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Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong
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war ich genau aus diesem Grund zu aufgedreht, um müde zu sein. Und nicht nur wegen der orangefarbenen Pillen, die sich in meinem Körper auflösten. Ich hatte mir während der langen Wartezeit einen Plan zurechtgelegt. Als Erstes musste das ganze Scheißzeug aus meinem Schuppen raus und irgendwo versenkt werden. Vielleicht im Fluss. Dann musste ich eine Zeitlang die Stadt verlassen, bis das alles vorbei war. Wo konnte ich hin? Ganz egal. Ich konnte alles machen. Nach San Francisco trampen und am Strand leben. Zum Zirkus gehen. Das Wo war jetzt nicht wichtig. Ich hatte mich festgefahren, das wurde mir jetzt klar. Ich musste Ballast abwerfen. Gewicht verlieren, Karate lernen. Moment, hatte ich nicht versehentlich vier von den Pillen genommen statt zwei? Wow.
    Es schien eine gute Zeit zum Duschen zu sein. Mein Wäschekorb war immer noch umgestülpt. Ich hob ihn ein paar Zentimeter an und stopfte alle Klamotten, die ich am Leib trug drunter und ging ins Bad –
    Molly bellte. Sie starrte auf die Tür, und ich hörte, wie ein Auto vorfuhr. Ich hörte Creedence, und ein Blick durch die Vorhänge enthüllte Johns alten Cadillac. Gott sei Dank.
    Schritte auf der Veranda. Ich rief: „Mach nicht die Tür auf, ich bin nackt. Gib mir eine Minute.“
    Hinter mir ging die Tür auf.
    Ich drehte mich um und stand Franky Burgess gegenüber.
    Franky öffnete den Mund, und zur Begrüßung quoll ein dünner Strahl Flüssigkeit aus seinem Innern. Ich wollte den Arm hochreißen, um mein Gesicht vor diesem Zeug zu schützen, aber ehe meine Muskeln den Befehl umsetzen konnten, gab es einen Knall und einen blauen Blitz. Ich spürte, wie der Boden meinen Rücken traf. Ich starrte an die Decke, meine Ohren klingelten, und ich kapierte irgendwie, dass das Zeug, das Franky ausgespuckt hatte, mittenin der Luft explodiert war, und zwar so heftig, dass es mich umgeworfen hatte.
    Ich blinzelte verwirrt. Franky beugte sich über mich. Er trug an beiden Armen etwas, das aussah wie rotweiße Einkaufstüten, und ging ins Schlafzimmer. Vom Fußboden aus sah ich durch die noch offene Eingangstür den Cadillac stehen, und mir blieb Zeit genug, um mich dazu zu entschließen, rauszurennen und nackt durch Amerika zu fahren. Dann spürte ich, wie sich ein Unterarm um meinen Nacken legte.
    Franky hatte jetzt die Kraft von mehreren Frankys, stellte mich auf die Beine und schleifte mich Richtung Schlafzimmer.
    Molly bellte. Sie stürzte auf uns zu, an uns vorbei, zur Tür raus, in den Garten, nahm weiter Reißaus und bellte dabei die ganze Zeit. Sie würde wohl keine Hilfe holen.
    Ich konnte jetzt ins Schlafzimmer sehen, mir aber das Bild darin nicht erklären. Da lagen vier große, weiße, blutende Vögel auf meinem Bett.
    Hühner? Truthähne?
    Ich suchte nach einer Erklärung. Waren diese Vögel für mich? Ein Geschenk? Eine Gabe? Sie waren ausgelegt worden und tropften ihr Blut auf meine Laken wie ein Aztekenopfer auf einem Altar.
    „Äh, danke für die Truthähne, Franky. Heißt du immer noch Franky?“
    „Halt’s Maul.“
    Frankys Stimme klang gedämpft, als würde er mit vollem Mund sprechen. Er ließ mich nicht los, wir beide starrten aufmerksam auf das Bett und warteten auf … was? Frankys Arm – der gebrochene – fühlte sich komisch an. Etwas Langes und Trockenes, das sich um meinen Oberkörper wickelte. Ich schaute nicht nach unten.
    Bewegung auf dem Bett. Das Laken kräuselte sich, als würde jemand seine Finger durch die Matratze bohren und mit ihnen wackeln. Mehrere jemand. Dutzende von Fingern.
    Ich hörte den Stoff reißen. Ein Schlitz bildete sich im Laken, und eine winzige Version der ersten Spinne, nicht länger als 5 Zentimeter, kroch heraus. Sie ging direkt auf den ersten Truthahn zu. Schnell erschien noch eine. Und noch eine. Innerhalb von Sekunden krabbelten auf meinem Bett Dutzende von Spinnenlarven wie Maden auf einem Stück Fleisch.
    Mit jedem Quäntchen Kraft, Adrenalin und Angst, das ich aufbringen konnte, wand ich mich aus Frankys Griff und rannte zur Tür. Ich schaffte es ins Wohnzimmer, bevor er mich packte. Ich fuhrherum, schnellte den Oberkörper nach vorne und schlug ihn so fest ich konnte ins Gesicht. Es fühlte sich an, als würde ich mir dabei die Hand brechen. Er schüttelte den Schlag ab, warf mich zu Boden und nagelte meine Arme fest, während mir seine Beine auf die Brust drückten. Ich sah ihm direkt in die Augen und entdeckte den staunenden Blick eines verängstigten jungen Mannes. Er zischte mir irgendetwas zu,

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