Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

ich habe einem Typen gemailt. Der wird das regeln. Das sind die guten Nachrichten. Die schlechte Nachricht ist – Moment, zu den guten Nachrichten gehört auch noch, dass ich weiß, wie sie die Telefonsignale blockieren. Das passiert nämlich nicht durch den Provider oder so, sondern sie haben irgendwo einen Störsender aufgestellt. Es ist ein Riesenteil, ein taktischer Störsender namens TRJ-89, der auf einem Lastwagen montiert ist. Die schlechte Nachricht ist, dass ich ihn von hier aus nicht ausschalten kann. REFEE hat alle Leute aus der Stadt abgezogen, aber der Störsender ist immer noch bemannt, er muss also irgendwo außerhalb stationiert sein. Ihnen ist sehr wichtig, dass niemand aus der Stadt nach draußen telefonieren kann, bis die Bombe fällt.“
    Amy stopfte sich eine Handvoll Popcorn in den Mund.
    „Okay, sie werfen die Bomben am Mittag auf die Quarantäne-Station“, sagte ich.
    Sie schüttelte den Kopf so stark, dass ihr die Haare ins Gesicht fielen.
    Mit einem Mund voll halbgekautem Popcorn sagte sie: „Äh, äh. Sie werfen die Bomben auf die ganze Stadt.“

BIS ZUM LUFTBOMBARDEMENT VON UNGENANNT „Sogar auf den Laden mit den kubanischen Sandwichs?“, fragte John.
    Sie nickte. „In einer Stunde.“
    „Scheiße“, sagte ich. „Die kommen doch nicht einfach damit durch, eine ganze Stadt zu zerbomben. Was haben die vor, wollen sie behaupten, ein Asteroid wäre draufgefallen?“
    Amy sah mich überrascht an. „David, du weißt nicht, wie es draußen war, draußen in der richtigen Welt. Alles ist komplett abgeschnitten von dieser Stadt. Alles, was angeblich in Ungenannt vor sich geht, erfährt die Welt zu hundert Prozent von REFEE. Sie müssen gar nichts behaupten . Das ganze Land bettelt danach. Hier, sieh mal. Das war vor zwanzig Minuten.“
    Sie drehte sich zu einem der Monitore und lud das Video einer Nachrichtenseite hoch. Ein paar abgezehrt aussehende Männer mittleren Alters saßen hinter einer Reihe von Mikrophonen. Und da war er, mitten unter ihnen, mein Shrink – Dr. Bob Tennet.
    Der Erste stellte sich als Leiter des Einsatzkommandos vor und bestätigte, dass sie vom Präsident der Vereinigten Staaten tatsächlich die Erlaubnis hatten, alle militärischen Mittel zu nutzen, um das gesamte vom Ausbruch betroffene Gebiet zu „desinfizieren“. Und dass sie damit beginnen würden, sobald sie die Bestätigung hätten, dass das komplette militärische und das REFEE-Personal aus dem Gebiet abgezogen war.
    Ich zeigte auf Tennet im Hintergrund. „Seht ihr den Typen da hinten mit der Cäsar-Frisur? Das ist mein Therapeut.“
    „Aber warum sollte er –“
    „Das war alles ein großer Plan. Er arbeitet für sie .“
    „Für wen? Meinst du Sie mit großem ‚S’?“
    „Er spricht“, unterbrach uns John.
    Auf dem Video ging Tennet zum Mikrophon, und unten wurde sein Titel eingeblendet: DR. TENNET, BERATER, REFEE.
    „Vielen Dank, Mr Secretary, ich fasse mich kurz. Sie haben mich alle in den letzten für uns alle so schicksalhaften Tagen kennengelernt. Ich habe mich in der unerwarteten Position wiedergefunden, der Öffentlichkeit vermitteln zu müssen, wie gravierend diese Art von Bedrohung ist, und ich hoffe, dass das mit der angemessenen Offenheit, Aufrichtigkeit und Transparenz geschehen ist, wobei ich versucht habe, Vorsicht nicht in Panik ausarten zu lassen. Was ich von Tag eins an gesagt habe, gilt weiterhin, möglicherweise sogar noch mehr: Angst ist die gefährlichste aller ansteckenden Infektionskrankheiten.
    Vor diesem Hintergrund möchte ich mich noch einmal der Frage der Todesfälle widmen, die aus dem Bombardement resultieren werden, das heißt, genauer gesagt, der thermobarischen Desinfizierung des betroffenen Gebiets, wie Sekretär Fernandez es gerade erklärt hat, die, wie gesagt, heute Mittag stattfinden wird. Dieser Umstand muss für Sie, liebe Zuschauer, völlig transparent sein, für Ihre Kinder und Enkelkinder, die versuchen werden, das hier zu verstehen, wenn es dereinst in die Geschichtsbücher eingeht. Soweit wir wissen, ist in der Stadt Ungenannt niemand mehr am Leben.Wie Sie wissen, haben die Nationalgarde und unterschiedliche Einrichtungen wie die Seuchenschutzbehörde, FEMA und REFEE verschiedene, aufeinander abgestimmte Maßnahmen ergriffen, um eine Schutzzone um die Stadt ziehen zu können, ein acht Kilometer breites Band, das wir die ‚Gelbe Zone‘ nennen, das aber von den Medien leider in ‚Todeszone‘ umbenannt wurde. Wir werden nie wissen, wie viele