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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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auf einem Planeten im vierten Orbit, sowohl auf dessen Oberfläche als auch in dem ihn unmittelbar umgebenden Raum. Die Trümmerwolke befand sich zwischen diesem Planeten und dem Wurmlocheinstieg, aus dem ich gekommen war. Es gab noch eine zweite, kleinere Trümmerwolke, von mir aus ein wenig weiter weg vom System; die Flugbahn der meisten Trümmerteile zielte auf etwas, das die Kapsel als Wurmlochausstieg einschätzte, aber nicht bestätigen konnte, obwohl es das sehr wahrscheinlich war, denn es gab eine Spur von der Strahlung eines Wurmlochtriebwerks, wie sie typisch für Schiffe war, die diesen Ausgang nahmen.
    All das legte nahe, dass ein Gefecht stattgefunden hatte zwischen einem Angreifer, der aus demselben Wurmloch gekommen war wie ich, und einem Verteidiger – wahrscheinlich von diesem Planeten –, der versucht hatte, den Eindringling abzufangen. Ich hatte angenommen, dass die weiter entfernte Trümmerwolke von diesem Eindringling stammte, aber als die Kapsel ein Bild von den Trümmern erstellte und entdeckte, dass sie vermutlich von demselben Schiffstyp herrührten wie die anderen Verteidiger, kam ich zu dem Schluss, dass der Eindringling sich einen Dreck um diese Abwehr geschert hatte. Er war aufgetaucht, hatte ihnen den Arsch aufgerissen und war wieder verschwunden. Womöglich wäre gar nichts passiert, wenn der Verteidiger dem Eindringling einfach aus dem Weg gegangen wäre.
    Dies war natürlich nur eine Hypothese, die auf einer sehr begrenzten Datenmenge beruhte. Später sollte ich feststellen, dass sie – wie du vielleicht bereits vermutest – nicht ganz zutreffend war.
    Im Augenblick war ich am meisten an der Energiequelle und dem unbeschädigten Schiff interessiert. Die Kapsel besaß ein jämmerliches Antriebssystem, eine Mechtech-Fusionsschubdüse, die stolze 0,1 G zuwege brachte. Aber auch wenn sie langsam war, würde sie es mir doch ermöglichen, Fahrt aufzunehmen und am Zielschiff anzudocken, vorausgesetzt, dass es nicht aus eigenem Antrieb startete.
    In Scan-Reichweite war kein anderer Verkehr zu sehen, und die Kapsel fing auch keine verzögerten oder anders gearteten Nachrichten auf, obwohl es eine Menge verdächtigen Lärm von dem Planeten gab, der nahelegte, dass ein Ultrabreitband-Mechtech-Kommunikationsschild oder -Chiffriergerätim Einsatz war. Ich argwöhnte, dass gleichzeitig ein Haufen Punkt-zu-Punkt-Nachrichten hin und her flogen, aber die Kapsel war für das Abfangen dieser Mitteilungen nicht zu gebrauchen.
    Sie war aber auch in Sachen Navigation ziemlich unbrauchbar, was eindeutig Teil meiner Prüfung sein musste. Irgendwann einmal mochte sie eine Navigationseinheit besessen haben, so dass ich anhand des Sterntyps, der Planetenorbits und -typen und so weiter hätte herausfinden können, wo ich mich befand. Aber mittlerweile gab es hier nichts dergleichen mehr.
    Ich hatte keine Ahnung, wo ich war oder wie weit weg der nächste Imperiale Besitz wohl war.
    Ich dachte daran, Kurs auf den Planeten zu nehmen, aber das sterbende Schiff war zu nahe, um ihm widerstehen zu können. Wenn ich an Bord gelangen und sein Triebwerk wieder zum Laufen bringen konnte, tat ich damit womöglich meinen ersten Schritt zurück ins Imperium und in mein echtes Leben.
    Natürlich konnte daraus auch ein rascher Trip ins Vergessen werden, wenn das Schiff noch genug Energie für seine Ziel- und Waffensysteme hatte wie auch eine schießwütige Besatzung oder Steuerung. Während meine Kapsel offenbar ein Rettungsboot war, das keine Rolle spielte, je nachdem, wer hier gekämpft hatte.
    Ich fand, dass es das Risiko wert war.
    Meine Finger schnippten das Holo aus. Die Kapsel berechnete einen Kollisionskurs. Ein schwacher, sanfter Druck kitzelte meinen Magen, als der Antrieb erwachte. Ich ließ den Kopf zurücksinken und aktivierte Eckies Selbsttest, während ich hineingriff, um meine diversen Waffen hervorzuholen und in geeignete Außentaschen des Anzugs zu stecken.
    Es dauerte ein paar Stunden, um das andere Schiff zu erreichen. Während ich mich ihm näherte, klärten sich die Daten.Ich sah mir die Bilder und Informationen an und zog die miesen Schätzungen von der kapseleigenen, schlecht informierten Datenbank ab. Sie hielt das Schiff für den Klon eines Izhkhik-Klassen-Schlachtenkreuzers, mit dem man sich – obwohl er sechshundert Jahre alt war – besser nicht anlegte. Aber ich war mir sicher, dass es kein Kriegsschiff oder zumindest nicht als solches gebaut war. Es hatte in etwa die gleiche Größe wie

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