Das innere Kind umarmen
Zeuge!
Bitte
unterzeichnen Sie Ihren Vertrag tatsächlich erst dann, wenn Sie ernsthaft daran
interessiert sind, Ihr inneres Kind in den Alltag zu integrieren und wenn Sie
es sich zutrauen, den Vertrag auch zu erfüllen. Lieber machen Sie diesen
Schritt später, aber dafür wahrhaftig. Schnellschüsse zur Beruhigung Ihres
Gewissens bringen leider gar nichts, auch wenn es im ersten Moment so scheinen
mag.
Zur
Abrundung Ihres kleinen Rituals kann der Zeuge ein Foto von Ihnen mit dem
Vertrag in der Hand machen. Sollte ein Tier Ihr Zeuge gewesen sein, dann wird
das mit dem Foto wohl eher schwieriger. Aber dann gibt es ja noch den
Selbstauslöser. Sie können sich den Vertrag samt Foto in Ihrer Wohnung
aufhängen, damit Sie immer wieder an Ihr Versprechen erinnert werden, denn Sie
kennen ja die ablenkende Wirkung des Alltags!
Arbeitsblatt
Vertrag:
Vertrag
zwischen:
................ und: ……………….
Ich
verspreche dir:
……………….
Datum
………………...
Unterschrift/inneres
Kind
…………………
Unterschrift/ich
selbst
Vollendete Integration
Die
vollendete Integration des inneren Kindes lässt sich sehr einfach erklären. Es
bedeutet, dass man nicht mehr überlegen muss, was das innere Kind in einer bestimmten
Situation tun würde, sondern man handelt automatisch im Einklang mit den
eigenen Gefühlen und Überzeugungen. Ein gutes Beispiel dafür ist das
Autofahren: Jeder erinnert sich, wie man sich fühlt, wenn man das erste Mal
hinter dem Steuer sitzt. Man muss auf so vieles achten. Man vergisst das eine
oder andere, und das Gefühl der Unsicherheit ist sehr groß. Wenn man nun einige
Monate oder Jahre Fahrpraxis hat, automatisieren sich die Abläufe, so dass man
nicht mehr bewusst darauf achten muss, ob man blinkt, schaltet oder bremst. Die
Handlungen sind so in Fleisch und Blut übergegangen, dass man sich parallel
dazu auch anderen Sachen wie z.B. telefonieren, mit dem Beifahrer unterhalten,
Musik hören usw. widmen kann. Telefonieren natürlich nur mit Freisprechanlage!
Die
Arbeit mit dem inneren Kind funktioniert im Prinzip genauso. Üben, wiederholen,
bewusst handeln, und dann geht es irgendwann wie von selbst. Je nachdem, wie
viel Zeit Sie diesen Dingen einräumen, kann der Prozess der Integration
zwischen einem halben Jahr und vielen Jahren liegen. Das hängt ganz von Ihnen
selbst ab! Genauso wie beim Autofahren: Wenn Sie viel fahren, dann lernen Sie
es schneller.
Sobald
diese Integration stattgefunden hat, können Sie eine Art Abschlussritual
durchführen. Sie nehmen Ihr Objekt, welches Sie in der Übung ab Seite 45
geformt haben, und geben es Mutter Natur zurück, indem Sie es vergraben oder in
einem Gewässer versenken. Es wäre schade, wenn es in der Mülltonne landen
würde, denn das wäre ein respektloser Akt Ihnen selbst gegenüber.
Sie
müssen dieses Ritual allerdings nicht machen. Wenn Sie Ihr kleines Kunstwerk
gerne behalten möchten, dann tun Sie das. Es ist Ihre freie Entscheidung, was
damit geschieht. Das Ritual ist nur eine Möglichkeit von vielen!
Kapitel 3
ERKLÄRUNGEN
UND
HILFESTELLUNGEN
Was hat das innere Kind mit der Kindheit zu tun?
D ie Kindheit
spielt eine große Rolle dabei, in welchem Zustand sich Ihr Emotionalkörper bzw.
das innere Kind befindet. Hatten Sie vielleicht distanzierte Eltern, so werden
auch Sie als Erwachsene auf die eine oder andere Weise distanziert mit sich
oder anderen umgehen. Was damals Ihre Eltern für Sie waren, sind heute Sie im
Umgang mit sich selbst. Das bedeutet, dass Sie heute »die Eltern« für Ihr
inneres Kind sind. In den meisten Fällen gehen die Menschen so mit sich um, wie
es die Eltern früher getan haben. Manche schimpfen auf die schlechte Kindheit,
sind aber trotzdem nicht bereit, selbst die notwendigen Schritte einzuleiten, die
eine Veränderung erst möglich machen.
In
Ihrem Leben kann sich nichts verändern, solange Sie sich nicht ändern!
Viele
wollen den eigenen Kindern bessere Eltern sein, vergessen dabei aber eine
wichtige Sache: bei sich selbst damit zu beginnen. Das folgende Beispiel soll
zeigen, was genau damit gemeint ist:
Sie
stehen in der Küche, sind unkonzentriert und Ihnen fällt etwas aus der Hand auf
den Boden und geht kaputt. Ihr erster Gedanke könnte sein: »Mensch, bin ich
blöd« oder »Pass doch besser auf« oder weitere negative Anschuldigungen. Haben
Sie sich schon einmal
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