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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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immer wieder im Wasser auf. Unter der Aufsicht von Leutnant Delon und seiner Mannschaft warfen Morgans übrig gebliebene Männer die Leichen ihrer toten Kameraden über Bord.
    »Ich glaube, wir können gehen«, sagte Lasseur, indem er sich umdrehte und seinen Säbel einsteckte. Er rief seinen Leutnant.
    »Wenn die Toten alle weggeräumt sind, schließ die anderen unten ein. Bringe unsere Männer auf die Scorpion zurück; auch die Verletzten. Behalte ein paar Leute hier, um das Deck aufzuräumen, dann setze ein Segel. Wir begleiten sie hinein. Als Schiff kann man mit ihr zwar keinen großen Staat mehr machen, aber ihre Ladung ist ein Vermögen wert.« Lasseur sah Hawkwood an und grinste.
    Hawkwood sagte: »Da wirst du dich beeilen müssen.«
    Dabei sah er Lasseur nicht an. Er sah über den Bug. Im selben Augenblick rief Lasseurs Leutnant: »Segel im Nordosten!«
    »Britische Fregatte«, sagte Hawkwood. »Aber das ist nur eine Vermutung. Vielleicht ist sie auf Blockade-Patrouille. Sie ist verdammt nahe. An deiner Stelle würde ich mal durchs Rohr gucken.«
    Lasseur ging an die Reling.
    Die Fregatte kam schnell näher. Sie war der französischen Küste näher als die Scorpion . Sie hatte die Rahe gebrasst und alle Segel gesetzt und segelte dicht am Wind. Lasseur sah sogar schon den Schaum vor ihrem Bug.
    »Rette dich oder das Gold«, sagte Hawkwood. »Glaube nicht, dass du Zeit für beides hast. Wenn sie dich kriegen, dann bist du ganz sicher im schwarzen Loch. Und diesmal werden sie vielleicht den Schlüssel wegwerfen, nach dem Chaos, das du hinterlassen hast. Ein interessantes Dilemma.«
    »Wirklich’ne beschissene Lage«, sagte Jago.
    Lasseur starrte das Kriegsschiff an, das immer näher kam.
    Er drehte sich um und sah die Trümmer, die über das Deck des Kutters verstreut lagen, die Leichen, die immer noch über Bord geworfen wurden, sein eigenes Schiff und die Erschöpfung auf den Gesichtern seiner Leute, die ein weiteres Gefecht nicht überstehen würden.
    Er kaute an der Unterlippe und fasste einen Entschluss.
    »Merde« , sagte er.

Epilog
     
    »Eine schöne Nacht«, sagte Jago.
    Hawkwood konnte nicht widersprechen. Der Himmel war wolkenlos und mit Tausenden von Sternen übersät, im blauschwarzen Wasser spiegelte sich das Mondlicht. Man hörte nichts als das leise Plätschern der Wellen, die an den Strand rollten, und das gleichmäßige Knarren von Rudern. Es waren Geräusche, an die Hawkwood sich gewöhnt hatte.
    Aber er hatte jetzt wirklich genug von mitternächtlichen Verabredungen an mondhellen Stränden. Es reichte ihm für den Rest seines Lebens – und darüber hinaus.
    Aber vielleicht war es diesmal doch etwas anderes.
    Die beiden Männer gingen hinunter zum Wasser, ihre Stiefel knirschten auf dem Kies. Sie warteten, bis das schwarze Ruderboot näher kam und traten in letzter Minute zur Seite, als der Bug aus der Dunkelheit auftauchte und am Strand aufsetzte.
    Lasseur sprang an Land.
    Er lachte und streckte die Hand aus. »Captain.«
    Er schüttelte Jago die Hand. »Ich freue mich, dass ihr beide sicher wieder gelandet seid. Und ich hoffe, ihr habt mir meine überstürzte Abreise verziehen.«
    »Ging nicht anders«, sagte Hawkwood lakonisch. »Die Geschäfte verlangten es eben.«
    »So ist es. Ich hoffe, die Behörden haben auf angemessene Weise ihren Dank ausgedrückt?«
    »Das wäre ja noch schöner«, sagte Jago.
    »Keine Belohnung?«
    »Nur der Dank des Vaterlandes«, sagte Hawkwood. »Ansonsten glaube ich, dass die Sache für dich vorteilhafter war als für uns.«
    Lasseur grinste.
    »Ich hoffe, ihr habt Pepper zu einem ordentlichen Begräbnis verholfen«, sagte Hawkwood, während sie vom Boot den Strand hinaufgingen, wo sich eine graue Felswand erhob und eine Reihe hoher Klippen sich bis in die Ferne erstreckte.
    Lasseur nickte. »In Segeltuch gewickelt und mit einer Sechspfünder an den Füßen.«
    »Mehr als der Bastard verdient hat«, murmelte Jago. »Na ja, jetzt hat Morgan wenigstens Gesellschaft.«
    »Ich vermute, er trug seine Weste nicht mehr?«, sagte Hawkwood.
    Lasseur schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil, er durfte sie behalten. Ohne Inhalt natürlich.«
    »Verwende es klug«, sagte Hawkwood. »Es sieht aus, als müsstest du eine ganze Weile damit auskommen. Wie ich höre, sind die Lieferungen erstmal ausgesetzt.«
    Lasseur hatte ihnen das Gold auf dem Schiff überlassen. Das britische Kriegsschiff war schon zu nahe und hatte eine zu hohe Geschwindigkeit, als dass die Mannschaft der

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