Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
richtig, richtig sauer.
„Wir müssen ihn da rausholen. Heute Nacht. Oder morgen früh. Wie schnell können wir da unten sein?“
„Amy … selbst wenn wir es riskieren wollten, die Zone zu durchbrechen – soll ich dir mal die ganzen Militärfahrzeuge zeigen, die da herumstehen? Und dazu noch das Fluggerät, von dem dieses Video stammt? Du hast schon gehört, dass ich gesagt habe, dass es eine Gewehrkamera ist, oder?“
„Dann mach ich das selber. Ich wollte sie sowieso dazu bringen, mich reinzuführen. Das war mein Plan, als du mich aufgehalten hast, und jetzt bin ich hier und David ist dort und die heizen da auf viertausend Grad ein.“
„Amy … wenn er das wirklich ist, und er ist bei diesen … Dingern , dann ist er vielleicht nicht mehr er selbst . Ziemlich sicher sogar.“
„Ah, aha. Also, wie kommen wir da runter?“
BIS ZUM MASSAKER BEI DER FFIRTH ANSTALT TJ behauptete, es sei ungefähr 21 Uhr, das könne er am Mondstand ablesen. Das klang schwachsinnig, aber vermutlich hatte er recht. Er und Hope waren in meinem Zimmer, und Hope erwärmte auf einem Gaskocher eine Kaffeekanne mit Wasser. „In der letzten Ladung Vorräte befand sich eine Schachtel mit Makkaroni und Käse, aber wir haben nicht mehr genug Gas, um das Wasser zum Kochen zu bringen. Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viel Energie das verbraucht. Ich meine, ich hatte Chemieunterricht und weiß, warum man Wasser benutzt, um Feuer damit zu löschen. Aber wenn man zu Hause ist, denkt man gar nicht darüber nach. Man duscht heiß oder lässt beim Zähneputzens das warme Wasser laufen und kapiert gar nicht, dass irgendwo am anderen Ende der Leitung mehrere Pfund Kohle nötig sind, um genügend Elektrizität zu erzeugen, es zu erhitzen. Wir sind solche Verschwender!“
„Verdammt noch mal, Hope, warum musst du jetzt von einer heißen Dusche reden? Du führst heut einen psychologischen Folterfeldzug gegen mich. Keine Ahnung, womit ich dich beleidigt habe“, knurrte TJ.
Sie hielt ihren Finger ins Wasser. „Okay, wir haben zwei Arten von Ramen, und sie schmecken haargenau gleich.“
Während wir im Zimmer saßen und Nudeln aus Kaffeetassen aßen, drangen vom Flur gedämpfte Gespräche zu uns herein. Alles fühlte sich seltsam normal an. Wie auf einer Campingfreizeit. Ich war ruhig, merkte, dass das, was ich spürte, Erleichterung war, weil alle Verantwortung von mir abgefallen war. Niemand erwartete mich am nächsten Tag auf der Arbeit. Niemand versuchte mich anzurufen. Ich musste keine E-Mails lesen. Geister-Fans versuchten nicht, mich auf Facebook zu stalken. Unsere Verantwortung reduzierte sich auf das existentiell Notwendige, auf die Abwehr von: Durst, Hunger, Kälte. Mit einem Mal kapierte ich, warum lebenslange Häftlinge an einen Punkt kamen, an dem sie nicht mehr außerhalb der Gefängnismauern funktionierten. War das hier nicht das Level, für das das menschliche Gehirn ausgelegt ist?
„Was haben die Farben zu bedeuten? Rot und Grün? Wie sind wir in diese Teams gekommen?“, fragte ich TJ.
„Tja, das ist so eine Sache. Niemand weiß es genau. Alle haben die Dekontaminierung durchlaufen, und wenn man aus der Chemiedusche kam, bekam man einen Overall. Die eine Hälfte rote, die andere grüne. Sie haben uns nichts dazu gesagt, uns nicht in verschiedenen Abteilungen untergebracht. Nur: ‚Hier, anziehen. ‘ Aber man muss nicht Dr. House sein, um sich ausrechnen zu können, dass die Roten viel wahrscheinlicher anfangen ‚auszuspinnen‘. Carlos war rot, und Sal auch, genau wie Danny und Marcus, dieser fette Muslim. Es ist nicht hundert Prozent sicher, aber es spricht doch einiges dafür. Dass Rot ‚hohes Risiko‘ bedeutet, sagt einem ja irgendwie der gesunde Menschenverstand. Das haben alle begriffen, ehe es jemand laut ausgesprochen hat. Die Farben haben automatisch für die Trennung gesorgt. Wie das bei Farben immer so ist.“
„Owen hat als Einziger eine Waffe?“
„Ja. Bis noch jemand eine findet. Owen hat sich selbst zum De-facto-Präsidenten der Quarantäne-Station ernannt, weil er zufällig eine Pistole gefunden hat, die im Gedränge liegengeblieben ist. So funktioniert ein Großteil der Menschheitsgeschichte.“
Wir hatten das zerbrochene Fenster vernagelt, konnten aber das Feuer draußen im Garten immer noch knistern hören. TJ fuhr fort: „Die Lobby und das Stück Garten vor der Lobby und der gesamte Eingangsbereich, das ist gemeinsames Terrain. Im zweiten Stock ist das Krankenhaus immer noch
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