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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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von diesem Augenblick geträumt habe. Und du hast mir zugestimmt! Was dachtest du denn, wovon ich spreche?«
    Richard verdreht die Augen, als suchte er nach einem Ausweg. »Ich dachte, du … na, du weißt schon. Redest eben irgendwas.«
    »›Redest eben irgendwas‹?« Ich starre ihn an. »Was soll das heißen: ›irgendwas‹?«
    Richard sieht immer verzweifelter aus.
    »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht immer, was du so redest«, sagt er in einem plötzlichen Anflug von Aufrichtigkeit. »Und manchmal … nicke ich eben nur.«
    Er nickt nur?
    Sprachlos starre ich ihn an. Ich dachte, zwischen uns bestünde ein stilles Einverständnis, das keiner Worte bedarf. Ich dachte, wir hätten einen Geheimcode. Und dabei hat er die ganze Zeit einfach nur vor sich hin genickt.
    Zwei Kellner stellen unsere Salate vor uns ab und verziehen sich schnell wieder, als spürten sie, dass wir nicht eben gesprächig sind. Ich nehme meine Gabel und lege sie wieder weg. Richard scheint seinen Teller noch gar nicht bemerkt zu haben.
    »Ich habe dir einen Verlobungsring gekauft«, sage ich, um das Schweigen zu brechen.
    »Oh Gott.« Er schlägt die Hände vors Gesicht.
    »Macht nichts. Ich bringe ihn zurück.«
    »Lottie.« Er wirkt gequält. »Müssen wir denn … Ich fliege morgen weg. Könnten wir das ganze Thema nicht verschieben?«
    »Willst du denn eigentlich überhaupt jemals heiraten?« Als ich ihm die Frage stelle, spüre ich den tiefen Schmerz in mir. Vor einer Minute dachte ich noch, ich sei verlobt. Ich lief den Marathon. Ich war am Ziel, riss die Arme vor Begeisterung in die Luft … Jetzt stehe ich wieder an der Startlinie, binde meine Schuhe zu und frage mich, ob das Rennen eigentlich überhaupt stattfindet.
    »Ich … Oh Gott, Lottie. Ich weiß nicht.« Er klingt, als stünde er enorm unter Druck. »Ich meine, ja. Ich glaube schon.« Sein Blick wird immer unruhiger. »Vielleicht. Du weißt schon. Irgendwann.«
    Tja. Ein deutlicheres Signal kann man wohl nicht bekommen. Vielleicht will er eines Tages eine andere heiraten. Aber nicht mich.
    Und plötzlich packt mich die nackte Verzweiflung. Von ganzem Herzen habe ich geglaubt, er sei der Richtige. Wie konnte ich ihn nur so falsch verstehen? Es kommt mir vor, als könnte ich mir selbst nicht mehr vertrauen.
    »Verstehe.« Eine Weile starre ich meinen Salat an, lasse meinen Blick über Blätter und Avocado-Scheibchen und Granatapfelkerne schweifen und versuche, meine Gedanken zu sortieren. »Weißt du, Richard, die Sache ist, dass ich gern heiraten möchte. Ich möchte verheiratet sein, Kinder haben, ein Haus … das volle Programm. Und ich wollte das alles mit dir. Aber eine Ehe beruht irgendwie auf Gegenseitigkeit.« Ich mache eine Pause, atme schwer, bin aber wild entschlossen, meine Haltung zu wahren. »Insofern ist es ganz gut, dass ich die Wahrheit jetzt und nicht erst später erfahre. Vielen Dank dafür.«
    »Lottie!«, sagt Richard alarmiert. »Warte! Das ändert doch nichts …«
    »Es ändert alles. Ich bin zu alt, um auf einer Warteliste zu stehen. Wenn es mit uns nichts wird, dann möchte ich es lieber jetzt erfahren und mir was anderes suchen. Verstehst du?« Ich versuche zu lächeln, doch meine Glücksmuskeln funktionieren nicht mehr. »Viel Spaß in San Francisco. Ich glaube, ich sollte besser gehen.« Tränen schleichen sich an meinen Wimpern vorbei. Ich muss hier weg, und zwar schnell. Ich werde wieder an die Arbeit gehen und mir meine Präsentation für morgen noch mal ansehen. Ich hatte mir den Nachmittag freigenommen, aber wozu? Schließlich muss ich jetzt nicht mehr alle meine Freundinnen anrufen, um ihnen die freudige Nachricht zu überbringen.
    Auf dem Weg zur Tür spüre ich eine Hand, die nach meinem Arm greift. Erschrocken drehe ich mich um und sehe das blonde Mädchen mit dem Perlenstirnband.
    »Was ist passiert?«, fragt sie aufgeregt. »Hat er dir einen Ring geschenkt?«
    Ihre Frage sticht mir ins Herz wie ein Dolch. Er hat mir keinen Ring geschenkt. Er ist nicht einmal mehr mein Freund. Aber ich möchte lieber sterben, als das zuzugeben.
    »Ehrlich gesagt …« Stolz hebe ich mein Kinn. »Ehrlich gesagt, hat er mich gefragt, aber ich habe ›Nein‹ gesagt.«
    »Oh.« Ihre Hand zuckt zum Mund.
    »Allerdings.« Ich fange den Blick des langhaarigen Mädchens auf, das uns von einem der Nachbartische unverhohlen belauscht. »Ich habe ›Nein‹ gesagt.«
    »Du hast ›Nein‹ gesagt?« Sie sieht mich derart fassungslos an, dass ich fast ärgerlich

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