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Das innere Kind umarmen

Das innere Kind umarmen

Titel: Das innere Kind umarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim-Anne Jannes
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Hinsicht weiterentwickeln zu
können. Oft bleibt man aber aus Angst vor den Konsequenzen beim zweiten
Schritt, beim Denken, stehen. So kann sich aber keine Verbesserung des
Zustandes einstellen, da jeder einzelne Schritt auf dem vorhergehenden aufbaut
und keiner übersprungen werden kann.
     
     

Wahrhaftige Aussöhnung mit der
Vergangenheit
     
    Diese
Frage taucht immer wieder in meinen Seminaren auf und an ihr scheiden sich oft
die Geister. Sicherlich sollte man die Vergangenheit irgendwann einmal hinter
sich lassen und sich auf die Gegenwart und die Zukunft konzentrieren. Aber wie
soll das gehen, wenn die Vergangenheit ständig zur Gegenwart wird? Wenn alte,
in der Vergangenheit entstandene Ängste und Programme sich immer wieder
aktivieren, wiederholen und die das Hier und Jetzt bestimmen? Dann wird die
Gegenwart von vergangenen Erfahrungen geschwächt, und man kann die Zukunft nicht
wirklich gestalten, weil einem die Kraft dazu fehlt.
    Hat
man sich allerdings mit der Vergangenheit wahrhaftig versöhnt, dann profitiert
man von der freigesetzten Energie, und so kann man schließlich auch die Zukunft
positiv gestalten.
    Es
ist wie mit einem gut laufenden Motor in einem Auto. Es bringt uns ans Ziel,
wenn wir uns vorher von seiner Fahrtüchtigkeit überzeugt haben. Den Motor
sauber und gut geölt zu halten, gleicht unserer »Gedankenhygiene«. So kann
alles wie geschmiert laufen.
     
    Um
sich auf die Zukunft konzentrieren zu können, ist es notwendig, sich mit der
Vergangenheit auszusöhnen. Aber was heißt das eigentlich? Der gute Vorsatz und
eine rationale Entscheidung reichen dazu leider nicht aus. Sätze wie: »Ich habe
meinen Eltern vergeben und alles in Liebe aufgelöst« sind nicht nur in
esoterischen Kreisen häufiger zu vernehmen. Leider ist mindestens genauso oft
zu spüren, dass es sich nicht um eine wirkliche Aussöhnung
handelt. Der Kopf sagt es zwar, aber der Emotionalkörper des scheinbar Versöhnten kocht immer noch vor Wut.
    Sinnvoller
ist es, sich alle seine Gefühle einzugestehen und dann eines nach dem anderen
anzuschauen. Das ist allerdings auch unbequemer, denn man muss auch nach Wegen
suchen, um seinen Gefühlen einen sinnvollen Ausdruck zu verleihen.
    Es
geht nicht darum, die Vergangenheit zu verdrängen, denn das funktioniert nur
auf bestimmte Zeit. Sie beeinflusst den persönlichen Weg so oder so, denn
jegliche Motivation entspringt dem Unterbewusstsein, und das wurde im Laufe der
Jahre geprägt. Deshalb ist es sinnvoll zu wissen, was genau einen bewegt und
antreibt. Sind es positive oder negative Überzeugungen?
    Wer
seine Vergangenheit akzeptiert hat, kann in der Gegenwart leben. Genau das zu
akzeptieren, ist die Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Dazu ist es wichtig,
den Erinnerungen und dem, was sie mit einem gemacht haben, Raum zu geben. Man
kann mit vertrauten Menschen darüber sprechen, man kann Bilder malen, schreiben
und singen. Es ist wichtig, dass diesen Gefühlen endlich Ausdruck verliehen wird,
damit sie nicht länger unterdrückt werden müssen. Nur so kann das
dahinterliegende Potenzial freigesetzt werden.
     
    Der
Weg zur Aussöhnung und Vergebung ist meist lang. Es ist schwierig, sich und
anderen zu vergeben und setzt voraus, dass vorher Trauer, Wut, Enttäuschung und
Angst ihren angemessenen Ausdruck finden konnten. Wahrhaftige Aussöhnung
vollzieht sich genau in dieser Reihenfolge. Aber man erfährt bereits während
dieses Prozesses viele wunderbare Dinge, die einen darin unterstützen, diesen
persönlichen Entwicklungsschritt erfolgreich zu bewältigen.
     
     

Abtrennung des Emotionalkörpers
     
    Bei
der Arbeit mit dem inneren Kind geht es darum, sich wieder mit seinem
Emotionalkörper zu verbinden. Das ist das übergeordnete Ziel. Traumatische
Erlebnisse oder Ihnen dauerhaft zugefügte seelische Verletzungen während Ihrer
Kindheit haben diese Ablösung zur Folge gehabt. Sie kann teilweise oder auch
vollständig erfolgen. Das ist ein Schutzmechanismus der Psyche, um sich
emotional über die traurige und zuwendungsarme Zeit zu retten. Der
Emotionalkörper bzw. Ihr inneres Kind beginnt, ein Eigenleben zu entwickeln,
welches abgekapselt von der Realität existiert. Dieses Eigenleben des
Emotionalkörpers hat nichts mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun!
    Es
ist einfach so, als würde man die Gefühle einfrieren. Sie können sich das
folgendermaßen vorstellen: Sie stehen an einem Flussufer und sehen auf der
anderen Seite Ihr inneres Kind stehen. Zwischen beiden

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