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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ich unterwegs würde studieren müssen.
    Und zu guter Letzt eine Vorratsbox aus Bitech-Schablonen für einen ganzen Haufen nützlicher Dinge. Obwohl sie knifflig zu aktivieren waren und eine vorsichtige Handhabung und hohe Aufmerksamkeit erforderten – und nicht zuletzt auch diverse Rohmaterialien –, konnte ich mit den Schablonen einen Wiedereintrittsmanta züchten wie den, den ich schon einmal geritten war, eine Art Wachhund, zwei Typen Aufklärungsflieger (für Tag und Nacht) und ein Wasserrettungstier. Unwahrscheinlich, dass ich sie alle oder auch nur eines davon benutzen würde, aber ich wusste aus dem Training, dass sie eine sehr wertvolle Handelsware waren.
    In der Überlebenskapsel fanden sich bereits andere Gegenstände, eine ziemlich übersichtliche Ladung Essensrationen, Wasser, eine Ausrüstung zur Atmosphärenaufarbeitung und eine sehr einfache und begrenzte planetarische Überlebensausrüstung. Ich prüfte alles und erstellte eine Bestandsaufnahme der Kapsel. Wie alles andere, das ich besaß, war sie alt, aber einsatzfähig. Soweit ich sagen konnte, war sie in einer Randzonenwelt gebaut worden und die unmittelbare Kopie eines Imperialen Mechtech-Modells mit ein wenig Bitech hier und dort.
    Die Kapsel besaß keinerlei moderne Kommunikationsgeräte, nur antiken Mechtech-Funk, Breit- und Schmalband, Visiervorrichtung und so weiter. Aber alles funktionierte und war aktiviert. Als ich endlich alles eingeladen, sämtliche Tests gemacht und die Gurte über Eckie festgeschnallt hatte, erklang durch das Funkgerät eine ausdruckslose Mechtech-Stimme aus dem automatisierten Kurier, auf dem wir reisten, und kündigte den unmittelbar bevorstehenden Start an.
    Eine Minute später begann der Countdown, und zehn Sekunden danach schoss uns die Startschiene hinaus in den Weltraum, auf die erste Etappe meiner Reise ins Unbekannte.
    Es begann nicht gut, da ich einmal mehr die Beschränkungen meines nichterweiterten Körpers feststellen musste. Der Kurier verfügte über Schwerkraftkontrolle, doch sie wurde während des Starts nicht auf die Kapsel übertragen oder konnte nicht übertragen werden. Ich war einer mindestens siebenfachen Gravitation ausgesetzt und verlor sofort das Bewusstsein.
    Ich kam wieder zu mir, als der Kurier den Eigenantrieb einschaltete und endlich sein Energiefeld in Kraft setzte, so dass alles auf angenehme, normale Schwerkraft justiert wurde. Meine Nase war verstopft, und eine salzige Flüssigkeit befand sich in meinem Mund. Ich war einen Moment lang panisch, bis ich begriff, dass meine Nase blutete und Eckies eingebaute Flimmerhärchen sie abklemmten und das Blut absaugten.
    Als das Nasenbluten behandelt war, bemerkte ich, dass Kopf und Rücken ebenfalls schmerzten, und als ich versuchte, eine bequemere Lage zu finden, wurde mir wieder klar, dass dies eine lange und langweilige Reise werden würde.
    Die Langeweile war vermutlich das Schlimmste daran. In einem Anzug auf einer Beschleunigungscouch zu liegen mit kaum genug Raum, um mich ganz auszustrecken, war schon schlimm genug, aber es gab einfach nichts, womit sich mein Geist hätte beschäftigen können. Vor dem ersten Wurmlochtransit war ich nervös und beobachtete unausgesetzt die kurzsichtigen, schleppend aktualisierten Scans, die alles waren, was die Kapsel zustande brachte; doch der Kurier war so schnell und klein, dass wir die paar Male, die ich ein anderes Raumfahrzeug entdeckte, dieses überholten, noch bevor sie irgendetwas hätten unternehmen können, selbst wenn sie gewollt hätten.
    Beim fünften Transit machte ich mir nicht mehr die Mühe, auf die Monitore zu sehen. Ich wusste, dass der Kurier es mir sagen würde, wenn es irgendetwas gab, das ich hätte wissen sollen.
    Beim neunten Transit versuchte ich nicht einmal mehr, wach zu bleiben. Ich steckte nun einen Monat in meinem Anzug in der Kapsel. Während ich mich dank der Massagefibrillen des Anzugs und meiner praktischen Übungen in vergleichsweise guter körperlicher Verfassung befand, warich geistig auf den Hund gekommen. Wenn Drogen verfügbar gewesen wären, die mich eine Weile aus meinem Gehirn hätten entführen können, dann hätte ich sie genommen, aber nichts dergleichen war an Bord. Es gab Schmerzmittel, aber sie halfen nicht. Alles, was ich tun konnte, war, zu schlafen und meine langweiligen Übungen zu machen – und zu versuchen, nicht immer und immer wieder alle möglichen Szenarios durchzuspielen, wie ich ins Imperium zurückkehren, in einen Tempel kommen, das

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