Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

ein Mensch sei und dass keine Gefahr von ihm ausginge. Die Bürgerwehr beratschlagte sich mit dem Knackhosencowboy, der offenbar für die Zombieentsorgungsfrage verantwortlich war. Der Prozess des Tätowierten dauerte 45 Sekunden, dann pustete ihm der Cowboy mit zwei Flintenschüssen den Schädel vom Hals. Der Rest landete im Häcksler.
    John machte sich davon.
    Er fuhr so weit aus der Stadt raus wie möglich, ohne auf die REFEE-Barrikaden zu stoßen. John parkte den Abschleppwagen mit dem Caddie in einem Maisfeld, etwa eine Meile von der Baustelle des Wasserturms entfernt. Die REFEE-Barrikade war jetzt zwischen ihm und der Stelle, an der er zum letzten Mal mit Dave gesprochen hatte. Dann war er schläfrig geworden, war in den Caddie gestiegen, weiler sich ausgerechnet hatte, dass ein erhöhter Blickwinkel von Vorteil war, falls er im Schlaf angegriffen wurde. Und dann war er bald darauf mit der Flinte in den Händen eingeschlafen.
    Nun setzte John sich auf und streckte seine steifen Glieder. Er warf das Gewehr auf den Beifahrersitz, wo es klirrend an die leere Grey-Goose-Flasche stieß. Die Waffe war eine Spezialanfertigung, die er auf einer der Waffenshows gekauft hatte, die er regelmäßig besuchte. Sie war nicht schön, aber sie funktionierte – feuerte man alle drei Läufe ab, konnte man einen schmalen Baum fällen. Er lud die beiden Seitenläufe mit einem Doppel-irgendwas-Ding und steckte eine Patrone in den mittleren. Damit hatte sein mögliches Ziel einiges zu tun.
    Er musste ins Innere der Quarantäne-Station. Und zwar nicht als Patient. Er musste mit den Zerstörungswerkzeugen aus dem Kofferraum des Caddies da rein. John stellte sich vor, wie er den Zaun mit dem Abschleppwagen niedermähte, aber dann fiel ihm ein, dass die Betonbarrikaden genau das verhindern würden.
    Nun, hier rumzusitzen brachte niemandem etwas. John sprang vom Wagen, pisste ein paar Minuten lang und warf sich dann auf den Fahrersitz des Abschleppwagens.

BIS ZUM LUFTBOMBARDEMENT VON UNGENANNT Marconi führte mich mit Owen im Schlepptau in den zweiten Stock. Er sorgte dafür, dass Owen vor der provisorischen Krankenstation innerhalb des Krankenhauses stehen blieb, mit dem Argument, dass das Risiko bestünde, dass er die schlimme Diarrhö womöglich an den Rest der Insassen weitergeben würde.
    Sobald wir auf der anderen Seite der Tür waren, murmelte Marconi: „Wir haben weniger Zeit, als ich gedacht hätte.“
    „Was? Bevor Owen mich erschießt?“
    „Nein. Ob Sie’s glauben oder nicht, das ist nicht unser dringlichstes Problem.“
    Er führte mich zum Fenster und sagte: „Schauen Sie hinter den Zaun.“
    Das tat ich. Eine komische Meute versammelte sich da. „Verdammte Scheiße, Doktor. Wer sind die?“
    „Sieht aus wie der Rest der Stadt.“
    Hunderte von Menschen. Autos parkten überall und sahen aus wie verstreutes Spielzeug. Leute saßen auf den Motorhauben oderstanden in Gruppen beieinander und unterhielten sich. Alle schienen bewaffnet zu sein. Ich schwöre, einer war sogar mit einer Mistgabel gekommen.
    „Das sind Ihre Nachbarn, Ihre Arbeitskollegen, die Leute, die Ihren Rasen mähen und Ihnen die Post bringen“, sagte Marconi.
    Niemand mäht meinen Rasen.
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Die kritische Masse, Mr Wong. Sie werden sich nehmen, was sie wollen. Und ich habe nicht die leiseste Idee, wie wir sie aufhalten können.“
    „Wer? Wer kriegt, was er will? Der Mob, meinen Sie?“
    Marconi sah mir in die Augen und sagte: „Wir sprechen hier unter vier Augen, also können wir wohl offen reden. Dieses Gespräch dauert länger, wenn wir die Skepsis gegenüber dem Übernatürlichen nicht außen vor lassen, denn zumindest einer von uns beiden hat dazu keine Zeit. Wenn ich die Schattenmänner herumlungern gesehen habe, dann haben Sie das wohl auch.“
    Ich seufzte und sagte: „Ja, Doktor.“
    „Wenn ich also von den unsichtbaren ‚sie‘ spreche, die gegen uns arbeiten, brauchen Sie keine kostbaren Sekunden zu vergeuden, indem Sie fragen, wer ‚sie‘ sind. Die Schatten und die Männer, die bewusst oder unbewusst in ihrem Auftrag arbeiten.“
    Sie.
    Ich habe mich oft gefragt, ob „sie“ irgendwo ein Bürogebäude haben, wo sie um einen langen, schwarzen Konferenztisch aus Granit sitzen, an dem oben ein Pentagramm eingemeißelt ist. Oder vielleicht ist ihr Hauptquartier in einem ausgehöhlten Vulkan, wie bei einem James-Bond-Bösewicht. Oder verfügen sie sogar über die Technologie, mühelos in Zeit und Raum