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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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wieder über Bord gehen , dachte Hawkwood. Doch Pepper war nicht allein. Ein zweiter Mann versuchte, das Tau am anderen Arm der Winde durchzuschneiden. Hawkwood erkannte Morgan nicht sofort. Er trug den schwarzen Bart nicht mehr, aber sein Körperbau verriet ihn. Er sah hoch, erkannte Hawkwood und versuchte es trotz seiner Überraschung nur noch verzweifelter. Wie einige seiner Männer trug auch er noch die blaue Uniformjacke und die weiße Hose. Als Morgan den Arm hob, sah Hawkwood die diagonalen Streifen an den Manschetten der Jacke und plötzlich hörte er wieder die Stimme von Leutnant Borden und seine Beschreibung des breitschultrigen Sergeanten, der Korporal Jefford in der Eingangshalle erschossen hatte.
    Mit den Augen überflog er das Deck und versuchte, durch den Pulverdampf hindurch etwas zu sehen. Er sah Lasseur, nahm Blickkontakt auf und deutete auf die beiden. Lasseur folgte seinem Blick und man sah, wie sein Gesicht sich veränderte und eine noch größere Anspannung zeigte. Der Privateer stieg über die Haufen aus herabgestürztem Segeltuch, er ignorierte das Gedränge um ihn und kletterte mit entblößten Zähnen weiter in Richtung der Jolle.
    Hawkwood merkte, wie Pepper aufsah. Morgans Leutnant hatte bemerkt, dass Lasseur auf ihn zukam. Peppers Züge unter dem Bart waren wie versteinert. Mit dem Entermesser in der Hand bewegte er sich langsam von der Winde weg. Hinter seinem Rücken versuchte Morgan immer noch, das Tau durchzuhauen. Plötzlich gaben die Fasern nach, und die Jolle hing mit dem Bug nach unten. Morgan konzentrierte sich auf den zweiten Arm der Winde.
    Hawkwood hörte Jago brüllen. Wieder einer von Morgans Männern, der seinen Arm riskierte, dachte er. Blitzartig drehte er sich um und rammte das stumpfe Ende der Pistole in ein überraschtes Gesicht. Er bemühte sich, auf den Beinen zu bleiben. Während das Kampfgetümmel hinter ihm weitertobte, machte er sich auf zum Heck.
    Pepper griff das Entermesser fester und wartete auf Lasseurs Angriff. Er wirkte furchtlos und selbstbewusst. Das Entermesser war eine Waffe, die er beherrschte.
    Lasseur stürzte sich auf ihn, und Pepper zielte mit dem Messer auf dessen Schwertarm. Lasseur parierte den Angriff und wehrte ihn mit der flachen Klinge ab. Als er von Peppers Körpergewicht auf die andere Seite gedrückt wurde, ließ Lasseur sich fallen und zog sein Messer durch die Sehnen in Peppers Kniekehlen. Pepper brach zusammen, auf seinem Gesicht eine Mischung aus Verwunderung, Schock und Schmerzen. Den Kopf zurückgebeugt, wollte er aufschreien, kam jedoch nicht mehr dazu, weil Lasseur ihm seinen Säbel in den ungeschützten Hals stieß.
    Lasseur stellte seinen Fuß auf Peppers Brust, die sich nicht mehr bewegte, und zog die Klinge wieder heraus.
    »Crétin!«, zischte er.
    Morgan hatte das letzte Tau fast durchgehauen, als er Pepper fallen sah. Der Anblick von Lasseur und dem Runner am Heck des Schoners war ein riesiger Schock gewesen. Aber was noch schlimmer war, jetzt war auch sein Leutnant plötzlich und mit brutaler Perfektion umgebracht worden. Eben war Cephus noch da und hielt ihm den Rücken frei, im nächsten Moment lag er mit einer klaffenden Wunde im Hals in seinem Blut. Morgan konnte nicht glauben, wie schnell das passiert war.
    Aber es war geschehen. Morgan hatte den Ausdruck in Lasseurs Augen gesehen und wusste, was er zu bedeuten hatte.
    Also ignorierte er den toten Steuermann und das Blut, das überall in die Deckplanken eindrang, und fuhr fort in seinem verzweifelten Versuch, die Jolle frei zu bekommen, obwohl er wusste, dass es sinnlos war.
    Er hörte eine Stimme. »Es ist vorbei, Morgan.« Schwer atmend drehte er sich um.
    Lasseur und Hawkwood standen Seite an Seite. Neben ihnen stand ein untersetzter Mann mit hartem Gesicht und eisengrauem Haar, der ein blutiges Entermesser in der Hand hielt.
    »Es ist vorbei, Morgan«, sagte Hawkwood wieder. »Du hast verloren. Deine Leute sind erledigt.«
    Morgan sah, dass Hawkwood Recht hatte. Die Mitglieder seiner Mannschaft, die noch auf den Beinen waren, legten ihre Waffen hin und ergaben sich, indem sie sich aufs Deck setzten, die Hände auf dem Kopf. Lasseurs Männer gingen zwischen ihnen hindurch und sammelten die Waffen ein. Die meisten der Toten, die auf dem Deck lagen, hatten keine Halstücher an den Armen. Die Mannschaft des Kutters war durch reine Waffengewalt überwältigt worden. Die Speigatten der Sea Witch waren glitschig vom abfließenden Blut.
    »So sieht es also aus, wenn

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