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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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dieses Schiff zu übernehmen und nicht nur Passagier zu sein, dass Ihr für die Dauer der Reise im Dienst sein werdet. Folglich haben wir die Zivilisten in Eurem Hauswesen zurückgelassen. Sie werden zu gegebener Zeit auf anderem Weg zu uns stoßen.«
    »Was!«, rief ich. »Du … du hättest mir das sagen müssen!«
    »Ich bedaure, dass ich das nicht getan habe, Hoheit«, gab Haddad mit gesenktem Kopf zurück.
    Ich rammte mir die Faust in die Hand und war einen Moment lang wirklich wütend. Dann fragte ich mich, ob mein Gesicht dabei so rot wurde wie früher das von Huzand, und ließ meinen Zorn mit dem nächsten Atemzug los. So ein Prinz wollte ich nicht sein.
    »Na gut, ich nehme an, ich werde etwas anderes finden, womit ich mich beschäftigen kann«, sagte ich.
    »Darf ich Duellübungen vorschlagen, Hoheit?«, fragte Haddad. »Und ich würde empfehlen, das Einzelschiff an Bord zu reaktivieren – ein Prozess, den Ihr persönlich werdet überwachen müssen.«
    Wie ich schon sagte: Haddad hatte immer mehrere Schritteim Voraus im Blick. Ich bin mir sicher, dass er, wenn ich nicht das Kommando über das Schiff übernommen hätte, andere Wege gefunden hätte, um meine Kurtisanen, meine Köche und meinen Masseur zurückzulassen.
    Er hatte recht damit, dass ich Duellübung brauchte. Wir hatten Unterricht an der Akademie gehabt, und ich machte die erforderlichen Übungen, aber der Unterricht bei Haddad war viel intensiver. Er nahm einen leeren Frachtraum in Beschlag, der so groß wie ein Amphitheater war, und ließ ihn für die rasche Konfiguration verschiedener Lebensräume, Gelände und künstlicher Strukturen herrichten. Unsere Zweikämpfe umfassten alle möglichen Kampfschauplätze und alle traditionellen Waffen wie Schwert, Pistole und Nervenpeitsche, sowie einige außergewöhnlichere, von denen Haddad sagte, sie wurden manchmal um des Vorteils willen gewählt, etwa Bolzen-Kabel-Pistolen oder auch Roulettezünder, mit denen man – wenn auch aus offensichtlichen Gründen nur auf Zufallsbasis – spielen konnte.
    Ich arbeitete daneben mit einem der Ingenieure des Schiffs sowie meiner Tante Viviax und meinem Onkel Rerrunk an der Aktivierung des Kragor-Einzelschiffs. Viele seiner Mechtech-Module mussten ausgetauscht und seine Bitech-Komponenten neu gezüchtet werden, und indem ich den Priestern half, lernte ich mehr über die Konstruktionsweise eines Einzelschiffs als in allen Download-Lektionen an der Akademie.
    Besonders auch, weil die offiziellen Erfahrungen, die man mir eingetrichtert hatte, einfach falsch waren. Zunächst konnte ich es noch nicht glauben und stritt mit den Priestern, als es sich das erste Mal abzeichnete, aber ich war vollkommen überzeugt, als ich bei der Waffenbestückung assistierte und einen kinetischen Splitter ins Abschussgerät verkehrt herummanövrieren wollte, weil sich die Einblendung in meinem Kopf nicht im Mindesten mit der Realität der Rakete deckte.
    Die bloße Tatsache, dass es möglich war, sie völlig falsch zu laden, und dass mein überspieltes Wissen nicht korrekt war, erschütterte mich zutiefst. Ich fragte mich, welche Daten, die man in meinen Kopf eingepflanzt hatte, sonst noch falsch waren. Und ich beschloss, dass ich in Zukunft immer versuchen würde, eigene praktische und aktuelle Erfahrungen zu sammeln, um das heruntergeladene Lehrwissen zu überprüfen.
    Ich verbrachte außerdem Zeit mit Haddad und sprach mit ihm über meine unmittelbare Zukunft und darüber, was es mit meiner seltsamen Beförderung und der Versetzung eigentlich auf sich hatte.
    »Sehr wahrscheinlich hat Prinz Jerrazis um Eure Versetzung in sein Hauptquartier ersucht, um Euch als Vergeltung für Kommandant Huzands Tod ermorden oder in einem Duell töten zu lassen«, erklärte Haddad. »Fast sicher schuldete der Großadmiral Jerrazis einen Gefallen und beförderte Euch, um Jerrazis dabei zu helfen, Euch die Möglichkeit zu nehmen, die Flotte zu verlassen. Aber dann kamen andere Einflüsse zum Tragen. Es ist unklar, welchen Zweck der Imperiale Geist – wenn überhaupt – damit verfolgt, Euch vom Rozaxra-Hauptquartier auf diesen Versorgungsposten abzuschieben. Onkel Naljalk hat kalkuliert, dass die höchsten Wahrscheinlichkeiten ungefähr gleich sind für zwei Szenarios: erstens, dass der Geist Euch irgendwohin schicken wollte, wo Jerrazis Euch vergisst; und zweitens, dass er es getan hat, damit Ihr leichter von Jerrazis beseitigt werden könnt.«
    »Großartig!«, murmelte ich. »Ich bekomme einen

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