Das innere Kind umarmen
gefragt, warum Sie so hart über sich selbst denken?
Kennen Sie diese Aussprüche vielleicht von Ihren Eltern, wenn Ihnen ein
Missgeschick passierte? Stellen Sie sich doch einmal vor, Ihr inneres Kind
würde in Fleisch und Blut neben Ihnen stehen, und es würde etwas zu Boden
fallen. Würden Sie sagen: »Mensch, bist du blöd«? Reden Sie so mit Ihren
eigenen Kindern, wenn Ihnen unabsichtlich etwas kaputt geht? Falls nein, dann
fragen Sie sich doch, warum Sie mit sich selbst so umgehen. Sollten Sie mit
Ihren eigenen Kindern so sprechen, dann wäre es mehr als angebracht, es sofort
zu ändern. Denn Sie können sich ja wahrscheinlich noch erinnern, wie Sie sich
selbst gefühlt haben, wenn Ihre Eltern Sie so behandelten. Es geht dabei nicht
um Schuld, sondern um die Wahrnehmung von Verantwortung. In erster Linie ist
das die Verantwortung Ihnen selbst gegenüber. Wenn Sie lernen, mit sich
liebevoller umzugehen, netter über Sie selbst zu denken, dann wird Ihnen auch
leichter fallen, dieses Verhalten auf Ihre eigenen Kinder zu übertragen.
Das innere Kind als Entscheidungshilfe
Tagtäglich
gehen einem etliche Fragen durch den Kopf. Einige davon tauchen immer wieder
auf und lassen einfach nicht locker. Sie sind wie hartnäckige Parasiten, die
sich durch nichts verscheuchen lassen. Und obwohl man darunter leidet, macht
man sich nicht die Mühe, sich selbst Antworten darauf zu geben oder
entsprechend zu handeln. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Man braucht nur
den Mut, eigene Entscheidungen zu treffen. Aber gerade hier liegt das Problem:
Man hat oft Angst vor den Konsequenzen seiner Entscheidungen. Aber wie soll
sich denn etwas verändern, wenn man es nicht wenigstens versucht? Man kann sich
weiter im Kreis drehen und sich selbst belügen — oder man wagt was. Worin wird
wohl mehr Freude liegen? Da man nicht nur die Konsequenzen seines Handelns
tragen muss, sondern auch die seines NICHT-Handelns, spielt es doch genau
genommen gar keine Rolle, wenn man scheinbar falsch entscheidet. Schuldgefühle
hat man in beiden Fällen. Also, was hat man eigentlich zu verlieren?
Illusionen, scheinbare Sicherheit, Geld? Wenn man gar nichts tut, verliert man
sich selbst; man lässt andere für sich entscheiden. Das ist im ersten Moment
sicherlich bequemer, und man hat dann ja auch jemanden, auf den man schimpfen
kann, wenn die Entscheidung falsch war. Das Problem an dieser Variante ist nur,
dass man das, was man sich von Herzen wünscht, auf diesem Weg keinesfalls
erreichen wird.
Der
Grund dafür ist sehr einfach: Gibt man die Verantwortung und somit auch
Entscheidungen für sich selbst ab, gibt man auch seine lebensnotwendige
Antriebskraft ab, und somit steht sie einem nicht zur Verfügung. Man kann dann
sein Leben nicht so gestalten, wie man es gerne möchte. Immer wird man von
jemandem oder etwas abhängig sein.
Handelt
man hingegen entschlossen selbst, so übernimmt man die Verantwortung dafür,
hält aber auch die eigene Lebenskraft in Händen und kann sie vielseitig
einsetzen. Sie ist nützlich, um seine Ziele zu erreichen, Träume zu
verwirklichen und Bedürfnisse zu stillen. Der Preis dafür ist, nicht von allen
geliebt zu werden. Aber da man ja niemals von allen geliebt wird und das auch
nicht das Lebensziel sein sollte, verabschiedet man sich lediglich von dieser
Illusion. Und das ist so oder so erstrebenswert, denn der sicherste Weg, sich
selbst unglücklich zu machen, ist, es allen anderen recht machen zu wollen.
Das
innere Kind hilft dabei, die richtigen Entscheidungen für sich selbst zu
treffen. Mit seiner Hilfe kommt man auf Ideen und findet Lösungen, die einem
guttun und die sehr oft auch zum Wohle aller Beteiligten sind. Aus der
bewussten Verbindung mit seinen innersten Gefühlen entstehen sinnvolle,
vorwärtsstrebende Entscheidungen, mit denen man sich auch später noch wohl
fühlt und die einen glücklich machen. Berücksichtigt man bei Fragen die Meinung
seines inneren Kindes, stößt man auf Handlungsmöglichkeiten, mit denen sich das
Leben den eigenen Bedürfnissen entsprechend gestalten lässt. Ein innerlich
freies und zufriedenes Leben wird auf diese Weise möglich.
Noch
deutlicher wird die Wirkungsweise von Gefühlen auf Entscheidungen, wenn Sie
sich vergegenwärtigen, wie der Mensch von einem Impuls ausgehend zu Wissen
gelangt.
Der Ablauf
ist folgender:
FÜHLEN ® DENKEN ® ENTSCHEIDEN ® HANDELN ® VERÄNDERN ® WISSEN
Diese
Reihenfolge ist wichtig, um sich in jeglicher
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