Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
hier eine Woche verschwendet und dann irgendwann gedacht, scheiß drauf. Wenn David dort ist, dann will ich auch dort sein. Ich hab sie angerufen, damit sie mich abholen.“
Josh sah nervös die Straße rauf und runter und sagte dann: „Amy, hör zu. Du musst mit mir mitkommen. Gib mir zehn Minuten, um dir zu erklären, was los ist. Wenn du danach nicht denkst, dass ich recht habe, bringe ich dich wieder hierher zurück. Wir fahren dich verdammt noch mal selbst da runter. Aber du hast nicht alle Informationen, und ich sage dir hier und jetzt, wenn die, die hier bald auftauchen, wer auch immer sie sind, dich mitnehmen, siehst du deinen Freund nie wieder.“
Wieder ein nervöser Blick die Straße runter.
„Los, komm. Ich erkläre dir alles, sobald wir von der Straße weg sind.“
Amy seufzte und strich sich die Haare aus den Augen. „Wahrscheinlich ist das der klassische Kidnapper-Spruch.“
„Wir gehen direkt da rüber ins Pulverfass. Es wird rappelvoll sein. Voller Rednecks mit Gewehren und Schrotflinten, und wenn jemand versucht, Hand an dich zu legen, wird er in null Komma nix durchlöchert. Komm. Wir haben keine Zeit.“
Er streckte ihr eine Hand entgegen.
„Hoch.“
Sie ging mit. Sie eilten den Gehweg hinab, wobei Josh die flache Hand auf ihrem Rücken liegen hatte und sie vorwärtsschob und sich dabei duckte, als stünden sie unter Beschuss.
Das Pulverfass war ein Waffenladen mit eigener Schießanlage und nicht, wie Amy gedacht hatte, ein schwuler Nachtclub (übrigens kein fieser Witz, sondern erst Tage später fiel ihr ein, dass der Nachtclub, den sie meinte, „Bunker“ hieß). Es war total voll, und alle waren bis an die Zähne bewaffnet. In jedem anderen Land der Welt wäre diese Versammlung Grund für einen Militäreinsatz gewesen.
Josh schob sie durch die Tür in die Menge. Er blieb stehen und sagte zu zwei stämmigen Schrotflintentypen: „REFEE sucht sie. Falls die bei uns anklopfen, sagt ihr, dass ihr sie nie gesehen habt.“
Amy dachte: Hat er „Reaver“ gesagt, wie in der Serie Firefly?
Josh zog Amy durch die Menge hinter sich her in den vorderen Raum. Amy trug immer noch die Tasche, die ihre Einkäufe und das doofe Kissen enthielt.
Sie kamen an eine Stelle im Raum, wo ein weißes Bettlaken vor einer Vitrine mit Gehörschutz und Schutzbrillen hing. Josh stellte sich mit dem Rücken zur Wand und stieg auf einen riesigen Karton mit Tontauben, damit er die Menge ein wenig überragte. Er bat um Ruhe und sagte: „Okay alle miteinander, wir haben nicht viel Zeit. Als Allererstes muss ich etwas klären – so beginnen wir jedes Treffen. Manche von euch wurden von Freunden oder Familienmitgliedern hergeschleppt, und vielleicht verdrehen einige von euch die Augen wegen der ganzen Zombie-Geschichte. Wenn euch das Wort nicht gefällt, ersetzt es im Geiste einfach gegen ein anderes. Das Zombieabwehrkommando ist ein Verein, bei dem es um körperliche Fitness, Waffentraining und das Überleben in der Wildnis geht. Das sind Fähigkeiten, die meiner Meinung nach jeder Mensch haben sollte – sie können einem das Leben retten, bei einer Naturkatastrophe ebenso wie bei einem Bürgerkrieg. Die Namensgebung war einfach ein Witz, den wir uns erlaubt haben, und natürlich hatten wir nicht die leiseste Ahnung, dass wir damit gewissermaßen die Situation vorwegnehmen, die uns heute hierhergeführt hat.“
Er schwieg kurz. Das schien ihm wirklich wichtig zu sein.
„Also, wie gesagt, wenn euch das Wort Zombie nicht gefällt, ersetzt es in eurem Kopf durch ein anderes. Aber der Einfachheit halber verwende ich es weiter. Die Infizierten sind ansteckend, sie zeigen animalisches und raubtierhaftes Verhalten gegenüber anderen Menschen und sie überleben massive Organ- und Gewebeverletzungen. Ganz egal, was die Wissenschaft irgendwann über diesen Ausbruch herausfinden wird – in diesem Augenblick stellen diese Kreaturen ein Risiko für unsere persönliche Sicherheit dar. Diese Tatsache und die Art, wie sie außer Gefecht gesetzt werden, stimmen genau mit der allgemeinen Definition des ‚Zombies‘ überein. Also kommt damit klar.“
Josh deutete auf jemanden in der Menge und sagte: „Fredo?“ Das war offenbar Fredos Stichwort, einen Beamer einzuschalten, der mit dem Laptop verbunden war. Auf dem Laken neben Josh erschien ein Bild.
Ach du lieber Gott , dachte Amy. Eine PowerPoint-Präsentation.
„Okay, ganz schnell. Das wissen wir bisher. Für manche ist das eine Wiederholung, da müsst ihr jetzt
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