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Das Höllenventil Kommissar Morry

Das Höllenventil Kommissar Morry

Titel: Das Höllenventil Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gleichen Zeitpunkt von hier das Feuer eröffnen, um Donaldson abzulenken."
    „Allirght, Sir."
    Während der Beamte die Meldung durchgab, fragte Shirley, zu Barker gewandt: „Sie halten diese Anordnung doch für vertretbar, Inspektor? Ich muß allerdings gestehen, daß mir dabei nicht wohl ist. Ich denke immer zu an Berger und die beiden anderen Geiseln. Aber diese Chance müssen wir doch nutzen, nicht wahr? Oder glauben Sie, daß uns Mrs. Bard eine Falle zu stellen versucht?"
    Barker schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht. Was hätten die Belagerten schon davon, wenn es ihnen gelänge, zwei Polizisten auszuschalten? Sie müßten noch immer mit einer weit überlegenen Streitmacht fertig werden."
    „Dieser Ansicht bin ich auch."
    Wenige Minuten nach diesem Gespräch näherten sich von drei Seiten einige Polizeifahrzeuge dem Hotel. Die Beamten hatten strikten Befehl, nicht näher als bis auf fünfzig Meter an das Hotel heran zu gehen, und hinter den Fahrzeugen in Deckung zu bleiben. Leutnant Shirley gab den ersten Schuß ab. Aus einem Fenster im ersten Stockwerk wurde das Feuer sofort erwidert. Die Kugel klatschte gegen das Metall eines Wagens und surrte dann mit häßlichem Geräusch als Querschläger durch die Luft.
    „Ich hoffe, Keith und Patrick beeilen sich ein bißchen", sagte Shirley nervös.
    Barker blickte auf die Uhr. „In ein paar Minuten wissen wir, ob Mrs. Bard geblufft hat oder nicht. "  
     
    21  
     
    Mrs. Bard war leichenblaß, als sie zu dem Beamten sagte: „Er ist im ersten Stockwerk! Zimmer sieben!"
    „Wo ist Ihr Mann?" fragte Sergeant Keith mißtrauisch.
    „In der Küche! Er ist völlig am Ende!“
    „Millers und Mr. Berger? In Zimmer sieben!
    „Wo sind die anderen?"
    „Jerry hat sie gefesselt!"
    „Jerry?"
    „Ja, Donaldson. Wir haben ihn immer Jerry genannt."
    „Ist das Zimmer abgeschlossen?"
    „Ich glaube nicht."
    „Okay — gehen wir rauf", sagte Keith, der seinen Revolver bereits in der Hand hatte. Zusammen mit Corporal Patrick pirschte er sich auf leisen Sohlen die Treppe hinauf. Als sie die Tür erreicht hatten, hörten sie einen Schuß, dann noch einen.
    Keith zögerte nur eine Sekunde, dann riß er die Tür auf. „Hände hoch!" schrie er.
    Donaldson zuckte zusammen. Er hielt das Jagdgewehr in der Hand und lehnte neben die Fenster an der Wand.
    „Können Sie nicht hören?" brüllte Sergeant Keith. „Lassen Sie die Waffe fallen und nehmen Sie die Hände hoch!"
    Donaldson stand noch immer wie angewurzelt. „Ich zähle bis drei —" warnte Sergeant Keith und zog den Abzug bis zum Druckpunkt durch.
    Donaldsons Schultern hoben und senkten sich. Dann fuhr er jäh auf den Absätzen herum. Er schoß aus der Hüfte. Die Kugel klatschte dicht neben dem Sergeanten in die Wand. Keith blieb eiskalt. Nur seine Augen verengten sich und die Backenmuskeln traten deutlicher als sonst hervor. Er wußte, daß sich mit einem Jagdgewehr aus der Hüfte heraus kein gezielter Schuß abgeben läßt. Nicht bei dem Tempo, das Donaldson vorgelegt hatte. Aber Keith verspürte keine Lust, einem Mörder vom Schlag Donaldsons auch nur die geringste Chance eines Zufalltreffers einzuräumen.  
    Keith schoß zweimal, ganz ruhig und überlegen. Die erste Kugel traf Donaldsons Arm. Der Verbrecher stieß einen Fluch aus, das Gewehr polterte zu Boden. Die zweite Kugel traf Donaldsons Oberschenkel. Donaldson brach zusammen. Stöhnend wälzte er sich über den abgetretenen Teppich.
    „Der hat nichts Besseres verdient", preßte Patrick zwischen den Zähnen hervor.
    „Nimm die Knarre aus seinem Aktionsbereich und durchsuche ihn nach weiteren Waffen", befahl Sergeant Keith, der sich dem Verletzten mit schußbereiter Waffe näherte.
    Patrick kniete weisungsgemäß neben Donaldson und preßte eine Hand auf die Schußwunde im rechten Arm. „Wollen Sie mich verbluten lassen?"
    „So schnell geht das nicht, mein Lieber. Haben Sie keine Angst. Der Onkel Doktor wird gleich hier sein und sich um Sie kümmern."
    Patrick trat an das Fenster und riß die Gardine auf. „Alles okay!" rief er hinaus. „Wir haben ihn!"
     
    22
     
    Die nächste halbe Stunde war ziemlich turbulent. Der Doktor legte dem schäumenden, fluchenden Donaldson einen Notverband an, während Leutnant Smith sich um die beiden alten Leute kümmerte, die die ausgestandene Furcht zunächst völlig stumm gemacht hatte. Erst, als Mrs. Miller leise zu weinen begann, löste sich in ihnen die aufgestaute Spannung.
    Donaldson überschüttete die

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