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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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hörte auch ein schwaches Rascheln, dann brummendes Gelächter und ein leises Klicken, wie wenn winzige Krallen über eine Tischplatte laufen.
    Juvert sah aus wie jemand, der kurz davorstand, in eine Schlangengrube geworfen zu werden. Das Blut aus seiner gebrochenen Nase war auf seiner Oberlippe angetrocknet, und auf seinen Wangen waren senkrechte Schlieren, wo Schweiß und Tränen sich den Weg durch den Schmutz auf seinem Gesicht gebahnt hatten.
    »Vorwärts«, befahl Hawkwood.«
    Den widerstrebenden Juvert vor sich her schiebend, stiegen Lasseur und Hawkwood durch die Luke.
    Es war, als stiege man in einen Backofen. Mit jeder Stufe war es Hawkwood, als würde mehr Luft aus seiner Lunge gequetscht. Er erinnerte sich an Murats Beschreibung des untersten Decks, und dass es verglichen mit dem Geschützdeck noch wesentlich niedriger war. Trotzdem war er, als er unten angekommen war, auf diese geringe Höhe nicht vorbereitet; die Decke war mindestens sechs Zoll niedriger als auf dem Geschützdeck. Er hörte einen dumpfen Schlag. Die Laterne schaukelte hin und her, und er hörte Lasseur fluchen, ein Beweis, dass es selbst für erfahrene Seeleute noch Überraschungen gab. Hardy, der Kapitän der Victory , sollte einiges über sechs Fuß groß gewesen sein. Weiß der Himmel, wie der klargekommen war. Der Mann muss ja ständig blaue Flecken gehabt haben.
    Hawkwood vermutete, dass seine Ankunft sich herumgesprochen hatte, sowie Juvert seinen Fuß auf die Treppe gesetzt hatte. Das Flüstern, das er vorhin zu hören glaubte, hatte zugenommen, als die Nachricht von seiner Ankunft sich auf dem Deck verbreitete. Es klang wie Blätterrauschen im Wind. Wenn das Schiff noch seetüchtig gewesen wäre, hätte dieses Deck unter dem Wasserspiegel gelegen, ohne jede Zufuhr von frischer Luft oder natürlichem Licht. Aber Hawkwood hatte vom Boot aus gesehen, dass man auf Höhe dieses Decks Fensteröffnungen in den Schiffsrumpf gesägt hatte. Sie waren kleiner als die Geschützöffnungen auf dem Deck darüber, ebenfalls viereckig und mit Eisenstäben vergittert, aber dennoch groß genug, dass Tageslicht einfiel, wie Hawkwood erleichtert feststellte. Er wäre nicht gern im Dunkeln hier herumgeirrt, mit nichts weiter als einer Laterne als Lichtquelle.
    Das Geschützdeck ähnelte einem Keller, doch dieses Deck hier war eher wie eine Katakombe. Wieder hörte er Lasseur leise fluchen und dachte daran, wie der Privateer ihm von seiner Reise auf einem Sklavenschiff vor Südafrika erzählt hatte. Es schien, als durchlebte er diese Abenteuer jetzt wieder. Die Hitze allein wäre schon genug gewesen, um die Erinnerung wieder aufleben zu lassen. Sie war erstickend, viel schlimmer als auf dem Geschützdeck, und die feuchte Luft war unerträglich. Hawkwoods Hemd war vom Schweiß durchnässt, auf seiner Haut kribbelte es unangenehm.
    Wenn man Charbonneau Glauben schenken durfte, dann zogen die Römer die Dunkelheit vor. Doch das schien nicht ganz zu stimmen, wie die offenen Bullaugen bewiesen, außerdem sah Hawkwood auch Laternenlicht. Er überlegte, ob es nicht eher die Angst der Römer und Rafalés vor Außenseitern war, die sie praktisch nachtaktiv gemacht hatte, als ihre angebliche Vorliebe für die Dunkelheit.
    Als er einen Blick auf das dämmerige Deck warf, erkannte er grob gezimmerte Bänke und Reihen von Schlafpritschen. Viele der Männer, die dort lagen, waren nackt. Sie lagen dicht aneinandergedrängt wie Löffel in einer Schublade, ihre Haut war leichengrau. Andere, die noch Reste von Kleidung anhatten, erinnerten an Vogelscheuchen, während diejenigen, die ihre Decken wie Togen trugen, eher Nachtfaltern ähnelten, die vor dem dunklen Hintergrund verschwanden oder um die flackernden Kerzen herumhockten, wo sie mit spinnendürren Fingern Karten spielten.
    Hawkwood, dem das Hemd am Körper klebte, fing an, die nackten Männer zu beneiden. Es wurde immer schwerer, hier zu atmen. Nun verstand er auch das leise Klappern von vorhin, und es ärgerte ihn, nicht gleich erkannt zu haben, dass es sich um hölzerne und knöcherne Würfel handelte, die über eine Tischplatte rollten. Selbst nackt und halbverhungert waren die Rafalés noch immer damit beschäftigt, ihr Leben mit Glücksspielen zu verbringen. Trotz der Dunkelheit konnte man ihre wilden Gesichter sehen, die sich um jede kleinste Kerzenflamme drängten. Jeder Wurf wurde mit aufgeregtem Geschrei oder irrem Gelächter quittiert. Es war, als ginge man durch die Korridore eines Irrenhauses.
    Köpfe

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