für mich stand es so gut wie fest, deshalb stellte ich keine diesbezügliche Frage.
    »Was willst du?« wollte ich wissen. Es fiel mir schwer, mit ihr normal zu reden, denn neben mir saß in der Tat eine Mörderin, obwohl ich auch bei ihr hätte vielleicht Entschuldigungen finden können, aber das wollte ich nicht, denn man sollte mich nicht als parteiisch einstufen.
    »Ich will dir gratulieren.«
    »Wozu?«
    »Daß du es geschafft hast, das Schwert in deine Hände zu bekommen.«
    »Es war nicht sehr schwierig.«
    »Kann ich mir vorstellen, denn die Zeit war genau abgepaßt. Wikka wird sich freuen.«
    »Wo steckt sie?«
    Jane gab zunächst einmal keine Antwort. Sie hob nur ein wenig die Stirn. Zwischen uns schien eine Wand zu stehen Keine sichtbare, sondern eine aus Spannung aufgebaute. »Du wirst sie sehen«, erklärte mir Jane.
    »Kommt sie her?«
    »Nein, wir fliegen zu ihr.«
    Ich schaute schnell aus dem Fenster. Die Finsternis hatte sich nicht aufgehellt. Sie war weiterhin so dicht geblieben und lag wie Watte um die Maschine herum.
    »Ist das die normale Route?« wollte ich wissen.
    Jane schüttelte leicht den Kopf. »Natürlich nicht. Wikka erwartet dich in ihrer Dimension.«
    »Dann habt ihr das Flugzeug entführt?«
    »So ist es.«
    Mein Verdacht war durch diese Antwort zur Gewißheit geworden Und wieder machte ich mir Vorwürfe. Ich hätte mit der Hinterlist dieser verdammten Hexen rechnen müssen. Was waren wir doch für Idioten, daß wir auf normalem Wege London anfliegen wollten Nun war es zu spät.
    »Die anderen Passagiere haben damit nichts zu tun«,

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