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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Weg, mit, den Schwierigkeiten fertig zu werden, die durch dein Auftauchen entstanden sind."
    Donaldson lachte kurz und unlustig. „Versuche nicht den wilden Mann zu spielen! Das nimmt dir keiner ab."
    „Hältst du mich für feige?"
    „Da wir schon darüber sprechen, ja, das tue ich!"
    Bard zog laut die Luft durch die Nase. „Ich hätte nicht übel Lust dir das Gegenteil zu beweisen!"
    „Worauf wartest du noch?" fragte Donaldson lächelnd. „Willst du die Wahrheit hören? Deine Frau und du, ihr haßt mich wie die Pest. Wenn es nach euch ginge, würde ich längst in der Hölle braten! Aber euch fehlt es an Mut, mich dorthin zu bringen. Eure verdammte Geldgier hat euch jedes dreckige Geschäft mitmachen lassen, aber das ist auch alles, wozu es bei euch reicht. Ich werde euch keinen Tag länger auf die Nerven fallen, als notwendig ist. Oder meint ihr, ich hielte es für ein Vergnügen, eure Gesellschaft erdulden zu müssen?"
    „Hat dich jemand auf dem Weg nach hier gesehen?" fragte Bard.
    „Nein."
    Bard wandte sich an seine Frau. „Mach ihm das Eckzimmer zurecht, sieh aber vorher nach den Gästen!“
    Plötzlich ertönte aus dem Erdgeschoß ein Gong.
    Donaldson hob das Kinn. „Was hat das zu bedeuten?"
    Bard war blaß geworden. „Der Gong steht in der Rezeption auf der Theke. Anscheinend ist ein neuer Gast gekommen —"
    Donaldson holte den Revolver aus der Tasche und stand auf. „Sieh nach, wer es ist", raunzte er.
    „Laßt mich gehen", meinte Mrs. Bard. „Ich kann das besser —"
    Sie öffnete die Tür und stieg mit schweren Tritten die Treppe hinab.
     
    17
     
    „Sie kennen den Toten?" fragte Inspektor Barker, als der Besucher ihm gegenüber am Schreibtisch Platz genommen hatte.
    „Ja, Sir! Ich. hab' ihn auf dem Zeitungsbild gleich erkannt. Er wohnte bei mir im Haus! In der Mansarde. Seine Name ist Britten. Wir waren lose befreundet. Ich hab' nämlich eine Kneipe im Erdgeschoß des Hauses, und Britten hat viele Abende bei mir verbracht."
    „Wovon lebte er?"
    „Er besaß so einen alten Kasten, eine nicht mehr ganz moderne Jacht, die er an Interessenten verlieh."
    „Stimmt, das wissen wir schon."
    Der Wirt hob die Augenbrauen. „Tatsächlich?"
    Barker nickte. „Ja, vor einer halben Stunde erhielten wir den Anruf des Jachtklubs, wo Britten Mitglied war. Die haben gleichfalls sein Bild in der Zeitung erkannt."
    „Da hätte ich ja gar nicht zu kommen brauchen —"
    „O doch, das war Ihre Pflicht, und ich danke Ihnen dafür. Sie haben in der Zeitung gewiß gelesen, daß Donaldson ein ganz schwerer Junge ist — der sogenannte ,Kinomörder', und zudem ein Mädchenhändler. Haben Sie eine Ahnung, wohin er geflohen sein könnte?"
    „Nein."
    „Er war niemals in Ihrem Lokal?"
    „Bestimmt nicht."
    „Es ist anzunehmen, daß Donaldson und Britten geschäftlich miteinander zu tun hatten. Gewisse Nachrichten, die ich soeben per Fernschreiber aus Montevideo empfangen habe, lassen auch den genauen Charakter dieser Geschäfte erkennen. Wußten Sie, daß Britten aktiver Teilnehmer an dem Mädchenhandel war?"
    „Britten? Das halte ich für ausgeschlossen!"
    „Ist Ihnen nicht auf gef allen, daß er immer gut bei Kasse war?"
    „Ja, das stimmt schon — aber er trank nie übermäßig, und ein paar Biere kosten bei mir nicht viel Geld. Große Zechen hat er nicht gemacht."
    Die Tür öffnete sich und ein junger Mann kam herein, der dem Inspektor einen Zettel auf den Tisch legte. Barker überflog die Zeilen und nickte. Der junge Mann ging wieder hinaus.
    „Vor ein paar Tagen war ein junger, seltsamer Mann in meiner Kneipe, der sich nach Britten erkundigte — ein gewisser Milton Parry", erinnerte sich der Wirt. „Er fiel mir wegen seiner wilden merkwürdigen Fragen auf."
    „Hat Perry mit Britten gesprochen?"
    „Ja, Perry wartete, bis der Skipper zurück kam."
    Barker faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Tasche. „Bitte entschuldigen Sie mich jetzt, mein Lieber. Ich muß dringend weg!"
    Der Wirt erhob sich. „Bekomme ich meine Kosten ersetzt?" fragte er. „Ich bin, nachdem ich das Bild in der Zeitung gesehen hatte, sofort mit dem Taxi hergekommen!"
    „Selbstverständlich", sagte Barker. „Lassen Sie sich Ihre Kosten an der Kasse erstatten. Mein Assistent im Vorzimmer wird Ihnen die notwendigen Unterlagen ausfertigen."
    Eine Viertelstunde später war der Inspektor mit Leutnant Smith und einem Beamten namens Hopkins unterwegs zum Flugplatz La Guardia. Dort kletterten sie in einen

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