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Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman

Titel: Das Höllenschiff: Historischer Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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Sie seien belgische Fischer. Die kommen manchmal hierher, auf der Suche nach Austern. Und nicht vergessen: Asa Higgs, und ihm fehlt ein Finger!« Er winkte ihnen ein letztes Mal zu.
    Sie sahen, wie das Schiff in der Dunkelheit verschwand. Dann machte Hawkwood eine Bestandsaufnahme. Die Lichter der Stadt sahen einladend aus, schienen aber noch immer ziemlich weit weg. Im Mondlicht sahen sie, dass das Wasser noch viel weiter zurückweichen musste, ehe die Ebbe die Plattform erreicht hatte. Hawkwood fragte sich, wann die ersten Fischerboote ankommen würden, um hier zu entladen. Nicht vor dem ersten Tageslicht, vermutete er, aber auch das würde früh genug sein.
    Der Wind vom Wasser her war wirklich kalt, und er war dankbar, dass er die Jacke hatte. Er sprach auch ein stummes Dankgebet dafür, dass Ludd nicht mitten im Winter auf die Idee gekommen war, Bow Street um Hilfe zu bitten.
    Lasseur nahm einen Schluck aus der Brandyflasche und reichte sie ihm.
    »Wieder etwas, worüber meine Mannschaft sich vor Lachen in die Hose machen wird«, sagte er trübsinnig.
    »Was denn?«
    »Wenn ich ihnen erzähle, dass ich ausgesetzt worden bin.«
    Hawkwood schüttelte den Kopf und setzte die Flasche an die Lippen. »Das ist doch nicht dasselbe.«
    »Nein?«
    »Ich habe gehört, Ausgesetzten gibt man eine geladene Pistole mit, falls es unerträglich wird.«
    »Verdammt«, sagte Lasseur. »Danach hätten wir fragen sollen.«
    »Wir müssen uns halt hiermit begnügen«, sagte Hawkwood und reichte ihm die Flasche.
    »Machen wir langsam damit«, sagte Lasseur und betrachtete die Fische und die Messer. »Die Nacht könnte noch lang sein.«
     
    Die Farm lag inmitten von Wäldern. Sie hatte nichts Außergewöhnliches an sich; ein Farmhaus, halb aus Feldsteinen, halb aus Ziegeln gebaut, zwei Außengebäude, eine Scheune, ein Hühnerstall, ein Schweinestall, ein Pferch mit sechs Schafen, von einem Holzzaun umgeben, und eine Koppel, auf der ruhig und zufrieden zwei Pferde grasten. Auf einer Seite des Hauses lag ein Obstgarten, dahinter war ein gepflegter Nutzgarten, in dem Gemüse und Kräuter wuchsen. Vor dem Haus lag eine Wiese voller Wildblumen, durch die sich ein kleiner Bach schlängelte.
    Als sie sich der Farm näherten, kam es Hawkwood vor, als sei es einer der friedlichsten Orte, die er jemals gesehen hatte. Sie lag auch bestens verborgen. Die Einheimischen kannten sich natürlich hier aus, aber ein Fremder hätte dieses Tal nur durch Zufall gefunden. Er nahm an, dass die Farm deshalb hier lag. Als Versteck war sie ideal.
    Die Körbe mit den Makrelen auf der Schulter, hatten sie die Fischereiplattform kurz vor Sonnenaufgang verlassen, als gerade die ersten Boote und die Frühaufsteher unter den Stadtbewohnern ankamen. Unter diesen waren viele Frauen, deren Hauptvergnügen darin bestand, jeden Mann, der auch nur in Rufweite war, mit zweideutigen Bemerkungen zu bedenken. Außer dieser derben, aber nicht böse gemeinten Neckerei hatten Lasseur und Hawkwood die anderthalb Meilen über den Schlick ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht.
    Die Kirche war fünf Minuten vom Strand entfernt. Sie hatten den Totengräber sofort gesehen, einen kleinen Mann mit nussbraunem Gesicht, krummen Beinen und drei Fingern und Daumen an der rechten Hand, der, nachdenklich seine Tonpfeife rauchend, sein neuestes Werk betrachtete.
    Er hatte hochgesehen und Hawkwoods und Lasseurs unrasierte Gesichter und schlammbedeckte Stiefel mit spöttischem Blick gemustert. »Sie werden die beiden Franzosen sein, die ich erwarte.«
    Lasseur nickte. Hawkwood widersprach nicht. Es war einfacher, als sich erneut anhören zu müssen, dass er weit von zu Hause weg sei.
    »Sie sprechen Englisch? In Ordnung, kommen Sie mit. Den Fisch lassen Sie am besten da.«
    Er ging voran und verließ den Friedhof. Nicht weit davon entfernt standen angebunden Pferd und Wagen, und der Totengräber deutete auf den hinteren Teil des Wagens, auf dem sich zwei einfache Holzsärge befanden, die teilweise mit Säcken bedeckt waren.
    »Normalerweise würden wir bei Nacht fahren, wenn weniger Leute unterwegs sind, aber ich glaube, es wäre nicht gut, wenn Sie den ganzen Tag hier rumhängen müssten. Am besten machen wir uns gleich auf den Weg. Es wird ganz bequem sein, und zunageln werde ich auch nicht. Sie müssen nicht lange drinnen bleiben. Ich lasse Sie raus, sobald wir von der Straße runter sind.« Er machte eine kurze Kopfbewegung. »Also bitte, steigen Sie ein.«
    Hawkwood und Lasseur

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