Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)

Titel: Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wong

Vom Netzwerk:

sitzen. Die flippen aus.“
    „Warum?“
    „Anscheinend … ärgert das Carlos.“
    „Wer ist Carlos?“
    „Keine Ahnung. Der Hausmeister? Ich bin auch gerade erst hier angekommen.“
    Ich spürte etwas, eine Art Rumpeln unter meinen Beinen. Schwach, wie wenn in der Nähe jemand mit einem Vorschlaghammer arbeitet, oder wie ein dröhnender Bass. Aber es war kein Geräusch zu hören, nur ein Beben, das aus der Erde kam. Dann rannten die Leute schreiend los. TJ lief auf uns zu und fuchtelte mit den Armen.
    „Steh auf! Weg vom Boden!“
    Das überzeugte ihn schließlich, er machte Anstalten aufzustehen –
    Sein Gesicht erstarrte. Sein Kiefer spannte sich, sein Mund formte stumme Worte. Sein Blick traf meinen, und mir kam in den Sinn, dass Leute, die plötzlich von hinten in einer Gasse erstochen werden, genauso aussehen.
    „Hey, alles –“
    Er heulte vor Schmerz auf und drückte sich vom Boden weg, aber es sah aus, als würde sein Hintern dort festkleben. Ein kläglicher und stockender Schrei, wie durch ein kaputtes Mikrophon verstärkt, folgte.
    Mit der zuckenden, tierischen Kraft, mit der sich ein Fuchs selbst ein Bein ausreißt, um sich aus einer Falle zu befreien, schob Tim seine Beine unter sich und drückte seinen Körper mit aller Macht vom Boden weg, bis zwei Handbreit über dem Gras, und in diesem kurzen Augenblick konnte ich sehen, dass ihn dort etwas hielt. Es sah aus, als würde er Spaghetti scheißen. Ein Bündel dünner, sich windender Tentakel, die sich drehend und kräuselnd von unten in seine Gedärme hocharbeiteten wie bei einer Handpuppe.
    Tim fiel schwer auf den Boden zurück. Er schrie ein letztes Mal auf und verkrampfte sich dann in einem Anfall, der die Schreie in einen spastischen ACK-ACK-ACK-Gesang verwandelte. Seine Augen verdrehten sich nach hinten. Blut spritzte aus seinem Mund, und ich sah, wie eines der dünnen Spaghetti-Tentakel zwischen seinen Zähnen hervorschoss. Tims Körper warf sich einmal herum, zweimal, dreimal. Es gab ein riesiges, feuchtes Schmatzgeräusch, und dann fiel er seitlich zu Boden.
    Als das passierte, blieb ein Ballen von Gedärmen so groß wie ein Sack Kartoffeln zurück. Die gelben Tentakel griffen nach oben und zogen den rosa Ballen unter die Erde. Zurück blieb nur ein blutgetränktes Loch wie von einem Erdhörnchen.
    Der Rollstuhltyp blieb keuchend hinter TJ stehen und sagte: „Verdammter Carlos, Mann. Hab doch gesagt, dass wir ihn hätten umlegen sollen, als wir die Chance dazu hatten.“
    TJ wirkte erstaunlich ruhig –
    – weil er das schon öfter mit angesehen hatte, gottverdammte Scheiße –
    – seufzte und sagte: „Nun. Damals wussten wir nicht, was wir jetzt wissen, oder? Wichtig ist doch, dass wir es jetzt wissen. Und dass wir uns ans Prozedere halten.“
    Er sah mich an. „Stimmt’s, Spider-Man?“
    Ich sagte nichts.
    Owen kam von hinten angerast und stach mit dem Finger auf mich ein.
    „Er hat das Mädchen nicht erkannt. Habt ihr das gemerkt? Was mich angeht, will ich nichts mehr hören von dieser sogenannten Hundertprozent-Trefferquote, Kumpel.“
    „Hab dir doch gesagt, dass er noch fertig vom Loch ist.“
    „Ja, sieht ganz so aus. Was ist da drin passiert? Das wissen wir nicht, oder? Das ist vielleicht noch nicht mal derselbe Scheißtyp. Er sieht aus, als wüsste er nicht mal selbst, wer er ist.“
    TJ hielt dagegen: „Ja, und dieses Mädchen war rot. Oder ist dir das nicht aufgefallen, Owen? Das sind drei Rote hintereinander. Das sind jetzt schon drei Rote von vier Infizierten, die verbrannt wurden. Was sagt dir das?“
    „Sollen wir das ausdiskutieren, TJ? Lasst uns doch ein Gremium abhalten, du und ich und meine Beretta 9 Millimeter. Wie wär’s?“
    „ Fick dich.“
    Ich stehe total drauf, wenn Schwarze „ Fick dich“ sagen. Wenn sie die erste Silbe betonen, als wäre es ein harter Schlag. Ich frage mich, ob sie es vor dem Spiegel üben. TJ und Owen starrten einander eine Minute lang an, dann wandte TJ sich dem Locken-Kid zu – Corey.
    „Los, wir gehen rein. Es stinkt richtig übel, wenn drei Leichen brennen. Oh, und willkommen in der Quarantäne.“
    „Du solltest in den zweiten Stock gehen und beim Arzt vorbeischauen. Er hat eh schon nach dir gefragt, vielleicht kannst du die Sache mit deinem Gedächtnis und so weiter klären“, schlug TJ vor, während wir die Treppen hochgingen.
    Scheiß drauf. Ich hatte nicht vor, in den zweiten oder fünften Stock zu gehen. Ich wollte zum Dach.
    Ich musste raus aus diesem