Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker (German Edition)
David?“
„Was?“
„Sagen wir mal, seine Persönlichkeit wäre dieselbe geblieben, aber der Parasit hätte seinen Kopf verwandelt, so dass er nicht mehr sein Gesicht hätte, sondern das eines Blutegels, inklusive winziger Zahnreihen, um Menschenblut zu saugen. Wäre er dann immer noch Ihr alter Freund?“
„Teilen Sie mir gerade mit, dass er infiziert ist, oder verarschen Sie mich nur?“
Statt zu antworten blickte Tennet gebannt auf den Bildschirm, der über das Gerät mit Johns Fingern verbunden war, und machte sich Notizen auf seinem Klemmbrett. „Gut. Dann gehen wir jetzt mal vom Gegenteil aus. Sagen wir, er sieht aus, spricht und verhält sich wie David, ist aber in Wirklichkeit ein unmenschlicher Jäger. Wie würde sich das anfühlen? Bitte antworten Sie.“
„Ist das Ihr Ernst?“
„Bitte, wir haben noch eine ganze Reihe von Patienten vor uns.“
„Ich würde mich schlecht fühlen.“
Tennet nickte und hakte auf seinem Klemmbrett etwas ab.
„Dann sagen wir jetzt mal, dass er nicht infiziert ist, sondern in die Quarantäne-Station geschickt wurde zu hundert anderen, die infiziert sind, und bei denen der Erreger dafür gesorgt hat, dass sich der Teil ihres Gehirns aufgelöst hat, der für moralische Entscheidungen verantwortlich ist. Dann gehen wir weiter davon aus, dass sie David übermannt, ihn gefesselt, ihren Darm in seinen Mund entleert haben, ihm den Mund mit Klebeband zugeklebt haben und ihn dann eine ganze Woche lang würgen und Fäkalien essen lassen – wie würden Sie sich dann fühlen?“
„Wer sind Sie?“
Ein Blick auf den Bildschirm, eine Notiz auf dem Klemmbrett. Tennet antwortete nicht und sagte stattdessen: „Fast fertig. Wenn Sie jetzt zwischen folgenden beiden Alternativen wählen müssten: Entweder wird Amy Sullivan von siebenundzwanzig infizierten Männern zehn Tage lang massenvergewaltigt, oder Davids Verdauungstrakt wird operativ umgeleitet, so dass sein Dickdarm direkt in seinem Mund endet – wofür würden Sie sich entscheiden? Und bitte belegen Sie Ihre Antwort.“
„Sie sind doch total durchgeknallt.“
Tennet warf einen Blick auf sein Klemmbrett und sagte: „Wenn Sie wählen müssten, aber keinen von beiden vorher sehen könnten und keine weiteren Informationen hätten, würden Sie im Kampf lieber gegen Mindcrow oder gegen Gonadulus antreten?“
„Das ist kein von der Regierung abgesegneter Einsatz, oder?“
„Wenn er das nicht wäre, wie würden Sie sich dann fühlen?“
„Sie stecken dahinter. Hinter allem. Ihr Typen habt das Ding in Davids Haus ausgesetzt. Ihr habt das alles ins Laufen gebracht. Wie lautet Ihr richtiger Name?“
Tennet blätterte weiterhin beiläufig die Papiere auf dem Klemmbrett durch und sagte: „Okay, John, ich glaube, wir sind in ganz guter Form. Wir werden Folgendes tun – wir beobachten Sie über Nacht – das ist Standard, da steckt nichts weiter dahinter – und morgen früh machen wir das alles noch mal, damit wir die Ergebnisse gegentesten können. Bis dahin möchte ich, dass Sie sich über die folgende Frage ordentlich Gedanken machen: Wenn Sie jetzt gerade den Erreger in sich tragen, woher wüssten Sie das dann ?“
John antwortete nicht. Tennet erhob sich, zog die Klammern von Johns Fingern und sagte zum Abschied: „Jetzt wissen Sie, dass Ihr Unterkiefer ein Gewicht hat und dass es einen gewissen Aufwand bedeutet, ihn geschlossen zu halten. Guten Abend.“
BIS ZUM MASSAKER BEI DER FFIRTH ANSTALT Amy befand sich im Hauptquartier des Zombieabwehrkommandos, besser gesagt, in einem alten Wohnwagen, den Josh von seinen Eltern geerbt hatte. Eltern, die, wie Amy vermutete, einigermaßen reich waren. An einer Wand hing ein Regal mit fünf Knarren, die Amy noch nie außerhalb eines Actionfilms oder Videospiels gesehen hatte. Josh bestand darauf, sie ihr alle vorzuführen, und auch die Truhe, die die Munition und die Schrotpatronen enthielt, die sie gesammelt hatten. Sie nickte und versuchte beeindruckt zu wirken, aber sie hatte keine Ahnung, was sie sich da gerade ansah. Die Waffen sahen allesamt aus, als würden sie sie umwerfen, wenn sie versuchte, eine davon abzufeuern. Josh meinte zu ihr, dass er ihr den Umgang mit schweren Waffen gerne beibringen würde und dass auch Frauen problemlos damit umgehen könnten. Er fragte, ob sie etwas essen oder trinken wolle oder ob er sonst etwas für sie tun könne – Massage, Titteninspektion – ganz egal was, denn er wolle für sie da sein.
Amy bekam John nicht ans Telefon,
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