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Das Inferno Roman

Titel: Das Inferno Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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protestierte Barbara.
    »Ich verstehe allerdings nicht, warum wir hierbleiben sollten«, sagte Pete. »Ohne Waffen werden wir Ihnen keine große Hilfe sein. Ich meine, wir wollten uns nur verstecken. Aber wenn Sie vorhaben zu kämpfen, sollten wir vielleicht versuchen, von hier wegzukommen, solange wir noch die Chance haben.«
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte Lee.
    Pete lehnte sich näher an Barbara und sagte leise: »Was meinst du? Wir könnten durch den Hinterausgang raus und durch das Gässchen flüchten.«
    »Ich nicht«, sagte Heather.
    Petes Blick blieb auf Barbara gerichtet. »Egal. Das muss uns nicht aufhalten.«
    »Wir sollen uns ohne sie auf den Weg machen?«
    »Macht nur«, sagte Heather. »Ich gehe hier nicht raus, nicht wenn Lee mich nicht dazu zwingt .«

    »Du kannst gern bleiben«, erklärte ihr Lee. »Das musst du entscheiden.«
    »Sind Sie sich sicher? Das ist lieb von Ihnen. Aber sind Sie sich wirklich sicher, dass es Sie nicht stören würde? Ich möchte Ihnen nicht im Weg sein oder so.«
    Barbara sah sie an.
    Unterwürfig, ist das das richtige Wort dafür?
    Oder kriecherisch?
    Oder bewundert sie diesen Typen auf einmal?
    Nein. Sie muss uns was vormachen. Sie trägt extra dick auf, damit er sie nicht rausschmeißt.
    Mir wird schlecht, dachte Barbara. Das Mädchen ist voll arm.
    »Bleib«, sagte Lee. »Oder geh. Ist beides in Ordnung für mich. Ich hätte allerdings gedacht, dass du bei deinen Freunden bleiben willst.«
    »Machen Sie Witze? Da draußen ist eine Meute unterwegs. Ich will doch nicht einer Massenvergewaltigung zum Opfer fallen. Außerdem bin ich mit den beiden nur im gleichen Fahrschulkurs - ist ja nicht so, dass das große Freunde von mir wären.« Dabei warf sie Pete einen verletzten Blick zu.
    Als ob er sie betrogen hätte.
    Ob sie Bescheid weiß?, fragte sich Barbara.
    Vielleicht war Lee nicht der Einzige, der uns ausspioniert hat?
    Nein, dachte sie. Heather hat uns nicht gesehen. Sie ist nur sauer, weil wir ihr nicht geholfen haben, die Katze zu suchen.
    »Selbst wenn wir keine Freunde sind«, meinte Barbara, »sollten wir vielleicht trotzdem zusammenbleiben.«
    »Ich wüsste nicht, weshalb.«

    »Und wie kommst du nach Hause?«, fragte Pete.
    Heather zuckte mit den Schultern. »Mir doch egal.«
    »Nach Hause zu kommen«, sagte Lee, »sollte jetzt für niemanden im Vordergrund stehen. Überleben muss jetzt erste Priorität sein.«
    »Ja, da stimme ich zu«, meinte Pete. Er wandte sich wieder an Barbara: »Deswegen denke ich, wir sollten hier abhauen. Mit oder ohne Heather. Ich glaube, wir haben unterwegs eine größere Chance. Ich meine, wenn irgendwas passiert, hat sich Lee auf eine Schießerei eingestellt. Das wird schlimmer als am OK Corral.«
    Barbara nickte. »Ich bin deiner Meinung.« Sie sah sich um. Lee spähte wieder aus dem Fenster. Heather erwiderte ihren Blick mit einem seltsamen, wissenden Lächeln. »Bist du sicher, dass du bleiben willst?«
    »Warum sollte ich mit euch beiden irgendwo hingehen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Barbara.
    »Ich versuche mein Glück hier, besten Dank.«
    »Okay.« Barbara hielt immer noch ihre Bluse mit der linken Hand geschlossen, stützte sich mit ihrer Rechten auf dem Boden ab, zog die Beine an und stand auf. Ihr Hintern war eingeschlafen. Als sie aufgestanden war, massierte sie ihren feuchten Hosenboden. Auch Pete erhob sich. »So«, sagte er, »schätze, wir gehen mal.«
    »Bist du sicher, dass du deine Meinung nicht ändern willst?«, fragte er Heather. »Wenn wir weg sind, ist es zu spät.«
    »Zu spät für dich, meinst du.«
    Sie waren fast bei der Wohnungstür angekommen, als ein klapperndes Geräusch Barbara mitten im Herz traf.
Sie schluckte und blieb stehen. Pete erstarrte. Heather fuhr mit dem Kopf herum zu Lee.
    Lee drückte den Rücken durch.
    »Eins der Tore?«, flüsterte Heather.
    Natürlich ist es eins der Tore, du Kuh! Sie sind hier. Sie sind unten beim Pool.
    Mit einem Auge den Vorhangspalt im Blick, hob Lee die offene Hand.
    Keiner bewegte sich.
    Keiner sprach.
    Mein Gott, dachte Barbara, was, wenn wir ein paar Sekunden früher zur Tür gekommen wären? Dann stünden wir völlig ausgeliefert auf dem Balkon und …
    Lee griff hinter sich und zog die Pistole aus seinem Hosenbund.
    »Oh Mann«, murmelte Pete.
    »Wer ist da draußen?«, fragte Barbara.
    »Wir haben Besuch«, flüsterte Lee.
    »Nur einer?«, fragte Barbara.
    »Bis jetzt.«
    »Was macht er?«
    »Psst!«
    Als wäre sie Lees kleine Gehilfin, rümpfte

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