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Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Das Imperium der Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ein Izhkhik, das stimmte, und einen Bitech-Rumpf, aber dann hatte es sich auch schon mit den Ähnlichkeiten.
    Dieses Schiff hier, glaubte ich, war ein Frachtschlepper, aus dem man einen der Hauptfrachträume entfernt hatte, um etwas, das wie ein sehr großes Raketenabschussgerät aussah, in Stellung zu bringen. Und ich meine: sehr groß. Ich hatte nur einen Teilscan, aber das Einzelgeschoss, das auf dem Gerät saß, ragte gut fünfzig Meter über die Frachtluken (die längst weg waren) hinaus. Und das war wahrscheinlich auch nur der Sprengkopf, irgendeine Art Fusionsladung. Der Rest der Rakete, der sich im Frachtraum verbarg, war eine große alte Fusionsfackel.
    Dies war ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Schiff nicht als Kriegsschiff gebaut worden war, denn wenn diese Rakete irgendwo ein paar hundert Meter vom Schiff entfernt zündete, würde die Fackel fast genauso viel Chaos und Verwüstung im Schiff anrichten wie der Raketenkopf dort, wo er auftraf.
    Nein, dieses Schiff war weniger ein Raketenabschussgerät als vielmehr ein Raketenabschleppgerät. Es sollte die Rakete in eine Startposition bringen, sie aus dem Frachtraum manövrieren und dann Reißaus nehmen, bevor sie losging. Was alles in allem ewig dauern würde, weshalb die Rakete nur nützlich für den Beschuss eines statischen Ziels war.
    Nicht, dass sie je Gelegenheit gehabt hätten, etwas mit ihr anzustellen. Über den gesamten Bitech-Rumpf waren vielsagende Krusten und Blasen verteilt, Male, die ich von meiner Ausbildung an der Akademie her kannte. Kein Wunder, dass das Schiff wie tot im Raum herumhing – es war von einer relativ neuen und mächtigen Imperialen Waffe getroffen worden, die eigens entwickelt worden war, um Besatzungen und Systeme von Bitech-Schiffen auszuschalten. Irgendwann in den letzten paar Stunden war dieser im Grunde zivile Umbau von einer Nullraum-Schockwelle getroffen worden, die sofort alles, was einen Puls hatte und nicht geschützt war, umgebracht hatte. Da das Schiff im Wesentlichen ein lebender Organismus war und diese Art Schiff keine Sicherung in Form anderer Techs besaß, bedeutete dies, dass Besatzung und Schiffssysteme gleichzeitig gestorben waren.
    Allerdings nahm ich noch immer eine schwindende Energie wahr. Jede Bitech-Energiequelle hätte unmittelbar erloschen sein müssen. Ich wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, aber es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Das Schiff hatte ein halbes Dutzend typische Bitech-Entwicklungsdocks. Ich steuerte die Kapsel einfach in die kleinste Öffnung einer Reihe von riesigen Pockennarben im Rumpf, zum Glück auf der gegenüberliegenden Seite des Nullraumtreffers. Dennoch war ich ein wenig überrascht, als sich das Loch hinter uns schloss, während die Kapsel in die Landungsvorrichtung fand, und noch überraschter, als die Schiffsflimmerhärchen sie festhielten und das Dock wieder unter Druck gesetzt wurde – was nicht nur hieß, dass noch genug Energie vorhanden war, sondern auch, dass ein Teil des Schiffsnervensystems noch arbeitete.
    Den Indizien zufolge hatte die Nullraumwelle nur einen Teil des Schiffs getroffen und ihm eine tödliche Wunde, wenn nicht sogar den sofortigen Tod beschert. Aber es lag noch im Sterben, und ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass seineAtmosphäre stabil blieb. Daher blieb Eckie hermetisch versiegelt, als ich ausstieg, die Nadelpistole in der rechten Hand und einen Lichtstrahler in der linken, als zusätzliche Lichtquelle zur Stirnlampe des Anzugs. Es war dunkel im Dock, und nur hier und dort glühten die Notfallleuchten im Boden. Ich rechnete damit, dass es weiter drinnen im Schiff noch dunkler sein würde.
    Es gab keine Schwerkraft, aber diese Schiffsart hatte möglicherweise ohnehin keine Gravitationskontrolle. Da ich gerade einen Monat lang an der Feder -Orbitstation geübt hatte, bereitete mir die Schwerelosigkeit keine Schwierigkeiten. Eckie hatte den Grip in den Stiefeln eingeschaltet, und sie passten sich rasch an die Bitech-Oberflächen des Schiffs an, so dass ich gehen konnte ohne das für die Schwerelosigkeit so typische Stehenbleiben, Festkleben, Fluchen, Losreißen und Zurückfedern mit schlecht angepassten Tasthilfen.
    Es kostete mich ein paar Augenblicke, der natürlichen Abneigung der Schleuse, einen unbekannten Besucher an Bord zu lassen, Herr zu werden; aber da sie keine Verbindung zu einer höheren Autorität hatte, konnte ich mit meiner Psitech ihren Nervencluster manipulieren. Nach ein paar Fehlversuchen

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