Das Inferno Roman
noch die Pistole? Sie könnte uns das Leben retten. Könnte Banner davor bewahren, von einer Bande sabbernder Irrer rangenommen zu werden.«
Barbara verzog das Gesicht. »Halt den Mund.«
Heather grinste Earl hämisch über die Schulter an. »Du hast doch gesagt, dass es dort draußen keine Bande Irrer gibt .«
»Na ja, wer weiß? Nur weil ich niemanden gesehen habe … Auf jeden Fall habe ich’ne Menge armer Schweine gesehen, die es ganz schön abgekriegt haben. Das ist nicht gerade ein Kindergeburtstag da draußen.«
»Dann bleibt hier«, schlug Lee vor. Er sah Barbara an. »Ich weiß, dass du nach Hause willst. Ich weiß, dass du dir Sorgen um deine Eltern machst …«
»Und auch meine Eltern werden verrückt sein vor Sorge, weil sie nicht wissen, wie es mir geht.«
»Bei mir auch«, sagte Pete.
Lee nickte. »Das verstehe ich. Aber ihr wärt besser dran, wenn ihr auf Nummer sicher geht. Glaubt ihr denn, dass eure Eltern wollten, dass ihr euer Leben riskiert, nur um ein bisschen früher zu Hause zu sein? Nie im Leben. Morgen wird die Nationalgarde in den Straßen patrouillieren.«
»Die Nationalgarde? Echt?«, fragte Pete.
»Woher wissen Sie das?«, fragte Barbara.
»Hab’s im Radio gehört«, antwortete Lee.
»Sie haben ein Radio, das noch funktioniert?«
»Unten in meinem Wagen.«
»Natürlich!«, sagte Pete. »Autoradios funktionieren immer noch.«
»Was haben Sie sonst noch gehört?«, fragte Barbara.
»Nicht viel. Ich musste wieder zurück ins Gebäude. Der Wagen bot keine gute Verteidigungsstellung, also …«
»Aber im Radio haben sie tatsächlich gesagt, dass die Nationalgarde morgen hier sein wird?«, fragte Pete. Er wirkte völlig begeistert.
»Haben sie.«
»Echt, Barbara. Vielleicht sollten wir hierbleiben. Was meinst du?«
»Ich nicht. Ich kann nicht bis morgen warten. Woher sollen wir außerdem wissen, dass die Nationalgarde zum richtigen Zeitpunkt auftaucht? Es wäre verrückt, so lange zu warten, nur auf die Hoffnung hin, dass dann die Straßen sicherer wären. Ich meine, wir sind nur ein paar Kilometer von zu Hause entfernt. Eine Stunde oder so, länger wird es nicht dauern.«
»Andererseits schafft ihr es vielleicht überhaupt nicht«, meinte Lee.
»Das Risiko nehme ich auf mich«, sagte Barbara zu ihm.
»Sehen Sie?«, sagte Earl. »Sie geht sowieso, mit oder ohne Waffe.«
»Ich möchte keine Waffe«, wiederholte Barbara.
»Ich schon«, sagte Earl. »Kommen Sie, Lee, haben Sie Angst, dass ich sie nicht zurückbringe?«
»Das ist nicht das …«
»Ich kaufe Ihnen eine von beiden ab. Okay? Ich gebe ihnen Fünfhundert für die.45er.«
Lee schüttelte den Kopf.
»Sechshundert.«
»Wir wissen beide, dass du kein Geld hast, Earl.«
»Vielleicht nicht bei mir …«
»Ich gehe«, sagte Barbara. »Danke nochmal für das Essen, Lee.«
»Bitte.«
»Pete, kommst du mit?«
»Jetzt warte doch mal«, sagte Earl. »Keiner geht hier irgendwohin. Wir stecken gerade mitten in den Verhandlungen.«
Barbara griente. »Verhandlungen? Am Arsch. Du hast doch gar kein Geld.«
»Wie viel hast du dabei?«
»Nicht annähernd genug. Vielleicht fünf Dollar.«
»Pete?«
»Sechs oder sieben, schätze ich.«
»Heather?«
»Ich bezahle überhaupt nichts«, sagte ihm Heather, »ich bleibe hier.«
»Okay«, sagte Earl. »Okay. Also bezahlen wir sie nicht mit Geld. Was wollen Sie für die.45er, Lee?«
Lee wirkte langsam genervt. »Ich will überhaupt nichts. Ich verkaufe nicht.«
»Was wollen Sie dafür, wenn Sie sie uns leihen für … sagen wir mal, drei oder vier Tage? Ich meine, wir würden sie nur für ein oder zwei Stunden brauchen, aber ich weiß nicht, wann ich sie Ihnen zurückbringen kann.«
»Vergiss es«, sagte Lee.
»Wie wäre es mit einer Stunde mit Banner?« Grinsend tätschelte Earl Barbara die Schulter.
Sie schlug ihm die Hand weg.
»Hey! Pass auf die Ware auf!«
»Lass die Finger von ihr«, fuhr Pete ihn an.
»Ja, ja, schon gut, mach dir nicht in die Hose. Wie wäre es denn damit, Lee? Schauen Sie sie an. Ein fairer Handel - Sie bekommen eine Stunde im Bett mit ihr, und dafür leihen Sie uns die.45er.«
Lee sah Barbara an.
Mein Gott, er denkt tatsächlich darüber nach!
»Nein«, sagte sie. Ihre Stimme klang dünn und schien in ihren Ohren zu klingeln.
»Wie wär’s, Lee? Abgemacht?«
»Sie hat Nein gesagt.«
»Und wenn sie ihre Meinung ändert?«
»Hör auf damit!«, warnte Pete.
»Halt’s Maul.«
»Sie wird so etwas nicht tun.«
»Vielleicht tut
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