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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Millionen Tonnen schwerer Sphäroid aus einem Material, das von einer lange ausgelöschten, zu den Sternen fliegenden Kultur industriell erzeugt worden war; ein Rumpf aus einer ähnlichen Härte wie unsere besten Mechtech-Rümpfe. Ein relativ modernes, befehlsgesteuertes Modul war in einen Tunnel gesteckt worden, den man in die Oberfläche des Sphäroiden getrieben hatte, und eine Reihe von Bitech-Schubdüsen waren entlang seines Äquatorialrings darauf gezüchtet worden.
    Der Wurmlochantrieb war noch der alte Mechtech-Schub. Obwohl dies den Vorteil hatte, dass viel weniger Priester als bei einem Psitech-Antrieb gebraucht wurden, wurde er mehr als aufgehoben durch den Umstand, dass der Mechtech-Schub beim Wurmlochtransit erheblich langsamer war. Und was noch wichtiger war: Wenn das Psitech-Triebwerk versagte, verlor man nur die Priester, während ein Versagen des Mechtech-Triebwerks in einem Wurmloch üblicherweise zu einer Antimaterieexplosion führte. Onkel Rerrunk zufolge war dieser Fall normalerweise sehr unwahrscheinlich, und selbst wenn er eintrat, würden ihn die Kommando- und Unterkunftsmodule vermutlich überstehen.
    Das Schiff war mit einer Reihe von Reisegeschütztürmen ausgerüstet, die sich auf einem Schienensystem rund um den Rumpf je nach Bedarf in unterschiedlichen Gruppierungen bewegten. Doch ich fand bald heraus, dass nur ein halbes Dutzend der insgesamt fünfzig Geschütztürme gefechtsbereit waren, und diese sechs enthielten Kurzstrecken-Abriegelungskanonen, die nur dazu geeignet waren, Angriffe von wenig leistungsfähigen Raketen und Geschossen abzufangen.
    Brauchbarer war da schon ein Abschusstunnel mit einem stillgelegten Einzelschiff der Kragor-Klasse. Obwohl ein Einzelschiff dieser Klasse älter als die Jerragors der Akademie war, war es gut bewaffnet, und trotz seiner Stilllegung befand sich an Bord ein vollbestücktes Ersatzteillager.
    Es gab auch jede Menge Platz für die zusätzlichen Priester,die ich angesammelt hatte. Die Beförderung zum Kapitänleutnant hatte mir vier weitere eingebracht, diesmal zwei vom Aspekt des Frohen Gefährten und jeweils einen vom Umherstreifenden Sucher und vom Grimmigen Gegner. Ich weiß nicht, woher Haddad sie hatte oder wie sie überprüft wurden, aber als es Zeit für den Start war, am Abend meines Abschlusses, waren sie alle an Bord, wie auch ein weiteres Dutzend von Haddads Lehrassassinen, die mysteriöserweise mit der Morgendämmerung von Zwaktuzh angekommen waren – auch wenn sie schon an Bord gegangen sein mussten, noch bevor ich vom Imperialen Geist davon in Kenntnis gesetzt wurde, dass ich mit ihr reisen würde.
    Ich befragte Haddad danach, während Kwanantil Neun im Sichtfenster der Brücke kleiner und kleiner wurde. Ich sah auf das, was wohl so etwas wie mein erstes Zuhause als Erwachsener gewesen war, doch ich spürte weder Heimweh noch Bedauern. Ich war froh, von dort wegzukommen. Die einzige Person, die ich in jeder Hinsicht vermisste, war Tyrtho, aber das wurde durch das Wissen gedämpft, dass wir irgendwann in der Zukunft viel wahrscheinlicher Rivalen denn Verbündete sein würden. Ich würde sie vielleicht töten müssen oder von ihr getötet werden.
    »Dass meine Lehrlinge auf der Zwaktuzh ankamen, ist nichts als Zufall, Hoheit«, erwiderte Haddad. »Das Schiff war die erste Reisemöglichkeit von Bereskizh Fünf, ihrem Tempel. Dennoch hat es sich zufällig ergeben, da ich diesen Lehrlingen die Übungsaufgabe gestellt hatte, das Schiff zu überwachen, auf dem sie gekommen waren, und sicherzustellen, dass Eure Hoheit dort sicher sein würde. Das hat es uns erlaubt, rascher an Bord zu gehen und noch vor der Zeit zu starten.«
    »Bist du sicher, dass du nicht im Voraus von meiner Versetzung wusstest?«, fragte ich wieder. Ich hatte oft nicht nurdas Gefühl, dass Haddad klüger als ich war – was natürlich nicht möglich war –, sondern dass er mich auch irgendwie in eine bestimmte Richtung dirigierte oder zumindest ein ganzes Stück weiter voraussehen konnte als ich.
    »Nein, Hoheit«, entgegnete Haddad.
    »Nun gut, wir haben drei Wochen vor uns, in denen wir nicht besonders viel zu tun haben werden«, sagte ich. »Ich denke, ich werde mich mit meinen Kurtisanen und meinem Masseur in mein Quartier zurückziehen, während Lazkro und seine Köche ein Festmahl kochen.«
    Haddad hustete. »Ich bedaure, aber das wird nicht möglich sein, Hoheit. Ich dachte, Ihr wärt Euch bewusst gewesen, als Ihr die Entscheidung traft, das Kommando über

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