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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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ist ziemlich unheimlich.“
    „Mann, wenn das ein Horrorfilm wäre, würde uns das Publikum jetzt anschreien, uns zurufen, dass wir verdammt noch mal abhauen sollen“, flüsterte ich.
    „Ja, das würden sie wohl denken. Außer sie sind –“
    „Sie ist unten“, unterbrach uns Anna. „Dein Hund ist auch hier. Komm rein.“
    „Äh, nein“, sagte John. „Wenn wir runterwollen, nehmen wir die Treppe.“
    Anna schüttelte den Kopf. „Die Treppe hat kein Licht. Wir sollten da wegbleiben.“
    Ich schluckte und sagte: „Wegen der Schattenmänner.“
    Sie nickte.
    John flüsterte: „Jesus Christus.“
    Zu John sagte ich: „Du darfst entscheiden, was wir machen.“
    Er wusste es nicht. Das war ganz offensichtlich eine Falle. Und wir hatten offensichtlich keine andere Wahl.
    „Wo ist sie? In welchem Stock?“, fragte John Anna.
    „Im zweiten Untergeschoss. Mr Bär ist unten und passt auf.“
    „Okay, und Mr Bär ist ein –“
    „Ein Stofftier“, antwortete ich für sie.
    „Klar“, sagte John. „Also, wir machen es so. Du wartest hier für zwei Minuten. Ich nehme derweil die Treppe. Wenn da unten etwas auf uns wartet, dann werde ich mal nachschauen, was es von einer Ladung Schrot hält. Dann fährst du mit dem Lift runter, und wir treffen uns dort. Wenn sie dich dann, äh, anfällt, musst du nur zwei Stockwerke lang durchhalten. Sie ist ein Kleinkind.“
    Anna sagte: „Ich finde, wir sollten alle zusammen den Aufzug nehmen.“
    John ging Richtung Treppe. Ich atmete tief ein und trat mit Anna in den Aufzug. Mein Finger schwebte über dem „U2“-Knopf, und ich zählte von 100 rückwärts. Ich stellte mich auf das Geräusch von Schüssen ein, erwartete Schreie.
    Aber nichts.
    Ich drückte den Knopf.
    Die Tür ging zu.
    Anna stand links neben mir und sah reglos nach vorne, wie man es in Aufzügen eben so macht. Der Aufzug polterte los, und wir fuhren immer weiter hinab. Eine kleine, weiche, warme Hand schloss sich um meine. Ich sah nach unten. Anna lächelte mich an.
    Wir blieben ruckartig stehen.
    Das Licht ging aus.
    Die kleinen Finger schlossen sich fester um meine. Ich schlug gegen die Tür und rief: „JOHN! HEY!“
    Keine Antwort. Annas Hand drückte fester. Sehr fest. Zu fest.
    Ich schlug auf die Knöpfe. Nichts passierte. Ich trat gegen die Tür und versuchte meine Hand Annas Griff zu entreißen, aber es ging nicht.
    Die Finger veränderten sich. Ich spürte, wie sie sich in eine Schlange oder ein Tentakel verwandelten –
    Das Licht ging an. Ich fuhr zu Anna herum und neben mir stand ein kleines Mädchen, das ihre Kleinmädchenhände betrachtete.
    „Das machen die Lichter manchmal“, sagte sie.
    Ihre Augen waren voller Unschuld. Die Tür ging auf, und John zielte mit der Flinte auf mein Gesicht.
    „Nicht schießen. Die, äh, Lichter sind ausgegangen. Alles klar hier?“, fragte ich.
    „Ja.“
    Anna führte uns aus dem Aufzug, holte ihren Bär, der aussah, als hätte er vor 20 Jahren drei verschiedene Hausflohmärkte durchlaufen. Sie drückte ihn an sich und ging den Flur hinab.
    Ich erkannte den Flur mit den rostüberzogenen Stahltüren wieder. Es stank fürchterlich. Ich folgte Anna, und John folgte mir. Er hatte die Flinte auf die Decke gerichtet und versuchte in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen.
    Wir bogen um eine Ecke und kamen an weiteren Türen vorbei. Am Ende des Gangs befand sich eine durchlöcherte Wartungstür.
    Jemand hatte sie mit Hilfe einiger Metallstäbe provisorisch mit dem Rahmen verschweißt. Leere Zementsäcke und Maurerwerkzeug lagen herum, und ich fragte mich, ob sich dahinter der Abwärmetunnel befand, durch den TJ und die anderen geflüchtet waren.
    Anna bog links in einen anderen Flur. Wir traten durch eine Tür, auf der ANBAU stand und die sich zu einem unglaublich langen Flur hin öffnete, der mir für dieses Gebäude viel zu lang erschien. Wir folgten ihm, und unsere Schritte hallten endlos in beide Richtungen. Die Wände waren bedeckt mit verblichenen Wandgemälden. Sie zeigten große, lächelnde Gesichter, die wohl Clowns darstellen sollten. Die Zeit und die Feuchtigkeit hatten die Farbe stellenweise abgelöst, so dass große Stücke der Malerei verwittert oderabgefallen waren, ohne dass die lächelnden Gesichter bemerkt hatten, dass ihre ganze Welt bereits in Scherben lag. Graffiti-Künstler hatten Signaturen, Anarchie-Zeichen und Schwänze auf die Wand gesprüht. Links von uns stand in großen Buchstaben der Satz:

    Anna schaute zu mir zurück und

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