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Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition)

Titel: Das Hochzeitsversprechen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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besiegeln wollen. Ich habe noch nie halterlose Strümpfe getragen. Aber ich habe auch noch nie einen Heiratsantrag bekommen.
    Vielleicht hat er uns ja ein Zimmer im Savoy gebucht.
    Nein, so großspurig ist Richard nicht. Er ist kein Freund übertriebener Gesten. Nettes Mittagessen, ja. Überteuertes Hotelzimmer, nein. Was ich respektiere.
    Er wirkt nervös. Er fummelt an seinen Manschetten herum, sieht nach seinem Handy und lässt das Wasser in seinem Glas herumschwappen. Als er merkt, dass ich ihn beobachte, lächelt er zurück.
    »Gut.«
    »Gut.«
    Es ist, als sprächen wir in einem Geheimcode, um das eigentliche Thema zu meiden. Ich spiele mit meiner Serviette herum und rücke meinen Stuhl zurecht. Diese Warterei ist unerträglich. Wieso bringt er es nicht einfach hinter sich?
    Nein, ich meinte nicht »hinter sich bringen«. Natürlich nicht. Es ist ja keine Impfung. Es ist … nun, was ist es? Es ist ein Anfang. Ein erster Schritt. Wir beide gehen gemeinsam auf ein großes Abenteuer. Weil wir das Leben als Team angehen wollen. Weil es niemand anderen gibt, mit dem wir diese Reise lieber unternehmen wollten. Weil ich ihn liebe, und er mich liebt.
    Mir kommen jetzt schon die Tränen. Es ist hoffnungslos. So bin ich seit Tagen, seit mir klar wurde, was er vorhat.
    Er ist etwas umständlich, mein Richard. Aber auf liebenswerte Weise. Er ist direkt, kommt gleich auf den Punkt und spielt keine Spielchen ( Gott sei Dank). Und er überfällt einen auch nicht mit irgendwelchen Überraschungen. Vor meinem letzten Geburtstag hat er wochenlang angedeutet, dass er mich mit einem kleinen Ausflug überraschen wollte, was genial war, weil ich so vorher wusste, dass ich meinen Kulturbeutel und ein paar Sachen einpacken musste.
    Obwohl er mich am Ende doch noch überrascht hat, weil es kein Wochenendausflug war, wie ich erwartet hatte. Per Kurier ließ er mir an meinem Geburtstag – mitten in der Woche – eine Bahnfahrkarte nach Stroud zustellen. Wie sich herausstellte, hatte er mit meinem Chef heimlich vereinbart, dass ich zwei Tage freibekommen sollte, und als ich schließlich in Stroud ankam, holte mich eine Limousine ab und kutschierte mich zu einem schnuckeligen Cottage in den Cotswold Hills, wo er schon auf mich wartete, mit knisterndem Feuer im Kamin, vor dem ein Schaffell ausgebreitet lag. (Mmmh. Sagen wir einfach, dass Sex vor einem knisternden Kamin das absolut Allergrößte ist. Bis auf den Moment, als dieser blöde Funke angeflogen kam und mir den Oberschenkel versengt hat. Aber egal. Nicht der Rede wert.)
    Als er also diesmal Andeutungen machte, fielen diese wieder nicht sonderlich subtil aus. Es waren eher massive Zaunpfähle: Ich werde demnächst um deine Hand anhalten. Erst hat er diesen Tisch reserviert und von einem »besonderen Anlass« gesprochen. Dann erwähnte er eine »große Frage«, die er mir stellen müsste, und zwinkerte dabei (woraufhin ich natürlich Ahnungslosigkeit vortäuschte). Dann fing er an zu sticheln und fragte mich, ob ich eigentlich seinen Nachnamen mag – Finch. (Zufälligerweise mag ich ihn. Bestimmt wird mir was fehlen, wenn ich nicht mehr Lottie Graveney bin, aber ich wäre liebend gern Mrs Lottie Finch.)
    Fast wünschte ich, er wäre etwas weniger direkt gewesen, denn dann wäre die Überraschung größer. Aber andererseits konnte ich so wenigstens vorher zur Maniküre.
    »Also, Lottie, hast du dich entschieden?« Richard sieht mich an, mit seinem warmen Lächeln, und mir wird ganz flau im Magen. Kurz dachte ich, er wollte besonders schlau sein, und das sei schon der Heiratsantrag.
    »Mh …« Ich weiche seinem Blick aus, um meine Unsicherheit zu verbergen.
    Selbstverständlich ist die Antwort »Ja«. Ein großes, freudiges »Ja«. Ich kann immer noch nicht fassen, dass wir so weit gekommen sind. Wir heiraten. Ich meine: Wir heiraten! In den drei Jahren, die Richard und ich zusammen sind, habe ich die Frage nach der Hochzeit, dem Bekenntnis zueinander und sämtliche dazugehörigen Themen gemieden (Kinder, Häuser, Sofas, Kräutertöpfe). Wir wohnen mehr oder weniger bei ihm, aber ich habe immer noch meine eigene Wohnung. Wir sind ein Paar, doch Weihnachten fährt jeder zu seiner Familie. Da ungefähr stehen wir.
    Nach etwa einem Jahr wusste ich, dass wir zusammenpassen. Ich wusste, dass ich ihn liebe. Ich hatte ihn von seiner besten Seite erlebt (der überraschende Geburtstagsausflug und das eine Mal, als ich ihm versehentlich über den Fuß gefahren bin und er mich deshalb

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