Das Hexenrätsel
Pappenheimer.«
Auch Bill und ich verließen den Stall. Dr. Enkbach war wieder in seinem Element. Er gab die Anweisungen und stellte drei Suchtrupps zusammen Von mir bekam er noch die Information, wo genau wir das Mädchen gefunden hatten.
»Dann können wir dort suchen.«
»Sicher.«
Um Suko hatte sich niemand gekümmert. Ich schielte zu ihm rüber und sah, daß er die Kofferraumhaube des BMW zudrosch. Die Decke brachte er wieder zurück.
Alles in Butter.
Da hier der Fall praktisch erledigt war, hielt uns auch nichts mehr am Ort. Wir wollten wieder zurück nach London, denn dort wartete sicherlich Wikka auf uns.
Wikka und Jane Collins!
Wie konnte es weitergehen? Ich hatte das Schwert und würde es ihr zeigen. Würde sie auch weiterhin auf ihrem Angebot bestehen, oder wollte sie versuchen, mich reinzulegen?
Fragen, auf die ich bisher keine Antwort wußte, die mich aber dennoch quälten.
Es gab noch einige Schwierigkeiten mit Dr. Enkbach, denn er konnte nicht begreifen, daß wir schon fahren wollten.
»Es muß sein. London wartet. Sollte sich etwas Neues ergeben und Sie unsere Hilfe brauchen, sind wir sehr gern bereit, Ihnen zur Seite zu stehen.«
»Ich werde vielleicht darauf zurückkommen.«
Wir verabschiedeten uns von diesem Mann, der einen gelösten Eindruck machte, denn er hatte die Mörderin bekommen und das noch sehr schnell.
Wir stiegen in den Wagen.
Lange hatten wir uns nicht in Deutschland aufgehalten. Vielleicht erreichten wir noch die Abendmaschine nach London. Das wäre uns sehr recht gewesen.
Bill fuhr.
Und er jagte über die Autobahn wie ein Teufel. Immer nur die linke Seite. Zwischen Olpe und Köln schmolzen die 60 Kilometer zusammen. Wir schafften es tatsächlich. Am Flughafen gab es keine Schwierigkeiten wegen des Schwertes, denn mein Sonderausweis und ein Anruf nach London klärten alles sehr schnell. Wir bekamen sogar einen Behälter für die Waffe.
Kurz bevor sie darin verschwand, schaute ich sie mir noch einmal an. Das Kreuz hing noch daran. Es hatte den Griff attackiert. Die drei Schlangen sahen ziemlich verändert aus. Ihre Haut war dunkler geworden, als stünden sie kurz vor der Auflösung. Auch das Leuchten in den Augen war erloschen, vielleicht hatte die Waffe sogar schon einen Teil ihrer Kraft eingebüßt. Das spielte im Moment keine Rolle. Wichtig waren der Flug nach London und Wikkas Eingreifen. Auf irgendeine Art mußte sie sich mit mir in Verbindung setzen, und ich war gespannt darauf, wie es geschehen würde.
Als die Maschine abhob und die Lichter des Flughafens unter uns zurückblieben, lehnte ich mich in meinem Sitz zurück und atmete auf. Den ersten Teil des Falls hatten wir glücklich und ohne Schrammen überstanden.
Würde es auch beim zweiten Teil so sein?
***
Wir hatten keine Plätze nebeneinander bekommen. Suko saß schräg hinter mir neben einer ältlichen Lady, die von ihren Reiseerlebnissen berichtete, und Bill hockte einige Reihen vor mir. Wenn ich meinen Kopf hob, konnte ich ihn sehen. Der Reporter hatte eine Haltung angenommen, die sehr entspannt war und auf Schlaf hindeutete. Es hatte keine Einwände gegeben, als ich das Schwert mit an Bord nahm. Ich wollte diese wichtige Waffe unbedingt in meiner Nähe wissen, denn ich traute ihr nicht über den Weg, auch wenn ihr ein Großteil ihrer Kraft durch mein geweihtes Silberkreuz genommen war. Der Flug würde nicht lange dauern, und ich richtete mich gedanklich schon auf die Stadt an der Themse ein.
Eine Stewardeß bot mir etwas zu trinken an. Ich nahm eine kleine Flasche Bitter Lemon.
Das Geräusch der Düsen wirkte einschläfernd, doch ich stemmte mich dagegen und wollte nicht einschlafen.
Ich saß am Fenster und schaute in den dunkler werdenden Himmel. Das Spiel der gegensätzlichen Farben faszinierte mich. Da stach das helle Grau hervor, und dahinter lag eine schwarze Wand, die sich immer weiter vorschob, denn die Dunkelheit war nicht mehr aufzuhalten. Irgendwo am Himmel sah ich auch Lichter. Sie glühten rot und weiß. Positionsleuchten anderer Maschinen.
So gut es möglich war, streckte ich die Beine aus. Als die Stewardeß wieder durch den Mittelgang schritt, reichte ich ihr mein leeres Glas.
Die Frau lächelte und ging. Ich war einfach zu müde, um ihre schönen Beine zu bewundern.
Zehn Minuten vergingen. Um wach zu bleiben, wollte ich mich auf den Fall konzentrieren und damit vor allen Dingen auf Wikka und Jane Collins.
Es gelang mir nur schwer, denn meine Gedanken schienen sich durch
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