Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)
langweiligen Job und muss auch noch besonders vorsichtig sein!«
»Ihr werdet immer besonders vorsichtig sein müssen, Hoheit«, sagte Haddad. »So ist das Leben als Prinz.«
»Wenn du sagst, der Geist könnte meine Beseitigung durch Jerrazis fördern wollen, was genau meinst du damit?«, fragte ich. »Dass vielleicht der Imperator mich tot sehen will?«
»Obwohl der Imperiale Geist sehr wohl den Willen des Imperators höchstselbst ausdrückt, ist dies nicht immer der ausdrückliche persönliche Wille des Imperators«, sagte Haddad. »Meistens entscheidet er einfach zwischen den widerstreitenden Interessen der Prinzen, um das beste Ergebnis für das Imperium zu erlangen. Es mag sein, dass in diesem relativ kleinen Widerstreit zwischen Jerrazis’ Rache und Eurem Potenzial die Entscheidung zugunsten von Jerrazis gefallen ist. Aber es ist ebenso gut möglich, dass der Geist Euch am Leben erhalten will. Vielleicht gibt es aber auch noch eine andere Erklärung.«
Ich dachte eine Minute lang darüber nach. Ich hatte gehofft, dass Huzands Tod mich aus dieser unverdienten Jerrazis-Feindschaft befreien würde, aber es sah so aus, als hätte ich die negative Aufmerksamkeit des Hausherrn höchstpersönlich auf mich gezogen. Wenn er wirklich darauf aus war, mich zu schnappen, und sämtliche Geschütze von Haus Jerrazis auffuhr, hatte ich keine Chance.
Es sei denn, ich konnte irgendwie zum Gegenschlag ausholen. Ich hatte eine Idee, auch wenn sie wie üblich nicht sehr praktisch oder ausgefeilt war.
»Haddad, sag mir, wie ein Prinz zum nächsten Imperator erwählt wird.«
»Darüber weiß ich sehr wenig, Hoheit«, sagte Haddad. »Die Abdankung findet in weniger als einem Jahr statt. Drei Monate vor dem Tag der Abdankung wird eine Gruppe von tausend Prinzen als Imperiale Kandidaten beim Imperialen Kern ausgerufen. Was danach geschieht, ist ein Rätsel. Keinen der Kandidaten sieht man jemals wieder, aber sie werdennicht als dauerhaft tot oder verschollen geführt, sondern nur als immerwährende Kandidaten gelistet. Einer von ihnen wird Imperator. Es ist weder bekannt, was mit den anderen geschieht, noch, wer den Imperialen Thron besteigt. Zu Beginn einer neuen Regentschaft werden von den Prinzen umfangreiche Analysen angeordnet, um herauszufinden, ob Muster der Entscheidungsfindung oder Günstlingswirtschaft auf den erfolgreichen Prinzen unter den tausend Kandidaten hinweisen. Manchmal wurden bestimmte Häuser während einer Regentschaft bevorzugt, aber ich glaube nicht, dass die Analysen jemals in der Lage waren, diese Daten so einzugrenzen, dass ermittelt werden konnte, welcher Kandidat den Thron bestiegen hatte.«
»Ich kann mich also nicht darauf verlassen, der nächste Imperator zu werden«, sagte ich. »Als Mittel, um Jerrazis zu schnappen, bevor er mich schnappt.«
»Es wäre das Beste, auf der Basis dieser Option keine Pläne zu schmieden«, pflichtete mir Haddad ohne jeden Anflug von Humor bei. »Angesichts der ungleichen Verteilung von Erfahrung und Macht zwischen Euch und Jerrazis, Hoheit, ist vielleicht die beste Vorgehensweise, einfach auf der Hut zu sein, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten … und mit euren Duellübungen fortzufahren. Haus Jerrazis hat 2505 Mitglieder, die derzeit den Rang eines Kapitänleutnants oder eines Gleichgestellten in anderen Diensten bekleiden, und jeder Einzelne von ihnen ist ein potenzieller Herausforderer. Ein Duell ist der wahrscheinlichste Weg, auf dem Haus Jerrazis Euch aufs Korn nehmen wird.«
»Dann lass uns üben«, sagte ich.
Wenigstens würde mich das von meiner trostlosen Zukunft ablenken.
Die Zukunft sah noch immer nicht weniger trostlos aus, als wir unseren fünften und letzten Wurmlochtransit ins Arokh-Pipadh-System hinter uns brachten. Es gab nur einen Ausgang in Form eines Wurmlochs und nur einen Wurmlocheinstieg, was ziemlich ungewöhnlich war. Die meisten Systeme besaßen zahlreiche Wurmlochaus- und -einstiege. Arokh-Pipadh war wirklich ziemlich abgelegen, und dass es nur einen Weg zurück in den Imperialen Raum gab, vermittelte mir noch mehr das Gefühl, in der Falle zu sitzen.
Auch das System selbst war mächtig reizlos. Es hatte keine Planeten an sich, nur einen Haufen große Asteroiden und zwei breite Streifen aus viel kleineren Felsbrocken und Staub. Sein Stern war blau und verdammt noch mal viel zu hell, selbst noch weit draußen im zehnten Orbit, wo uns das Wurmloch in den örtlichen Weltraum ausspuckte.
Auf Haddads Rat hin saß ich auf dem
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