Das Hotelbett
ihren
Eltern auf einer Insel in den nördlichen Schären, einige Meilen von Kråkskär
entfernt. Sie sagte mir, daß ihre Eltern ganz plötzlich eine Auslandsreise
antreten müßten, die mehrere Wochen dauern würde, und sie fragte mich, ob ich
nicht Lust hätte, zu ihr zu kommen und ihr während der Zeit Gesellschaft zu
leisten.
Ich zögerte erst. Lill war gewiß nett
und angenehm, aber etwas zu konservativ für mich. Und als frisch gelernte
Liebhaberin war ich ganz darauf eingestellt, mit dem Ficken fortzufahren,
meinen Körper — und andere Körper — vollständig kennenzulernen. Auf diesem
Gebiet hatte ich gemeinsam mit Lill nicht viel zu erwarten, das war mir klar.
Lill war schwarzhaarig wie eine
Spanierin und hatte einen herrlichen Körper — allerdings etwas zu füllig. Ihre
Brüste waren größer als meine und hatten enorme braune Höfe um die Warzen, das
hatte ich bei der Gymnastik bereits festgestellt. Die Mitte war etwas zu
mollig, und ihr Hinterteil war reichlich wohlgenährt, aber ihre Formen waren im
ganzen außerordentlich gut proportioniert. Lill war sexy, anschmiegsam und
lebhaft, aber es war seltsam, daß wir nie Geheimnisse miteinander hatten, wenn
es sich um Jungen handelte — oder Männer, auf die ich ja jetzt eingestellt war.
Ich war sicher, daß sie noch ihre Unschuld bewahrt hatte, und ich konnte mir
nicht vorstellen, daß sie jemals an ihrer eigenen Muschi rieb oder sich in den
Armen eines richtigen Liebhabers vergnügte.
Aber die Situation mit den vier
Erwachsenen in Kråkskär gefiel mir nicht. Und außerdem hoffte ich: Ich kann ja
meine neuen Erfahrungen mit Lill teilen, es könnte reizvoll sein, zu sehen, wie
sie reagiert. Zuletzt sagte ich also:
»Okay, dein Vorschlag ist prima, ich
komme. Ich muß nur noch mit Mama und Papa sprechen und hören, ob Onkel Stig
mich mit seinem Boot zu dir hinausfahren kann.«
»Fein«, sagte Lill. »Ich glaube, wir
werden es riesig schön miteinander haben, du und ich. Hier sind wir ganz auf
uns allein angewiesen und machen genau das, was wir wollen...«
Na, wir wollen sehn, wie »riesig schön«
wir es miteinander haben werden, dachte ich still und skeptisch.
Und dann wurde alles beschlossen, und
nach ein paar Telefongesprächen war die Sache klar. Lills Eltern fuhren
beruhigt weg, und ich packte das Notwendigste, das in Stigs Motorboot verladen
wurde.
»Gib acht auf dich, mein Kind, und nimm
alles mit der Ruhe«, sagte Mama, als ich adieu sagte.
»Ruhe wird sie sicher finden, auf einer
Insel weit draußen in den Schären«, meinte Papa.
Er hätte nur eine Ahnung haben sollen,
wie ›ruhig‹ sich der Aufenthalt gestaltete. Ich selbst dachte mir: Komme, was
wolle, ich bin auf alles vorbereitet.
Maggan schlang die Arme um mich und drückte
mich heftig an sich:
»Es war wunderbar, dich hier zu haben«,
sagte sie halblaut. Ich verstand, was sie meinte — und Stig verstand es wohl
auch. Ich werde nie vergessen, was die beiden für mich getan — und mich gelehrt
hatten!
Ich stieg ins Boot. Stig setzte den
Motor in Gang, und mit einem weiten Schwung schwebten wir von der Brücke weg,
wo das Trio von Kråkskär stand und winkte.
Das Boot sauste über die leicht bewegte
Wasserfläche, ich beugte mich zurück und genoß die frische Brise. Stig zündete
sich eine Zigarette an, blickte mich an und lächelte mit seinen blendend weißen
Zähnen:
»Jaa, du kleiner Teufel«, sagte er.
»Jetzt ist das lustige Leben hier zu Ende. Hat es dir gefallen, mit Maggan und
mir beisammen zu sein?«
»Wunderbar«, seufzte ich. »Du, Stig,
ist nun für immer Schluß? Ich meine, ich denke — wenn wir in die Stadt
zurückkommen im Herbst und später... Gibt’s keine Möglichkeiten, uns
wiederzutreffen?«
»Ruhig, Kleines«, sagte Stig. »Sicher
können wir uns treffen und es auch in der Stadt schön miteinander haben. Wenn
man wirklich will, findet man immer Möglichkeiten. Aber du sollst deine
Gleichaltrigen nicht vergessen. Erfahrung ist eine gute Sache, aber Jugend —
Himmel, ich erinnere mich, wie ich selbst jung war... Verflucht noch mal, das
waren Zeiten!«
»Ich wollte, ich hätte einen älteren
Stiefbruder«, sagte ich. »Wie du und Mama zum Beispiel.«
Stig blickte mich schräg von der Seite
an und fragte:
»Bist du gleich eingeschlafen, nachdem
du gestern abend in dein Zimmer gegangen bist?«
Er ahnte natürlich, was ich mit dem
›älteren Brüder‹ gemeint hatte, und ich fand, ich hatte nichts zu verbergen —
auch nicht, daß ich heimlich
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