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Das Inferno

Das Inferno

Titel: Das Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Stellplatz in der Tiefgarage.«
    »Wenn es so viele Ungereimtheiten gab, wieso hat man dann das FBI von dem Fall abgezogen?«
    »Genau das frage ich mich auch. An der Sache ist irgendetwas ziemlich faul.«
    »Wir haben Ihnen übrigens ein Zimmer im Ritz reserviert. Ich bringe Sie jetzt erst einmal dorthin, und wenn es Ihnen recht ist, dann komme ich später wieder vorbei und hole Sie zum Abendessen ab. Wäre sieben Uhr zu früh für Sie?«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich springe nur rasch unter die Dusche, dann bin ich zu allen Schandtaten bereit.«
    Auf dem Weg zum Hotel Ritz redeten die beiden nicht mehr viel. Als Newman direkt vor dem Eingang anhielt, nahm Wendover seine Tasche vom Rücksitz und sagte: »Schulz ist jetzt seit fünf Tagen tot. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Cord mich nach England geschickt hat, weil Mr. Tweed sich Sorgen wegen des angeblichen Selbstmords macht. Habe ich Recht?«
    »Darüber können wir beim Abendessen reden.«
    Newman sah Wendover nach, wie er mit seiner schweren Tasche in der Hand wie ein Schuljunge die Stufen zum Ritz hinauflief. Dafür, dass der zwanzig Stunden lang nicht geschlafen hat, ist er noch erstaunlich munter, dachte er.
    Tweed, Newmans Chef und stellvertretender Direktor des SIS, war an diesem Tag nach East Sussex gefahren, um seinen alten Freund Lord Barford zu besuchen. Auf den Ausflug hatte Tweed seine persönliche Assistentin Paula Grey mitgenommen.
    Als die beiden bei herrlichem Sonnenschein durch ein schmiedeeisernes Tor in Barfords weitläufigen Park hineinfuhren, war es bereits später Nachmittag. Paula, die auf dem Beifahrersitz saß, bemerkte, dass auf dem hervorragend gepflegten Rasen links und rechts der Auffahrt weiße Frostkristalle schimmerten. Offenbar war die Sonne, die das stattliche Herrenhaus im Tudorstil am Ende der langen, kerzengeraden Auffahrt in ein mildes Licht tauchte, hier erst vor kurzer Zeit zwischen den Wolken hervorgekommen.
    »Sie kennen Lord Barford wohl schon lange?«, sagte Paula zu Tweed.
    »Als ich beim SIS anfing, war er der Leiter der Special Branch«, antwortete Tweed. »Damals arbeiteten die beiden Dienste noch vorbildlich zusammen. Die idiotische Rivalität, die heute zwischen uns und der Special Branch herrscht, kam erst später. Barford ist Brigadegeneral im Ruhestand, aber obwohl er steinreich ist, sieht er es immer noch als seine Pflicht an, unserem Land zu dienen. Außerdem ist er ein schlauer Fuchs.«
    »Da scheint ja der halbe Geldadel des Landes versammelt zu sein«, bemerkte Paula mit einem Blick auf die Luxuskarossen, die vor der lang gestreckten Terrasse des Herrenhauses geparkt waren. Sie zählte vier Mercedesse, einen Porsche, einen Lamborghini, fünf Audis und zwei Rolls-Royces.
    Als sie neben Tweed die Stufen zum Eingang hinauf ging, öffnete sich ein Flügel der massiven Doppeltür, und ein groß gewachsener Mann um die siebzig kam ihnen mit einem freundlichen Lächeln entgegen. Obwohl es schon Ende März war, fegte ein bitterkalter Nordwind über die Terrasse.
    »Das ist Lord Barford«, flüsterte Tweed.
    Ihr Gastgeber hatte ein längliches Gesicht mit einer scharf gebogenen Nase und lebendigen grünen Augen, die auf Paula so wirkten, als ob ihnen nicht so leicht etwas entginge.
    »Willkommen in Barford Manor, Tweed. Ich habe Sie ja eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wer ist denn Ihre reizende Begleiterin?«
    »Das ist Paula Grey, meine rechte Hand.«
    »Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen«, sagte Paula, während sie Barford die Hand schüttelte. »Aber Sie sollten lieber zurück ins Haus gehen. Es ist eiskalt hie r draußen, und Sie haben keinen Mantel an.«
    »Kälte macht mir nichts aus, meine Liebe. Ich war einmal zur Bärenjagd in Finnland, und da war es so kalt, dass das Thermometer die Minusgrade gar nicht mehr anzeigen konnte.
    Aber treten Sie doch bitte ein.«
    Während Lord Barford Paula die Tür aufhielt, musterte er sie eingehend. Er sah eine attraktive Frau Mitte dreißig mit glänzendem schwarzem Haar, einem klassisch geschnittenen Gesicht und energisch wirkendem Kinn. Während sein Butler in der Eingangshalle den Gästen die Mäntel abnahm, wandte Barford sich im Plauderton an Paula: »Wenn man unter einem dynamischen Jungtyrannen wie Tweed arbeiten muss, braucht man wohl eine Menge Disziplin und Selbstbeherrschung.«
    »Jung?«, sagte Tweed lachend. »Sehen Sie mich doch einmal an, altes Haus. Ihre Augen sind wohl nicht mehr die allerbesten.«
    Tweed, ein mittelgroßer Mann mit Hornbrille,

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