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Das Hotel (German Edition)

Das Hotel (German Edition)

Titel: Das Hotel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Calaverno
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den Tanga in null Komma nichts ruiniert. Schade drum.»
    «Dann brauche ich auf jeden Fall so ein Ding. Wo würdest du es kaufen?»
    «In einem guten Elektrogeschäft oder in einem erstklassigen Kosmetiksalon», meinte Veronika heiter. «Wie in dem hier, zum Beispiel.»
    Mit diesen Worten steuerte sie auf eine unauffällige Eingangstür aus dunkel gebeiztem Holz zu und zog sie auf. «Komm mit und lass dich überraschen.»
    Im Treppenhaus war es dämmrig und roch nach Bohnerwachs. Mascha folgte ihrer Freundin eine glänzend gebohnerte Treppe mit altmodisch breiten Stufen hinauf. Im ersten Stock wies nur ein einfaches Messingschild mit der Bezeichnung «Franca – Kosmetisches Institut» auf den Schönheitssalon hin, von dem Veronika gesprochen hatte.
    Auch hier wurde Veronika herzlich begrüßt. Die schlanke Frau, die sie in Empfang genommen hatte, führte sie in ein helles, freundliches Zimmer, von dem aus man auf das Gewimmel in der Fußgängerzone hinunterschauen konnte. «Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Kaffee, Eistee, ein Glas Weißwein, Champagner?», zählte sie auf. «Für Sie wie immer, Frau Lohgerber?»
    Veronika nickte bestätigend.
    «Und für mich den Champagner, bitte», sagte Mascha, kühn überspielend, dass die Atmosphäre sie ein bisschen einschüchterte.
     
    Die Frau kam, ein Tablett mit dem Gewünschten in der Hand, wieder in das Zimmer, im Schlepptau hatte sie eine imponierende Gestalt in einem hellblauen Kittel, der einen wahren Koloss umhüllte: Die Frau musste mindestens eins fünfundachtzig groß sein, und ihr Gewicht schätzte Mascha auf gut hundertzwanzig Kilo. Umso befremdlicher war ihre leise, sanfte Stimme, mit der sie die Neuankömmlinge begrüßte und nach ihren Wünschen fragte. «Mein Gott, wie habe ich die Sitzungen bei dir vermisst, Franca», seufzte Veronika und umarmte sie. «Kannst du uns irgendwie unterbringen? Ich weiß, wir sind nicht angemeldet. Geht’s trotzdem?»
    Die so überschwänglich Begrüßte erwiderte die Umarmung und lächelte zurück. «Natürlich, kein Problem. Ich übernehme euch selber. Zur Feier des Tages. Das Übliche?»
    «Bei mir ja. Was würdest du meiner Freundin Mascha empfehlen?»
    Franca trat dicht vor Mascha, und ihre Blicke glitten prüfend über ihr Gegenüber.
    «Eine wunderbare Haut», murmelte sie mehr zu sich selbst. «Vielleicht eine pflegende Feuchtigkeitspackung, und die Brauen könnte man ein wenig in Form zupfen.» Sie griff nach Maschas Händen und unterzog sie einer kritischen Prüfung. «Viel Hausarbeit? Maniküre wäre unbedingt zu empfehlen. Soll bei ihr auch das Schamhaar getrimmt werden?», wandte sie sich an Veronika, als sei Mascha gar nicht anwesend.
    «Unbedingt!», gab Veronika entschieden zurück. «Deswegen sind wir hauptsächlich hier.»
    «Also: Trimmen. Maniküre, Packungen für Dekolleté und Gesicht», zählte Franca lakonisch auf. «Aber vorher geht ihr beide für mindestens eine halbe Stunde in den Entspannungsraum. Und seht zu, sie ordentlich prall zu kriegen.»
    «Was, zum Teufel, meinte sie denn damit?», fragte Mascha, verwirrt die Stirn runzelnd, während sie Veronika den Flur entlang zu einer lederbespannten Tür folgte. Die grinste wenig damenhaft, als sie die Tür aufstieß und Mascha den Vortritt ließ. «Dreimal darfst du raten!», neckte sie ihre Freundin, und schloss die Tür hinter sich.
    «Ich glaube, ich ahne etwas», sagte Mascha leise und sah sich interessiert um. Im ersten Moment glaubte man sich in eine orientalische Märchenkulisse verirrt zu haben: Die Wände waren mit blutrotem Seidendamast bespannt, der Boden so dicht mit Perserteppichen bedeckt, dass die Füße darin zu versinken schienen. In jeder Ecke des Raums waren Kissen aufgehäuft, durch zarte Baldachine, die an der Zimmerdecke befestigt waren, voreinander abgeschirmt. In der Mitte des Raums stand eine kunstvoll geschnitzte Holztruhe.
    «Na, mach sie schon auf», drängte Veronika. Mascha ließ sich nicht lange bitten. Aber obwohl sie eine gewisse Erwartung gehabt hatte, hielt sie überrascht die Luft an, als sie das kunterbunte Durcheinander vor sich ausgebreitet sah.
    «Ich glaube, es existiert kein Sexspielzeug, das Franca nicht ausprobiert hat», sagte Veronika versonnen auf die reichhaltige Auswahl blickend. «Nur diejenigen, die sie für gut befindet, bietet sie hier an. Und ich kann dir sagen: Sie sind wirklich gut!»
    «Darf man sich einfach irgendwas davon aussuchen?»
    «Natürlich.» Veronika nickte. «Dieser

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