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Das Höllenbild

Das Höllenbild

Titel: Das Höllenbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund war simpel. Die Wissenschaftler hatten das Gemälde auf einer Insel gefunden. Instinktiv war ich davon ausgegangen, daß mich der Weg in das Bild hinein auch zu der Insel geführt hatte.
    Ich kannte sie nicht. Sie lag in der Nordsee oder im Atlantik, das wußte ich. Sie war unbewohnt. Es herrschte ein rauhes Klima. Es gab dort keinen Wald, aber es gab die seltsamen Steine, von denen der Commander berichtet hatte.
    Sie fielen mir wieder ein, sie behielt ich im Gedächtnis, denn sie sollten für mich auch der erste Anhaltspunkt sein.
    Wenn ich mich überhaupt in dieser fremden Umgebung orientieren konnte, dann allein anhand der Steine.
    In alle Richtungen schaute ich mich um, ohne allerdings die Steine zu entdecken.
    Es gab sie nicht. Möglicherweise hielt ich mich auch an der falschen Stelle auf. Da aber stimmte ich nicht so direkt zu, denn die Insel war der Beschreibung nach eigentlich zu klein. Ich hätte die Steine von jeder Stelle aus sehen müssen.
    Das stimmte also auch nicht.
    Wie ging es weiter?
    Zunächst einmal war ich auf mich allein gestellt, und das war mir nicht neu. Dieses hier war nicht die erste Dimensionsreise, die hinter mir lag.
    Schon aus einigen anderen wußte ich, wie die Dinge abliefen, denn es gab auch in diesen Welten bestimmte Regeln, die eingehalten werden mußten.
    Alles funktionierte wie in meiner Ebene. Gewisse Gesetze blieben immer gleich, nur waren sie eben versetzt, als hätte man sie einfach nur verschoben.
    Zunächst einmal konzentrierte ich mich auf mein Gehör. Wenn ich mich tatsächlich auf einer relativ kleinen Insel befand, dann mußte ich auch das Rauschen der Wellen hören, aber es war kein Rauschen zu hören.
    Also blieb ich in meiner relativen Ruhe stehen. Relativ deshalb, weil es schon Laute gab. Ich hörte das Zwitschern und Schreien zahlreicher Vögel, die in diesem Land eine Heimat gefunden hatten, wo der Winter kein Thema zu sein schien.
    Es war ein schönes Stück Erde. So weich, so anders, einfach mild und frühlingshaft, als hätten mir fremde Kräfte den Gefallen getan, mich von dem englischen Winter zu befreien.
    Das Gelände breitete sich flach und ein wenig hügelig vor mir aus, so daß es mich mehr an erstarrte Wellen erinnerte. Diese Wellen waren grün, da sie von einem Grasteppich bedeckt wurden. Zwischen dem satten Grün des Grases schimmerten die zahlreichen Blumen wie kleine Farbtupfer.
    Ich mußte lächeln, als mir ein bestimmter Gedanke in den Kopf kam.
    Man redete oder schrieb oft von einem Paradies. Man nannte es den Garten Eden. Das war mir gerade in den Sinn gekommen. Sah so das Paradies Eden aus?
    Ich wußte es nicht. Aber ich wollte auch nicht auf der Stelle stehenbleiben, sondern dieses Stück Land erkunden. Mir zumindest die nähere Umgebung anschauen. Ein derartiges Land mußte einfach bewohnt sein, davon ging ich aus.
    Nach einem Weg oder nach einer Straße hielt ich vergeblich Ausschau.
    Wenn ich ging und meinen Kreis zog, dann über die blühenden Wiesen, begleitet vom Duft der Blumen und des Grases.
    Es war einfach herrlich. Ich fühlte mich wie in einem besonderen Traum oder wie in einem Kitschfilm, wo Menschen als glückliche Personen über die Sommerwiesen liefen, sich dann irgendwo niederließen, um ein Picknick zu machen.
    Ich hatte weder etwas zu essen dabei, noch etwas zu trinken. Ich war trotzdem nicht traurig darüber, denn diese Art von Flora konnte einfach nicht ohne Wasser entstanden sein und auch weiterhin bestehen. Ich war sicher, daß ich bald die eine oder andere Quelle finden würde.
    Zunächst einmal ging ich, wie man so schön sagt, der Nase nach. Die Sonne leuchtete vom Himmel, brannte aber nicht zu heiß. Dennoch kam ich ins Schwitzen, denn ich war für diese Temperaturen viel zu dick angezogen.
    Das Gras streichelte meine Beine. Es wuchs ziemlich hoch. Manchmal sah das Grün der Halme fettig aus.
    Die Luft war wunderbar. Ich genoß sie, dabei hätte ich mir die dreifache Anzahl von Nasenlöchern gewünscht, aber wo Licht ist, da gibt es auch Schatten.
    In diesem Fall spielte sich das in meinen Gedanken ab. Die Schatten waren da. Sie verschwanden nicht, denn ich mußte ja davon ausgehen, nicht auf einem natürlichen Weg dieses Land erreicht zu haben. Durch Magie, durch eine uralte Kraft, die die Zeiten überdauert hatte. Ich dachte an das Bild, auch an meinen Freund Suko und an eine Frau namens Arlene Shannon.
    Diese Welt hatte mit dem Bild nichts zu tun. Hier sah alles anders aus.
    Es gab nicht diese braune Erde,

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