Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)
Pilotensitz des Kragor-Einzelschiffs, als wir auftauchten. Ein bewaffnetes, feindliches Empfangskomitee war unwahrscheinlich, aber selbst eine von Onkel Naljalk berechnete Möglichkeit von einem Prozent genügte Haddad, um vorsichtig zu sein.
Routinemäßig verband ich mich als Erstes mit dem Imperialen Geist. Zumindest versuchte ich es als Erstes. Aber nichts passierte.
:Haddad. Keine Verbindung zum Geist! Werden wir geblockt?:
:Nein, Hoheit. Es scheint, als wären wir zu weit entfernt und hätten nicht genügend Priester für die Übermittlungsdistanz:
:Gibt es in diesem System Feinde? Stehen wir in Kontakt zum Versorgungsposten? Warum gibt es an diesem Wurmlochausstieg kein Wachschiff?:
:Keine Feinde auf den Schiffscans oder in Psitech-Reichweite. Wir sind tief im Imperialen Raum, Hoheit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Wurmloch nicht bewacht wird. Frekwo und A leakh funken nun an die Bodenstation und machen Meldung, wenn wir Verbindung haben:
:Soll ich starten?:
Natürlich wollte ich nur das Kragor fliegen. Noch sechs Monate zuvor wäre ich einfach gestartet, ohne Haddad um Rat zu fragen. Aber ich hatte ein wenig Zurückhaltung gelernt. Mit jedem Tag, in kleinen Schritten, wurde ich allmählich klüger.
:Rate dringend von Start ab, Hoheit. Wir haben Verbindung mit der Bodenstation … sie kommunizieren jetzt mit dem Geist:
Fast konnte ich den erleichterten Unterton in Haddads Geistdurchsage spüren. Vielleicht war es aber auch nur ein Echo meiner eigenen Gefühle. Schließlich hätte es eine große, fiese Falle sein können. Jerrazis hätte ein Schiff schicken können, das nur darauf wartete, uns den Garaus zu machen, und wäre ohne bestehende Verbindung zum Imperialen Geist wahrscheinlich auch damit durchgekommen.
Ich schätze, so viel Aufwand war ich nicht wert.
Sechsundzwanzig Stunden später dockten wir am Versorgungsposten an. Ich hatte es geschafft, einen kurzen Hochgeschwindigkeitsflug im Kragor durchzusetzen, was viel Spaß machte. Und ich hatte einen Kometenbrocken mit einem kinetischen Splitter in die Luft gejagt. Dito.
Ich verabschiedete mich nun innerlich von allem, was Spaß machte, während ich in meiner neu gefertigten Felduniform mit den grünen Epauletten eines Kapitänleutnants und (nicht blinkender) Medaille und Wunden-Abzeichen auf das Begrüßungsgespräch mit Flotillenadmiral Elzweko wartete.
Die Station war ein metallischer Asteroid von etwa zweihundert Kilometern Länge und an seiner breitesten Stelle achtzig Kilometern im Durchmesser; zusätzlich gab es eine äußere Schicht, die aus mehrere Kilometer dickem Eis bestand und etwa zwei Drittel der gesamten Asteroidenlängeeinnahm. Im letzten Drittel war das Eis entfernt worden, um dort verschiedene Imperiale Einrichtungen unterzubringen, darunter das Sternenschiffdock. Der größte Teil der Basis war allerdings wie üblich tief in den Asteroiden getrieben.
Das Erste, was mir bei der Ankunft auffiel, war, dass es dort stank, und ich meine wirklich: stank. Es war ein Geruch schlimmer noch als die Bitech-Brühe, in die ich an der Akademie gefallen war, und aus einem ganz ähnlichen Grund. Die ursprüngliche Information, die ich vom Imperialen Geist erhalten hatte, hatte die wichtige Kleinigkeit unerwähnt gelassen, dass der Versorgungsposten Arokh-Pipadh ein Bitech-Anbaugebiet war und keine allgemeine Lagereinrichtung.
Mit anderen Worten: Der gesamte Asteroid war eine Kreuzung aus einem riesigen Botanischen Garten, einem Zoo und einem Komposthaufen. Es roch nach Dünger, tierischen Exkrementen und der Imperator wusste was sonst noch. Höchstwahrscheinlich irgendeiner grässlichen Art Alienscheiße.
Und ich Glücklicher würde einer der beiden Prinzen sein, die für das Ganze verantwortlich waren, wie ich entdeckte, als ich tiefer in den Geist drang. Es waren nur der Flotillenadmiral und ich da, ungefähr dreitausend Priester vom Aspekt des Freundlichen Gärtners und vom Aspekt des Lebensbegleiters, ebenso viele Mechbi-Arbeiterdrohnen und eine einzige Kompanie Mechbi-Soldaten, die zweifelsohne in meinen Verantwortungsbereich fallen und damit eine fürchterliche Zusatzbelastung an Verwaltungsaufgaben mit sich bringen würden, wie auch die Gefahr, in der Infanterie dienstverpflichtet zu sein.
»Bitte tretet näher, Hoheit«, sagte der Priester, der die Tür des Kommandanten öffnete. Er schien eine Art Arbeitskittel zu tragen und hielt ein Sprühgerät in der Hand, das glücklicherweise zu Boden zeigte. Ich sah es mir
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