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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Regulant werde.«
    »Ja«, gab Morojal zu. »Teilweise. Eine Regulantin war an der Akademie tätig geworden, um Huzand auf eine Art und Weise zu beseitigen, die Haus Jerrazis entehren sollte. Euch auf Euren Weg zum Regulanten zu bringen, war das zweiteZiel. Eleganterweise hat sie Euch benutzt, um beide Ziele zu erreichen.«
    »Dann nehme ich an, dass ich nicht wirklich eine Wahl habe«, sagte ich, wütend darüber, dass ich manipuliert worden war.
    »Es gibt immer eine Wahl«, widersprach Morojal. »Selbst wenn die Alternativen nicht gleichwertig zu sein scheinen. Damit Ihr umfassend informiert seid, bevor Ihr Eure Wahl trefft, sollte ich Euch sagen, dass Ihr Euch einem Eignungstest unterziehen müsst, wenn Ihr Euch freiwillig für den Dienst als Regulant meldet.«
    »Was für einem Test?«, fragte ich. Ich überlegte, wer die Undercover-Regulantin an der Akademie war. Morojal hatte »sie« gesagt, aber das konnte auch eine falsche Fährte sein. Wer hätte mich noch mehr in Huzands Schussfeld rücken können? Ich meine – mehr, als ich selbst es getan hatte?
    »Es ist kein leichter Test«, erwiderte die Erzpriesterin. »Zuerst überführen wir Euer Bewusstsein in eine nichterweiterte Ausgabe Eurer selbst.«
    Eine was?, dachte ich.
    Ich öffnete den Mund, um eine Frage zu stellen, aber Morojal verstummte nicht, um mich sprechen zu lassen.
    »Dann stecken wir Euch in eine veraltete Ein-Personen-Überlebenskapsel aus minderwertiger, nach Imperialen Vorbildern kopierter Tech und setzen Euch in einem spärlich besiedelten System weit jenseits der Grenzen des Imperiums aus. Für ungefähr ein Jahr.«
    Ich schloss den Mund mit einem hörbaren Schmatzen, während ich mir auf die Zungenspitze biss.
    »Wenn es Euch gelingt, Euch ins Imperium durchzuschlagen, werdet Ihr in Euren erweiterten Zustand zurückversetzt und zum Regulant befördert. In Eurem Fall werden wir Euchwahrscheinlich auch eine Titelgeschichte geben und Euch zum Korvettenkapitän machen. Ihr könntet sogar eine weitere Medaille bekommen. Fragen?«
    Fragen? Ich hatte genug davon, um die Erzpriesterin die nächsten drei Tage in Atem zu halten, aber da ich bezweifelte, dass sie mir diese Spanne zugestehen würde, sortierte ich sie rasch bis auf die wichtigsten drei oder vier aus.
    »Geschieht es auf der Stelle? Ich meine – ich werde in einen … nichterweiterten Körper gesteckt … und rums! Ab geht’s?«
    »Nein. Der Transfer geschieht sofort, aber anschließend durchlauft ihr eine Phase des Trainings und der Orientierung, damit Ihr euch an die fehlende Erweiterung gewöhnt und auch damit vertraut werdet, wie normale Menschen außerhalb des Imperiums leben oder normalerweise leben.«
    »Was ist mit den genetisch programmierten Bitech-Verbesserungen, mit denen ich aufgewachsen bin, und mit meinen Psitech-Fähigkeiten?«
    »Eure nichterweiterte Ausgabe wird einige virale Programme Eures frühen Wachstumsstadiums enthalten, aber nicht alle, da einige Sequenzen aufgespürt und identifiziert werden könnten. Alle zusätzlichen Bitech-Organe und -drüsen, die Ihr jetzt besitzt, werden nicht mehr da sein. Ihr werdet die latenten Psitech-Fähigkeiten haben, die Ihr von Anfang an hattet und die in Eurem Fall beträchtlich sein mögen. Ihr werdet natürlich keine innere Mechtech-Abwehr oder -Verstärkung haben, ebenso wenig wie die inneren Überwachungsmöglichkeiten, an die Ihr gewöhnt seid.«
    Ich erschauerte bei der Aussicht darauf, all das zu verlieren, und erinnerte mich an das Gefühl, als mir der Arm abgeschlagen worden war. Konnte ich ein ganzes Jahr damit überstehen, noch reduzierter zu sein? Aber wenn ich diesen Eignungstestnicht auf mich nahm, würde ich Scheiße schaufeln oder zumindest zusehen, wie Scheiße geschaufelt wurde, und zwar monatelang, bevor ich trotzdem umgebracht wurde und mir überhaupt nicht mehr sicher sein konnte, dass ich wiedergeboren werden würde. Irgendwie glaubte ich nicht daran, dass Prinzen, die über das Regulieren Bescheid wussten, aber keine Regulanten waren, herumspazieren und womöglich die prinzliche Gemeinschaft von dem, was wirklich vor sich ging, in Kenntnis setzen durften.
    »Wenn ich in einem nichterweiterten Körper stecke, wird niemand wissen, dass ich ein Prinz bin«, sagte ich langsam. »Wie könnte ich dann in die Nähe eines Imperialen Postens oder in einen Tempel gelangen?«
    »In der Tat«, erwiderte Morojal. »Ich glaube, ich sagte schon, dass es ein Eignungs test ist.«
    »Wenn ich noch über ein wenig

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