Das Inferno Roman
sie’s, vielleicht tut sie’s nicht. Lee gibt uns die Pistole, wenn sie mitspielt.«
»Nein.« Lee schüttelte den Kopf. Er schien sich seiner Sache nicht mehr so sicher wie zuvor. Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Nur wenn sie es will.«
»Sieh ihn dir an, Barbara. Er ist ein gut aussehender Typ, oder? Ein echter Schrank. Möchtest du nicht, dass er es dir besorgt?«
»Hör damit auf«, forderte sie.
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie noch Jungfrau ist, Lee. Alles noch in unberührtem Zustand, wenn Sie wissen, was ich meine.« Er sah Barbara an. »Ist das das Problem? Du willst dich aufsparen für …?«
»Sie hat dich gebeten, aufzuhören«, sagte Lee. »Also hör damit auf. Das ist nicht mein Ding. Ich werde nicht zulassen, dass du sie gegen ihren Willen zu etwas zwingst.«
»Ach, seien Sie doch nicht so ein Gutmensch.«
»Aufhören jetzt, Earl!«, brüllte Pete.
» Ich werde es tun«, sagte Heather.
Im Zimmer wurde es plötzlich still.
Alle drehten sich zu Heather um, die auf dem Sofa kniete und sie über ihre Schulter ansah. »Ich werde es tun«, wiederholte sie. Dann kletterte sie vom Sofa und sah Lee an. Ihr Mundwinkel zitterte. »Wie wär’s damit?«
Lee wirkte nervös. »Tut mir leid … Das ist alles … ich weiß gar nicht, wie es so weit kommen konnte. Ich will damit nichts zu tun haben. Earl spinnt, wenn er denkt, dass ich eine meiner Waffen eintausche gegen … gegen Sex … mit dir oder sonst wem.«
Heather starrte ihn an. Sie blinzelte. Sie sah aus, als ob sie ihren Ohren nicht traute. »Was ist denn so schlimm an mir ?«
»Nichts. Nichts ist schlimm an dir. Das ist alles ein Missverständnis.«
»Als es noch um Barbara ging, war es kein Missverständnis.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte nie vor …«
»Sie hat Sie nicht gewollt , sonst hätten Sie schon.«
»Das ist nicht wahr«, sagte er.
Natürlich nicht, dachte Barbara. Wenn ich Ja gesagt hätte …
»Warum dann nicht ich?«, stieß Heather hervor. »Bin ich so hässlich und abstoßend …?«
»Bist du nicht. Du bist sehr attraktiv.«
»Scheiß drauf«, sagte Earl. »Er will nur deine Gefühle nicht verletzen. Entweder Banner oder gar nichts. Richtig, Lee?«
»Gar nichts«, sagt er.
Barbara griff nach Petes Arm. »Lass uns abhauen. Aber sofort.«
Earl fuhr herum und schrie ihr ins Gesicht: »Wir brauchen diese Knarre, Banner! Willst du, dass wir da draußen getötet werden? Fick den Typen, und wir kommen hier mit’ner Pistole raus! Was ist deine Pussy denn wert, um …«
Pete schnappte Earl an der Hemdbrust.
»Aufhören!«, schrie Lee und stürzte sich auf Earl.
Ein Gewehrschuss krachte durch das Zimmer.
Lees Kopf schnellte zurück, als sei er von einem Baseballschläger getroffen worden. Seine Lippen flatterten. Speichel spritzte aus seinem Mund. Die Kugel trat auf der linken Kopfseite wenige Zentimeter über dem Ohr mit einem dicken roten Blutschwall aus. Lee fiel zur Seite, als ob er die Kugel einfangen wollte, stolperte über seine Füße und knallte zu Boden.
Heather legte das Gewehr an und verpasste ihm eine weitere Kugel.
»Nein!«, brüllte Barbara.
»Gut gemacht!«, schrie Earl. »Klasse, Heather. Jetzt kriegen wir beide Waffen.«
»Dieser dreckige Hurensohn«, murmelte Heather und schaute verächtlich auf den am Boden liegenden Lee herab.
Barbara hielt sich noch immer an Petes Arm fest. Sie stolperte auf wackligen Beinen rückwärts, bis die Wand sie abfing.
Oh Gott, dachte sie. Oh mein Gott. Oh mein Gott.
Wird sie mich als Nächstes erschießen?
»Er hat gekriegt, was er verdiente«, sagte Earl. »Du bist großartig, Heather. Nicht nur hübsch, sondern auch
verdammt klug!« Er kniete neben der Leiche nieder. »Ich weiß nicht, was wir ohne dich angefangen hätten«, sagte er. Er nickte und lächelte ihr zu, während er die.45er aus Lees Hosenbund zog. »Dank dir, Heather, haben wir wenigstens eine Überlebenschance auf der Straße.«
»Ist er tot?«, fragte Heather. Ihre Stimme hörte sich seltsam tonlos an, als ob sie in Trance spräche.
»Du hast ihn mucksmäuschentot gemacht«, sagte Earl. »Ich hätte es selbst nicht besser hinbekommen.«
»Er war ein verkommener Hurensohn«, sagte Heather.
»Ja, war er. Wen, glaubst du, sollten wir noch erschießen?«
»Sie.« Heather richtete den Lauf auf Barbara.
»Nein!«, brüllte Barbara.
Sie hörte Pete ebenfalls aufschreien und spürte, wie er sie aus der Schussbahn stieß.
Im Fallen sah sie, wie Earl die.45er auf Heather
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