Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
nein, das haben wir alles schon durch. Der Drohnenbediener sitzt ein paar Staaten weit entfernt, in Nevada, ob du es glaubst oder nicht. Siebzehntes Aufklärungsgeschwader, Creech Air Force Base, direkt vor Las Vegas. Und auch wenn das fast dreitausend Kilometer weit weg ist, drückt er auf seinen kleinen roten ‚Feuer‘-Knopf, und das Kommando erreicht die Drohne 0,75 Sekunden später.“
„Fuck.“ Ich bückte mich.
Atmen. Einfach nur atmen.
„Mir schon klar, weißt du? Schon krass, dass die ganzen Steuern, die du und ich je gezahlt haben, nicht mal genügen würden, um einen gebrochenen Flügel von diesem Scheißding zu reparieren. Versuch dich einfach zu beruhigen, okay?“
„Okay, also da oben sind zwei von diesen Dingern?“
Er nickte. „Ich würde mal sagen, einer ist ein Aufklärer, der wahrscheinlich das ganze Gelände auf einmal überwacht, und der andere ist bewaffnet –“
„Okay, also wie wäre es, wenn wir –“
„Bevor du fragst: Nein, wir können nicht alle an verschiedenen Punkten über die Zäune klettern, damit sie zu viele Ziele auf einmal haben. Sie haben Bodenwaffen hinter dem Zaun, ebenfalls unbemannt, Gladiatoren heißen die Dinger. Sehen aus wie kleine Jeeps, nur ohne Platz für einen Fahrer, und haben Gewehre obendrauf. Dazwischen sind Sensoren im Boden angebracht, die Vibrationen aufspüren. Es gibt Bewegungssensoren, Körperwärmesensoren, Laser und die ganze Scheiße. Allem, was größer als ein Karnickel ist und sich rauszuschleichen versucht, geht es an den Kragen. Und nein, es gibt keine Möglichkeit, sich durchzugraben. Selbst wenn wir Werkzeug hätten – was nicht der Fall ist – wohin sollen wir denn graben? Wir haben keine Informationen über die Lage da draußen, außer dass die verdammte REFEE-Kommandozentrale direkt da drüben ist. Ich meine, ich kenne das Gelände, und du wahrscheinlich auch, aber selbst wenn wir einen Ausgangspunkt finden würden mit schöner, weicher Erde, der abseits liegt, aber trotzdem nicht zu weit weg, woher willst du dann wissen, dass du nicht einer Patrouille in die Arme läufst? Sechs Wochen graben für den Arsch.“
„Da ist es wieder, dieses Wort. REFEE. Hast du vor dieser Woche schon jemals davon gehört?“
Er schüttelte den Kopf. „Nein. Aber als letzte Woche die Kacke anfing zu dampfen und die Seuchenschutzbehörde ihre Leute abzog, kam REFEE ins Spiel. Hast du ihre Ausrüstung gesehen? Chemikalienschutzanzüge mit Kevlar verstärkt, aufgepimpte M4s, Blickfeldanzeige auf den Gesichtsfenstern. Glaubst du, das haben die über Nacht erfunden? Verdammte Scheiße, jeder dieser Anzüge hat wahrscheinlich eine halbe Million gekostet. Das ist Spezialausrüstung, und diese ganzen Typen wissen haargenau, was sie tun. Die erscheinen und haben sofort das Sagen. Sie kommandieren uns von der Nationalgarde herum, als wären wir ihnen unterstellt, und niemand traut sich, was anderes zu behaupten. Sie sagen mir, dass ich zurückbleiben soll, und ich scheiße drauf und steige in diesen Hubschrauber. Aber rate, was passiert ist? Hier bin ich. So was hab ich noch nie gesehen.“
Ich ging übers Dach zurück, um mir das Rückgebäude anzuschauen und das kleine Wäldchen, das von hier aussah wie ein brasilianischer Bikini-Streifen. In der Ferne stieg Rauch auf, vielleicht brannte jetzt ein anderes Haus. Ich hörte keine Sirenen.
TJ folgte mir und sagte: „Weißt du, dieses Gespräch ist beim zweiten Mal wesentlich entmutigender.“
„Aber hier ist niemand. Da komme ich nicht drüber weg. Das Ganze sieht von dieser Seite aus, als wäre alles nur mit zwei Leuten besetzt. Alles nur Drohnen und Sensoren und so eine Scheiße?“, fragte ich.
„Na ja, klar. Sie versuchen das Infektionsrisiko so niedrig wie möglich zu halten. Sie brauchen keine Leute wie mich, die nur die Zahl der Infizierten in die Höhe treiben. Und wenn du mich fragst– diese ganze automatisierte Scheiße funktioniert doch wunderbar. Du hast ja gesehen, wie der Junge versucht hat, über den Zaun zu steigen.“
Hinter uns sagte eine Frauenstimme: „Du solltest von jetzt an alles aufschreiben, was er gesagt hat, damit er es nicht noch mal wiederholen muss, wenn dein Gehirn nächste Woche durchgepustet wird.“
Hope war zu uns aufs Dach gekommen.
„Ich kann einfach nicht glauben, dass es hier keinen Weg raus gibt. Ich meine, das ist doch nicht als Gefängnis erbaut worden, oder? Sondern als Krankenhaus. Keine Chance, dass sie an alles gedacht haben“, erklärte
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