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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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nackt in den vornehmen Schuhen.

    »Grüß dich, Heather«, sagte er. »Und wen haben wir hier?«
    »Lee Nolan«, sagte Lee, »ich bin der Verwalter dieser Wohnanlage.«
    »Ohne Scheiß? Ich habe schon gedacht, Sie wären Rambo.«
    »Er hat es nicht so mit Humor«, sagte Barbara.
    Lee ignorierte sie und sah Pete an. »Ist sonst noch jemand da draußen?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Sieh nochmal nach, dann schließ die Tür.«
    Als die Tür geschlossen war, stand Lee auf und richtete sich an Earl. Er hielt die Pistole an seiner Seite. »Erzähl uns, was da draußen los ist«, sagte er.
    »Was wollen Sie wissen?«
    Heather mischte sich ein: »Wie hast du uns gefunden?«
    »Schätze, ich hatte Glück. Hab mich auf den Heimweg gemacht und versucht, dem Ärger auszuweichen. Und dann habe ich dich gesehen … Du warst ungefähr zwei Blocks entfernt. Ich habe aber sofort gewusst, dass du es warst. Du hast eine unverkennbare Figur.«
    Heather errötete. »Danke«, murmelte sie.
    »Glaubst du, das war ein Kompliment?«
    Sie lief noch röter an.
    Earl schien ziemlich zufrieden mit sich und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den anderen zu. »Jedenfalls habe ich gerufen. Ich dachte, sie hätte mich gehört, aber sie lief weiter, als ob nichts geschehen wäre. Deshalb bin ich ihr nachgerannt und habe schließlich gesehen, wie sie durch das Tor da unten ging.«
    »Und was ist mit der Meute?«

    »Hä?«
    »Warst du das, der ›Miss Piggy‹ gerufen hat?«, fragte Heather.
    »War ich«, gab Earl zu.
    »Du dreckiger …«
    »Nicht ablenken«, sagte Lee. »Heather berichtete, dass eine Gruppe von Plünderern auf dem Weg hierher ist.«
    »Wie bitte?«
    »Eine wilde Meute«, erklärte Pete.
    »Sie randalieren«, fügte Barbara hinzu, »und töten Menschen.«
    »Echt?«
    »Na ja, es war nicht gerade ein Meute«, sagte Heather. »Ich meine, so viele waren es gar nicht.«
    »Ein Dutzend«, erinnerte sie Lee. »Das hast du uns erzählt.«
    »Mir kam es wie ein Dutzend vor. Vielleicht waren es doch nicht so viele.«
    Earl zuckte mit den Schultern und machte ein Gesicht wie jemand, der Erstaunen vortäuschen will. »Eine wilde Meute von Killern, hm? Nur, dass es nicht so viele sind. Aber dafür randalieren sie?«
    »Und ziehen Leute aus ihren Autos.«
    »Heather hat gesehen, wie sie Frauen vergewaltigt und getötet haben«, fügte Barbara hinzu.
    Earl begann zu strahlen. »Vergewaltigt, hm? Dass ich das verpasst habe.«
    »Was hast du denn da draußen gesehen?«
    »Überhaupt nichts in der Art.«
    »Ich schon«, bestand Heather. »Ein paar von denen haben mich verfolgt, aber ich konnte sie abhängen.«

    »Ohne Scheiß?«, fragte Earl. »Bist du dir sicher? Für mich sah es eher aus, als ob du dir alle Zeit der Welt gelassen und unter Autos rumgeschnüffelt hättest. Was hast du gesucht?«
    »Eine Katze. Aber das war, nachdem diese Typen …«
    »Stopp!«, mischte sich Lee ein. »Ich will es von Earl hören.«
    »Ich habe jedenfalls keine Meute gesehen, das steht fest«, meinte Earl achselzuckend. »Nicht hier in der Gegend. Am Pico Boulevard gab es eine Menge Plünderungen. Und auch ein paar Schlägereien und so. Da gab es ein paar Leute, die ganz gut was auf die Fresse gekriegt haben - hey, hier sitzt einer davon.«
    »Das waren wir aber nicht«, sagte Barbara.
    »Am Arsch.«
    »Ich habe dich nur ein paarmal ins Gesicht geschlagen, genau wie du mich.« Ihre Verletzungen hatte sie fast vergessen. Jetzt, wo sie daran erinnert wurde, fielen ihr die leichten Ohrenschmerzen auf, die wahrscheinlich von dem Schlag gegen den Kiefer herrührten. Sie presste die Hand auf die Wange. Keine große Schwellung. Aber die Haut über ihrem Wangenknochen spannte und fühlte sich warm an.
    »Sei doch dankbar, Banner«, sagte Earl, »dass ich dein Aussehen verbessert habe.«
    »Halt’s Maul«, sagte Pete.
    »Fick dich.«
    »Das mit deinem Kopf waren wir nicht«, erklärte ihm Barbara. »Nicht an der Stelle, wo dein Haar voller Blut ist. Das waren nicht wir. Vielleicht hätten wir es tun sollen, aber wir haben es nicht getan.«
    »Mein Zeug habt ihr auch nicht geklaut, nehme ich an.«

    »Wir haben überhaupt nichts gestohlen. Wir haben dich nur von der Straße runtergezogen, damit du nicht überfahren wirst.«
    »Ja, klar. Ihr habt mich ausgezogen.«
    »Haben wir nicht.«
    »Das käme uns überhaupt nicht in den Sinn«, sagte Pete.
    »Sicher, sicher.«
    Heather wirkte, als hätte sie sich wie durch ein Wunder aus ihrer peinlichen Situation befreit. Sie

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