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Das Hotelbett

Das Hotelbett

Titel: Das Hotelbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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zeigte sich, daß niemand die beiden Personen kannte und daß von seiner Seite ein Irrtum vorliegen müsse. Es gab hier keine Menschen von dem Aussehen, das er beschrieb, diese Fantasiemenschen hatten weder gegenwärtig noch früher jemals im Hotel Sonnenheim gearbeitet. Darüber gab es keine Diskussion mehr!
    Olle Baggenfeldt verließ total verwirrt die Küchenregion. Er stand vor einem Rätsel, um nicht zu sagen vor einem Mysterium! Er konnte unmöglich das alles geträumt haben,
    mit sämtlichen Details, die er dabei erlebt hatte. Sie standen plastisch und deutlich noch in seiner Erinnerung! Es war zum Verrücktwerden!
    Er ging hinauf in sein Zimmer und begann in dem Haufen fertiggeschriebener Manuskriptseiten zu blättern. Hier ... hier hatte er die ganze Geschichte niedergeschrieben! Nachdem es sich für ihn unmöglich erwiesen hatte, anderes als selbsterlebte Sachen zu Papier zu bringen, war das ein deutlicher Beweis, daß die beiden Frauen existierten.
    Wahrhaftig ein Mysterium! Aber Mysterien sind dazu da, gelöst zu werden, meinte Olle Baggenfeldt mit verbissenem Ingrimm.
    Er wußte nur nicht, wo er beginnen sollte. Das Hotel schien ruhig und seriös, aber gerade das war der Fehler daran. Er war an die Großstadt gewöhnt, oder zumindest an ihre Vororte, und konnte nicht kreativ denken, wenn es nicht genügend Motorlärm, vergiftete Luft und anderes Elend rundherum gab.
    Deshalb ging er zu dem Hauptweg hinunter und nahm den Bus, der in den Ort fuhr. In der Hauptstraße fand er eine Konditorei, ging hinein und setzte sich mit einer Flasche kaltem Orangensaft und einem verlockenden Kuchen nieder. Er grübelte, überlegte und las eine Weile in einer alten illustrierten Zeitschrift einen Artikel über die Kunst, ein guter Liebhaber zu werden. Als er fertiggelesen hatte, dankte er seinem Schicksal, daß keine der Mädchen und Frauen, mit denen er zusammen gewesen war, diesen Artikel studiert hatte, sonst wäre er sicher bei ihnen total abgeblitzt.
    Er hatte nämlich alles falsch gemacht! Nach dem Artikel war er ein Stümper!
    Plötzlich legte er die Zeitung weg. Auf dem Bürgersteig draußen ging ein Mädchen vorüber, das er kannte. Er sauste hinaus und hätte das Mädchen beinahe erwischt, wenn ihn nicht eine Hand festgehalten hätte.
    »Sie haben nicht bezahlt, mein Herr!« sagte eine Stimme hinter ihm.
    Er wandte sich hastig um, warf der Konditoreikellnerin einen Zehner zu und sprang hinter dem Mädchen her. Sie bog um eine Ecke, und mit einer Zunge, die ihm wie ein roter Schlips heraushing, rannte Olle ihr nach. Sie verschwand in einem Hauseingang. Er hinter ihr her.
    Ein kurzer Blick sagte ihm, daß er in ein Hotelvestibül geraten war.
    Wo war das Mädchen? Dort! Sie stand beim Aufzug und wartete.
    »Elsalill!« rief er so laut, daß einige in der Halle wartende Gäste zusammenzuckten und der Portier in seiner Loge beinahe eine Marke verschluckte, die er an einen Brief kleben wollte.
    Das Mädchen drehte sich hastig um, und als sie ihn sah, wurde ihr Gesicht von einem Lächeln erhellt, das zeigte, daß sie über das Wiedersehen froh war.
    »Hej!« sagte sie. »Wie in aller Welt hast du hierher gefunden?«
    »Ich habe nach dir gesucht«, entgegnete er und faßte ihre Hand. »Ich habe geglaubt, daß ich in ein finsteres Kriminalgeheimnis geraten bin, als sich herausgestellt hat, daß du nicht zum Personal des Hotels Sonnenheim gehörst. Wie ein Hitchcock-Thriller!«
    Der Aufzug kam herunter, sie stiegen ein und fuhren zusammen hinauf.
    »Es blieb mir keine Zeit für irgendwelche Erklärungen damals am Morgen, als wir uns kennenlernten«, sagte sie lachend. »Du bist gleich so feurig geworden, und ich ... na, wenn ich ehrlich sein soll ... bei mir hat's auch sofort gefunkt. Meine Freundin, die in dem Hotel arbeitet, ist an dem Tag krank geworden, und ich bin in ihren Morgendienst eingesprungen. Die Wirtin hier im Hotel hatte versprochen, mich mit ihrem Auto hinzufahren, und als sie längere Zeit auf mich gewartet hatte, ging sie hinauf, um nachzusehen, wo ich stecke und um mich zu holen.«
    »So einfach war es also, mein lieber Dr. Watson!« sagte Olle, als sie aus dem Aufzug stiegen.
    »Liest du auch so gerne Sherlock Holmes?« fragte sie, öffnete eine Tür und bat ihn einzutreten.
    Sie standen in einem kleinen, aber gemütlich eingerichteten Zimmer, und er setzte sich in einen Sessel, den sie ihm zurechtschob.
    »Das hier ist meine Behausung«, sagte sie fröhlich. »Ich schlafe hier, wenn ich nachts

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