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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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lächelte. Unsichtbare Ameisen rannten über meinen Rücken.
    Ich blickte zu John und erkannte an seinem Gesicht, dass ihm durchaus klar war, dass das, was uns da erwartete, nicht Amy war. Was uns bevorstand, würde kein Spaß werden, und es ging nur noch um die Frage, ob wir damit fertig würden. Wir hatten die Situation nicht im Griff. Nie hatten wir was im Griff. Die letzte funktionierende Notfalllampe befand sich etwa in der Mitte des Flurs, und das Licht reichte bei weitem nicht bis zu seinem Ende. Unser eigenes Echo folgte uns immer weiter in die Dunkelheit. Anna wurde langsamer, und wieder spürte ich die kleine, warme Hand in meiner. Wir gingen zusammen weiter, und ich konnte am Ende des dunklen Flurs eine verschlossene Tür erkennen, unter der ein wenig Licht durchfiel. Das war ein Bild, wie es Menschen mit Nahtod-Erfahrungen beschrieben – ein langer Gang mit einer Tür und Licht am Ende des Tunnels.
    „Amy ist da drin“, flüsterte Anna. Und in diesem Augenblick entschied ich, dass sie wahrscheinlich recht hatte, aber nicht im wörtlichen Sinn. Was auch immer hinter dieser Tür wartete, war ziemlich sicher der schnellste Weg, um Amy zu sehen. Oder zumindest der schnellste, um zu ihr zu gelangen, falls sie nicht mehr lebte.
    Wir waren bei der Tür. Anna ließ meine Hand los und sagte: „Sie ist verschlossen. Nur sie kann sie öffnen. Ruf sie.“
    Ich sagte: „Amy?“, aber das war selbst für Anna zu leise. Ich räusperte mich und sagte es noch einmal lauter.
    In diesem Augenblick merkte ich, dass ich etwas roch, ein Geruch, der so überhaupt nicht zu diesem fauligen, vergessenen Gebäude passte. Ein Geruch, den ich schon hundertmal gerochen hatte, der Erinnerungen in mir auslöste und mit ihnen eine Welle der Traurigkeit.
    Ich hörte, wie sich das Schloss an der Tür drehte.

BIS ZUM LUFTBOMBARDEMENT VON UNGENANNT Es roch nach Mikrowellenpopcorn.
    Die Tür ging auf, und da stand Amy, mit ihrem handlosen linken Arm presste sie die Tüte an sich. Ihre Augen wurden groß, und dann schlangen sich ihre Arme um mich, und wir zerdrückten die Popcorntüte zwischen uns. Sie schluchzte und drückte ihr Gesicht so fest an meine Brust, dass ihre Brille verrutschte. Ich hielt sie fest und fuhr mit der Hand durch ihr Haar und flüsterte, dass es gut war, dass alles gut war.
    Keine Ahnung, wie lange wir so standen oder wie lange John und Anna dort standen und warteten. Ich konnte nur immer daran denken, wie sehr ich mir wünschte, diesen Augenblick einzufrieren. Konnte hier nicht Schluss sein? Das war doch die ideale Szene, um den Abspann drüberlaufen zu lassen.
    „Tut mir leid, dass es so lang gedauert hat. Ich musste eine Rampe bauen“, sagte John.
    Amy löste sich und wischte sich über die Augen. „O mein Gott, ihr glaubt nicht, was ich gerade gemacht habe. Ich war hungrig und hab die Mikrowelle für das hier benutzt und bin über einen Schalter gestolpert, von dem ich glaube, dass er zum Generator führt. Wenn die Computer am selben Schalter gehangen hätten, wäre jetzt alles verloren.“
    Sie sammelte sich und sagte zu John: „Ich hab nie an dir gezweifelt.“
    „Na ja, das ist eine Lüge. Aber das ist nicht deine Schuld“, sagte John.
    „Verdammt, ich zweifle immer noch an ihm“, sagte ich.
    Amy schaute zu Anna und sagte: „Du und Mr Bär, ihr habt das toll gemacht. Wir sind alle hier. Sogar Molly.“
    Tatsächlich. Sie lag zusammengerollt unter dem Tisch. Heilige Scheiße, dieser Hund kam rum.
    „Wie ist sie –“
    Ich sprach, aber Amy eilte durch den Raum zu einem Tisch, auf dem sie nicht weniger als fünf Computerbildschirme und drei Tastaturen aufgebaut hatte. Daneben standen eine Schachtel Donuts und eine Tasse Kaffee. Es sah aus, als würde sie hier seit einer Woche arbeiten.
    Amy sagte: „Okay, das sieht lächerlich aus, aber ich habe irgendwann rausgefunden, dass sie unterschiedliche Teile des Sicherheitssystem auf unterschiedlichen Arbeitsplätzen laufen haben, und es gab keine andere Möglichkeit, sie alle gleichzeitig zu überwachen, ohne ständig im Zimmer herumzurennen. War ne Menge Arbeit. Ich musste rumkriechen, Netzwerkkabel umleiten und – also jedenfalls sind jetzt alle Sicherheitsroboter vor der Quarantäne-Station ausgeschaltet, sie sind im Wartungsmodus, und soweit ich weiß, können sie nicht per Fernsteuerung wieder aktiviert werden, also ist das erledigt. Die UAV, die Drohnen, sind auch versorgt, glaube ich zumindest. Es – es würde ewig dauern, das zu erklären, aber

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