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Das Imperium der Woelfe

Das Imperium der Woelfe

Titel: Das Imperium der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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sie zu erreichen.
    »Sie hat ihre Visage verändert«, sagte er leise. »Bei einem plastischen Chirurgen. Ich habe ein Liste von zehn Chirurgen, die eine solche Operation in Paris vorgenommen haben können. Mit dreien habe ich schon gesprochen. Geben Sie mir einen Tag, um auch die anderen zu befragen.«
    Amien wirkte enttäuscht.
    »Und das soll alles sein, was Sie in der Hand haben?«
    Paul erinnerte sich an die Fabrik, in der Früchte konserviert wurden, und an den vagen Verdacht, dass Azer Akarsa damit zu tun haben könnte. Wenn dieses Schwein wirklich in die Mordserie verwickelt war, wollte er ihn für sich haben.
    »Ja«, log er. »Das ist alles. Und das ist gar nicht schlecht. Schiffer war überzeugt, dass der Chirurg uns hilft, sie wieder zu finden. Lassen Sie mich beweisen, dass er Recht hatte.«
    Amien presste die Kiefer zusammen, er sah aus wie ein Raubtier. Dann zeigte er auf eine Tür in Pauls Rücken: »Die Métrostation Alexandre Dumas liegt hinter Ihnen, verschwinden Sie. Ich gebe Ihnen Zeit bis morgen Mittag, um sie zu schnappen.«
    Paul begriff, dass der Polizist ihn mit Absicht hierher geführt hatte. Er hatte ihm von Anfang an einen solchen Handel vorschlagen wollen. Jetzt schob er ihm eine Visitenkarte in die Tasche: »Meine Handynummer. Finden Sie die Frau, Nerteaux. Das ist Ihre einzige Chance, aus der Sache herauszukommen. Sonst werden Sie selbst in einigen Stunden zur Beute.«

Kapitel 63
     
    Paul fuhr nicht mit der Métro. Kein Polizist, der diesen Namen verdient, fährt Métro.
    Er rannte bis zur Place Gambetta, an der Friedhofsmauer entlang und stieg in sein Auto, das in der Rue Emile-Landrin geparkt war. Er nahm seinen alten Pariser Stadtplan zur Hand, der noch immer voller Blutflecken war, und las sich erneut die Liste der Ärzte durch.
    Sieben Chirurgen.
    Verteilt auf vier Pariser Arrondissements und zwei Vororte.
    Er kreiste ihre Adressen auf dem Plan ein und suchte die kürzeste Wegstrecke heraus, um sie nacheinander zu befragen. Ausgangspunkt: 20. Arrondissement. Nachdem er sich seine Fahrtroute zurechtgelegt hatte, befestigte er das Blaulicht auf dem Dach und raste davon, im Kopf den ersten Namen: Doktor Jérôme Chéret, Rue du Rocher 18, 8. Arrondissement.
    Er fuhr direkt nach Westen, den Boulevard de la Villette hoch, dann weiter über den Boulevard Rochechouart und den Boulevard de Clichy. Er steuerte den Wagen ausschließlich auf der Busspur, über Fahrradwege und Bürgersteige und zwei Mal sogar gegen den Verkehr.
    Als er sich dem Boulevard de Batignolles näherte, drosselte er das Tempo und rief Naubrel an: »Wie weit bist du?«
    »Ich komme gerade aus der Firma Matak. Ich hab so getan, als käme ich vom Gesundheitsamt, wegen der Hygiene. Ein Überraschungsbesuch. «
    »Und?«
    »Es ist eine weiß gestrichene, vollkommen saubere Fabrik. Ein echtes Labor. Ich hab die Überdruckkammer gesehen, alles auf Hochglanz poliert. Unmöglich, Spuren zu finden. Und ich hab mit den Ingenieuren gesprochen ... «
    Paul hatte sich einen Industriestandort vorgestellt, in einem aufgelassenen Gelände, voller Rost, an dem man niemals jemanden würde schreien hören, doch mit einem Mal schien ihm die Idee eines völlig sauberen Raumes weit besser zu passen...
    »Hast du den Chef befragt?«
    »Ja, ein Doktor. Ein Franzose, kam mir sehr sauber vor.«
    »Und weiter oben? Weißt du, wer die türkischen Besitzer sind?«
    »Die Firma gehört einer AG namens YALIN, die wiederum zu einer Holding gehört, die in Ankara eingetragen ist. Ich habe schon Kontakt zur Handelskammer von... «
    »Hau rein, find die Liste der Aktionäre. Und behalt den Namen Azer Akarsa im Kopf.«
    Er legte auf und sah auf die Uhr: Zwanzig Minuten waren verstrichen, seit er den Friedhof verlassen hatte.
    An der Kreuzung von Villiers bog er scharf nach links und fuhr in die Rue du Rocher. Er stellte Sirene und Blaulicht aus. Ohne Diskretion ging es nicht.
    Um zwanzig nach elf klingelte er bei Jérôme Chéret. Er wurde durch einen speziellen Eingang hereingelassen, um die Patienten nicht zu erschrecken. Der Arzt empfing ihn diskret in einem Vorraum zum OP.
    »Nur einen schnellen Blick auf ein paar Fotos«, sagte Paul, nachdem er kurz sein Anliegen geschildert hatte.
    Diesmal trug er zwei Dokumente bei sich: das Phantombild von Sema und das neue Gesicht von Anna.
    »Das soll dieselbe sein?«, fragte der Arzt in bewunderndem Ton. »Gute Arbeit.«
    »Kennen Sie sie oder nicht?«
    »Weder die eine noch die andere, tut mir

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