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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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keine Navysoldaten. Diese Funktion wurde von regulären Infanterieeinheiten übernommen, die unter der Schirmherrschaft des Ministère de la Navy operierten. Leberte hatte eine Einheit auf einer Fregatte befehligt, als er bei einem Gefecht vor Ushant gefangen genommen wurde.
    Ehe er im Haunt angekommen war, war er zwei Wochen lang auf der Flucht gewesen, hatte sich in Hecken und Dickicht versteckt und sich von dem ernährt, was er auf Feldern und in Obstgärten fand, bis er schließlich in eine Scheune gekrochen war, wo man ihn entdeckt hatte. Leberte, völlig erschöpft, hatte sich der Gnade des Bauern anheimgegeben. Aus Angst, dass bei einer Durchsuchung seines Grundstücks die zwei Dutzend Fässer mit Branntwein und die drei Ballen Tabak in seinem Keller ans Licht kommen würden, war der Bauer nicht zur Polizei, sondern zu Ezekiel Morgan gelaufen, der getreu seinem Ruf als Geschäftsmann Leberte ausrichten ließ, dass seine sichere Rückkehr nach Frankreich einzig und allein vom Fahrgeld abhing.
    Zum Glück war die Familie seiner Frau wohlhabend. Die Transaktion wurde über Fectors Bank in Dover abgewickelt, und Hawkwood zweifelte nicht daran, dass Morgans tüchtiger Steuerberater auch dabei die Hand im Spiel gehabt hatte.
    Es war ein Glücksfall für Leberte, dachte Hawkwood, dass er imstande gewesen war, die Überfahrt nach Frankreich zu bezahlen. Er fragte sich, welches Schicksal den Leutnant erwartet hätte, wenn er es nicht gekonnt hätte.
    Leberte zuckte philosophisch die Schultern, als Hawkwood ihm diese Frage stellte. »Dann hätte ich den Weg wohl irgendwie selbst finden müssen, nicht wahr?«, sagte er.
    Die anderen sieben waren verschieden lange hier. Rousseau und Denard waren schon am längsten da, fast fünf Wochen, was mit Ludds Angaben übereinstimmte, wie Hawkwood ausrechnete. Alle hatten bei Bauern in der Gegend Unterschlupf gefunden, jedoch waren Hawkwood und Lasseur die Einzigen, die bei Jess Flynn gewesen waren.
    Während Hawkwood den Erzählungen der Männer zuhörte, wurde ihm langsam klar, wie groß der Aktionsradius von Morgan war. Mit Ausnahme von Leberte, der auf eigene Initiative gehandelt hatte, war der Weg in die Freiheit für alle anderen von einem Gefangenenkomitee und Morgans Informanten organisiert worden.
    Rousseau und Denard, die den Vorteil hatten, bereits an Land zu sein, waren nach einem direkten Gespräch mit dem Wirt ihres Gasthauses geflohen – ein weiterer Beweis dafür, wie weit Morgans Einfluss reichte.
    »Warum hat man Sie nicht an die Küste gebracht?«, fragte Hawkwood. Dabei sah er Lasseur an.
    »Zu gefährlich.« Die Antwort kam von Denard. »Die Briten haben ihre Küstenwache verstärkt. Wir warten auf den richtigen Moment.« Er zuckte die Schultern. »Zumindest war das die Erklärung, die man uns bis vor zwei Tagen gab.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Hawkwood.
    Denard sah die anderen Männer an, dann wandte er sich wieder an Hawkwood. »Uns wurde gesagt, unsere Schiffspassage nach Frankreich sei endlich geregelt und dass es sich jetzt nur noch um ein paar Tage handelt, dass man uns aber erst noch wegen irgendeiner Sache um Hilfe bitten wollte. Als wir unseren Freund Morgan fragten, welche Art von Hilfe, lachte er nur und sagte, dass er etwas im Ärmel habe, wovon uns die Augen übergehen würden.«
    »Aber er sagte nicht, was es ist?«
    Denard schüttelte den Kopf. »Aber trotzdem, es könnte alles viel schlimmer sein. Hier haben wir wenigstens eine Unterkunft und unser Essen, und es geht uns doch ganz gut. Besser als auf diesen verfluchten Schiffen, das könnt ihr doch nicht abstreiten.«
    »Aber wir sind noch nicht zu Hause«, sagte Souville. »Wir haben die Warterei satt. Wir haben alle unsere Überfahrt bezahlt und wollen jetzt einfach nur nach Hause.«
    Alle nickten zustimmend.
    »Wie ist es mit Ihnen und Captain Lasseur?«, fragte Rousseau.
    »Wir vermuten, dass man uns den gleichen Vorschlag machen wird«, sagte Hawkwood.
    »Und Sie wissen auch nicht, worum es sich handelt?«
    In dem Moment ging die Tür auf und Morgan und Pepper traten ein. Leberte sagte leise: »Sieht aus, als ob wir’s gleich erfahren werden.«
    Die Männer sahen erwartungsvoll, wie Ezekiel Morgan zum Kopf des Tisches ging und sich im Raum umsah, Pepper an seiner Seite.
    Morgan sprach Französisch. »Guten Morgen, meine Herren.« Er sah Hawkwood an. »Ich nehme an, Sie haben keine Einwände, Captain Hooper? Ich weiß, Sie sprechen Französisch, während einige Ihrer Mitreisenden

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