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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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wie Loreen.
    Wer ist sie überhaupt? Seine Frau? Seine Tochter?
    Soll ich fragen?
    Ja, klar, und damit den Fluch des Caspar auf mich ziehen? Nein danke, so etwas überlasse ich besser Em.
    »Können wir jetzt weitergehen?«, fragte Mary.
    »Lassen Sie uns warten, bis sie fertig gegessen haben«, sagte Em, »dann können wir alle zusammen gehen.«
    »Und warum sollten wir das wollen?«
    »Erstens ist es nicht sehr höflich, zu gehen und sie zurückzulassen. Und außerdem halte ich sie für sehr interessante Menschen.«
    »Danke dir, Liebes«, sagte Loreen.
    »Bitte.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Mary zu. »Und drittens ist es eine wohlbekannte Tatsache, dass man in einer größeren Gruppe sicherer ist.«
    »Sehr gut beobachtet«, sagte Caspar und stopfte sich noch etwas Salami und Käse in den Mund.
    »Danke«, sagte Em. »Ich denke einfach, es wäre gut, Sie bei uns zu haben, falls wir auf irgendwelche Krawalltypen stoßen sollten.«
    Er nickte mit vollem Mund und fuchtelte mit seinem Messer herum.
    »Sie können etwas von dem Wasser haben«, fügte Em hinzu. »Wahrscheinlich sind Sie beide am Verdursten.
Ich hätte es schon früher erwähnen sollen. Diese beiden Flaschen dort in der Tüte …«
    »Ah.« Er griff in die Tüte und zog eine der Plastikflaschen heraus. Es war nur noch wenig Wasser übrig. »Danke dir, Liebes. Du rettest uns das Leben.« Er nahm einen kleinen Schluck und gab die Flasche an Loreen weiter.
    Wie Caspar beschränkte auch sie sich auf einen einzigen Schluck. Dann leckte sie sich die Lippen und sagte: »Köstlich.«
    »Trinken Sie noch mehr«, sagte Em, »alle beide. Das war doch kaum genug, um Ihren Gaumen anzufeuchten.«
    »Vielleicht später«, sagte ihr Loreen. Sie gab die Flasche an Caspar zurück, der den Verschluss zuschraubte und sie in der Tüte verstaute.
    »Auch ich glaube, wir könnten ein paar Leute gut gebrauchen«, sagte Clint. »Erst recht, falls es Ärger geben sollte.« Mit einem Auge auf Mary fügte er hinzu: »Solange wir alle miteinander auskommen. Werden Sie sich zusammenreißen?«
    »Ich werde mich benehmen«, sagte sie. Mit gesenktem Blick murmelte sie: »Als ob ich eine Wahl hätte.«
    »Wenn Sie sich wieder anstellen«, warnte Em sie, »lassen wir Caspar Ihre Zunge abschneiden.«
    »Du bist wirklich lustig.«
    Clint seufzte. »Das ist jetzt keine große Hilfe, Em.«
    »Aber Spaß macht es schon.«
    »Was für ein Frechdachs«, meinte Caspar.
    »Man darf sie nicht noch ermutigen«, wies ihn Clint an.
    »Sie haben Recht. Em, sei so gut und belästige Mary nicht mehr.«
    »Danke«, sagte Clint »Was halten Sie davon, sich uns anzuschließen?«

    »In welche Richtung gehen Sie?«, fragte Loreen.
    »Tolle Wahrsagerin«, grummelte Mary, fügte dann aber schnell ein »Sorry« hinzu.
    »Sie gehen in die gleiche Richtung wie wir«, erklärte ihr Casper. »Hast du sie nicht auf dem Weg aufwärts gesehen?«
    »Ich habe nicht nach oben gesehen.«
    »Ich habe sie gesehen. Irgendjemanden jedenfalls. Waren Sie das?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Clint.
    »Ich habe niemanden gesehen«, sagte Loreen.
    »Das wissen wir«, sagte Caspar. »Erzähl uns etwas, das wir noch nicht wissen.«
    »Uns steht großes Unglück bevor«, sagte sie mit einer unbeteiligten Stimme, als ob sie den Wetterbericht vorlesen würde.
    Clint rutschte das Herz in die Hose.
    »Na wunderbar«, murmelte Mary.
    Em kräuselte den Mund. »Ist das eine Weissagung?«, fragte sie Loreen.
    Die Frau antwortete nicht, aber Caspar sagte: »Ich fürchte schon.«
    Dann fragte sie Loreen: »Welche Art von Unglück?«
    »Großes Unglück.«
    »Liest sie das aus irgendeinem unserer Gesichter ab?«, fragte Em Caspar. »Sie haben doch gesagt, sie sei Gesichtsleserin?«
    »Im Angesicht des Tages«, sagte Loreen, »ich sehe Blut im Angesicht des Tages.«
    Mary stieß hörbar Luft aus. Sie sagte: »Das ist so ein …« Aber sie riss sich zusammen.
    Alle starrten Loreen an.

    »Erzähl uns mehr davon«, forderte Caspar.
    »Ich sehe den Tod am Sunset.«
    Tief in Clints Innerem schien sich etwas zusammenzuschnüren.
    »Einer von uns?«, fragte Caspar.
    »In Ordnung«, fuhr Clint dazwischen. »Das reicht. Hören Sie damit auf. Ich weiß nicht, wer Sie sind, aber ich will dieses ganze Zeug nicht mehr hören. Niemand kann die Zukunft vorhersagen … ich kriege das Gruseln bei Ihnen. Sparen Sie sich das, okay? Ich will das nicht mehr hören. Behalten Sie es für sich oder …«
    »Ich will mit ihnen nichts mehr zu tun haben«,

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